1452 - Die Vodoo-Mutter
hingearbeitet.
»Ich denke, da liegen Sie falsch, Sir.«
»Ach ja?«
»Was ist schon dabei, wenn Sie sich ausweisen?«
»Nein. Du bist kein Bulle!«
»Dann sagen Sie mir, was Sie hier zu suchen haben und wen Sie besuchen wollen.«
»Das geht dich einen Dreck an!«
»Und ob! Es gibt hier Regeln, die wir uns nicht grundlos gesetzt haben, verstehen Sie?«
»Die gelten nicht für mich!«
Suko lächelte. Es roch nach Gewalt, was ihm gar nicht so unrecht war. Dann hatte er einen Grund, Kilgo festzunehmen. Er wollte ihm Handschellen anlegen und zu den Conollys bringen, aber noch reichte die Provokation nicht.
»Zu wem wollen Sie?«
»Wiederhole dich nicht, Chinese. Ich habe dir schon mal gesagt, dass es dich einen Dreck angeht und…«
Suko ließ nicht locker. »Zu den Conollys?«
Wie zwei Kampfhähne standen sie sich gegenüber. Suko war froh, die Frage gestellt zu haben, denn der Typ zeigte sich irritiert und schüttelte den Kopf.
»Bekomme ich eine Antwort?«
Kilgo kaute eine Weile auf seiner Unterlippe. Dann stieß er zischend hervor: »Du kennst sie wohl, wie?«
»Kann man sagen.«
»Trotzdem geht es dich nichts an, verdammt noch mal. Hau endlich ab!«
Suko wusste, dass sich Kilgo nicht mehr lange zusammenreißen würde. Dann war es auch schon so weit.
Der Fettsack warf sich nach vorn. Die Distanz zwischen ihm und Suko wurde schnell geringer, sodass er den Inspektor nicht verfehlen konnte.
Suko hatte sich darauf eingestellt, und er überraschte Kilgo durch seine blitzschnelle Reaktion. Suko duckte sich, drehte sich dabei und bot ein viel kleineres Ziel.
Kilgo konnte nicht mehr ausweichen. Er hämmerte seine Fäuste ins Leere, prallte mit dem Bauch gegen Sukos Schulter und wurde im nächsten Moment ausgehebelt.
Er überschlug sich fast und landete mit einem dumpfen Laut neben Suko auf dem feuchten Gehsteig.
Genau das hatte Suko gewollt. »Und jetzt ist das Spiel vorbei, Kilgo!«
Der Fettsack musste seinen Namen gehört haben. Wenn er nicht zu dumm war, dann war ihm auch ein Licht aufgegangen. Nur dachte er nicht an Aufgabe. Erstaunlich schnell drehte er sich um, und seine Hand verschwand dabei unter der Kleidung.
Dass er dort keine Visitenkarte hervorholen würde, war Suko klar.
Deshalb musste er schneller als der Fette sein.
Der Hut war Kilgo vom Kopf gerutscht. Suko wurde für einen Moment von dem blanken Schädel mit den Tätowierungen abgelenkt, und das war sein Pech.
Er hörte noch etwas pfeifen, dann prallte etwas Hartes gegen seinen Hinterkopf und sorgte dafür, dass bei dem Inspektor die Lichter ausgingen.
Schwer sackte er in die Knie und sah nicht mehr die beiden Bodyguards, von denen einer einen Totschläger in der Hand hielt und zufrieden nickte…
***
Kilgo rappelte sich wieder hoch. Er stand noch nicht richtig auf den Beinen, da griff er schon nach seinem Hut und setzte ihn wieder auf.
Er fluchte und trat Suko in die Seite. Danach fuhr er die beiden Männer mit zischender Stimme an.
»Es hat verdammt lange gedauert. Aber es ist nicht weiter tragisch. Wir haben gewonnen, und ich weiß jetzt Bescheid.«
»Wieso das?«
»Er kannte meinen Namen«, murmelte der Fettsack fast versonnen. »Sie haben also Verstärkung bekommen. Sie scheinen schlauer zu sein, als ich dachte. Nur nicht schlau genug für mich.«
Er richtete seinen Blick auf die beiden Männer. »Schleppt ihn an eine einsame Stelle und schneidet ihm die Kehle durch. Ich würde es gern selbst tun, aber ich habe keine Zeit mehr. Ich muss ins Haus.«
»Gut«, knurrte der eine Bodyguard.
»Und danach geht zur Mutter. Ihr bleibt mit ihr im Wagen, bis ich wieder bei euch bin.«
»Wir haben verstanden.«
»Dann ab mir euch!«
Die Leibwächter hievten Suko in die Höhe.
Kilgo schaute sich um, ob sie auch von niemandem beobachtet wurden. Es gab zwar erleuchtete Fenster in der Umgebung, die aber gehörten zu den Häusern, die auf großen, parkähnlichen Grundstücken standen und durch hohe Bäume und Büsche geschützt wurden. Von dort aus würde kein Mensch die Straße beobachten können.
Kilgo war zufrieden, auch wenn er durch den Chinesen eine kleine Niederlage erlitten hatte.
Als seine beiden Helfer mit dem Bewusstlosen in einen schmalen Seitenweg am Rand des Grundstücks abgebogen waren, machte er sich ebenfalls auf den Weg.
Und er wusste auch schon, wie er bei diesen verdammten Conollys einsteigen würde…
***
Es war die Ruhe vor dem Sturm, wobei man nicht wirklich von einer Ruhe sprechen konnte.
Es lag an
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