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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich?«
    ***
    Sie hatte sich auf alles gut vorbereitet. Sie fühlte sich auch gut, sie glaubte nicht daran, einen Fehler begangen zu haben, und jetzt dies!
    Diese verdammte Frage, mit der sie nie gerechnet hatte. Sie fühlte sich plötzlich leer. In ihrem Kopf herrschte ein Rauschen, aber sie riss sich zusammen und schaffte sogar ein Lächeln, obwohl es kalt über ihr Gesicht rieselte.
    »Was meinen Sie damit?« Glenda war nur froh, dass ihre Stimme normal klang.
    Lucius lächelte sparsam. »Sie haben meine Frage nicht verstanden Glenda?«
    »Sicher, das schon. Ich habe sie nur nicht begriffen. Sie wissen, wer ich bin.« Glenda hatte sich entschlossen, die Tarnung so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.
    »Dann will ich Ihnen etwas sagen. Sie sind nicht die Person, für die Sie sich ausgeben.«
    »Und das wissen Sie genau?«
    »Ja.« Lucius veränderte seine Sitzhaltung. Er hob das linke Bein, winkelte es noch stärker an und umspannte mit beiden Händen sein Knie. Sein Blick blieb dabei starr auf Glendas Gesicht gerichtet.
    »Ähm – woher?«
    Ärgerlich schüttelte der Mann den Kopf. »Tun Sie doch nicht so harmlos, verdammt. Es ist ganz einfach, so etwas herauszufinden. Ich habe bei Ihrer Zeitschrift angerufen und von dort eine entsprechende Nachricht erhalten. Beim Fashion Star kennt niemand Ihren Namen. Er ist nicht mal entfernt dort bekannt. Ich habe mich sogar nach einer freien Mitarbeiterin erkundigt. Auch da musste man passen. Sie sind keine Reporterin, Glenda.«
    Ihr Lügengebäude war also zusammengebrochen. Das sah Glenda ein. Es hatte auch keinen Sinn, wenn sie versuchte, es aufrechtzuerhalten. Damit kam sie nicht mehr durch.
    Lucius Frye nahm wieder eine normale Sitzhaltung ein. »So ist das Leben, manchmal hat man Glück, und manchmal klebt einem das Pech an den Füßen. Sie haben Pech.«
    »Scheint so.«
    »Und wer sind Sie wirklich? Ich denke, dass ich es verdient habe, die Wahrheit zu erfahren.«
    Glenda schluckte. Sie schaute zu Boden. Nur gut, dass er ihr nicht von der. Stirn ablesen konnte, welche Gedanken durch ihren Kopf wirbelten. Sie hob wieder den Kopf und schaute ihm in die Augen.
    »Okay, ich sage Ihnen, wer ich bin.«
    »Das freut mich.«
    »Ich heiße wirklich Glenda Perkins, und ich bin keine Reporterin, sondern eine Frau, die in einem Großraumbüro arbeitet, das zu einer Versicherung gehört.«
    »Sehr schön. Aber was hat Sie zu mir getrieben?«
    »Eine Bekannte.«
    »Oh…«
    Glenda hoffte, dass er ihr die nächsten Antworten abnehmen würde, und so sagte sie: »Es geht um Marsha.«
    »Ach…«
    Die Antwort gefiel ihr nicht, weil Lucius damit alles offen gelassen hatte.
    »Sie kennen Marsha?«
    Er stülpte seine Unterlippe vor. »Fragen wir mal so: Müsste ich sie denn kennen?«
    »Ja!«
    »Und warum?«
    »Weil sie mal bei Ihnen war.«
    Er öffnete die Augen, aber sie waren trotzdem nicht groß, sondern wirkten noch immer irgendwie verkniffen. Und dann gab er mit leiser Stimm zu: »Diese Marsha meinen Sie.«
    »Wen sonst? Wäre ich sonst zu Ihnen gekommen?«
    »Gut.« Seine Hand schnitt durch die Luft. »Und weshalb suchen Sie Marsha?«
    »Weil sie verschwunden ist. Spurlos verschwunden. Einfach weg und nicht mehr aufzufinden.« Glenda hatte erst mal genug gesagt, und sie lauerte jetzt auf Fryes Reaktion.
    Ein Mann wie Lucius Frye blieb gelassen. Etwas anderes hatte Glenda auch nicht von ihm erwartet.
    »Tja«, sagte er, hob die Schultern und schüttelte zugleich den Kopf. »Das ist natürlich ein Problem, aber ich denke nicht, dass ich Ihnen helfen kann. Es ist mir unbekannt, was meine Elevinnen privat tun. Da mische ich mich nicht ein. Und wenn Sie ehrlich sind, Glenda, so verschwinden viele Menschen für einige Tage, manchmal auch für Wochen, sind dann aber plötzlich wieder da. Ich denke, dass es Ihnen mit Ihrer Freundin Marsha auch so ergehen wird.«
    »Da bin ich nicht so sicher.«
    »Warum nicht?«
    »Weil Marsha mit mir über einige Dinge gesprochen hat. Sie war sehr vertrauensvoll, das kann ich Ihnen sagen.«
    »Ach, tatsächlich?«
    Lucius zeigte plötzlich mehr Interesse, was Glenda nicht entging.
    Sie müsste noch vorsichtiger sein, wenn sie sich dem Ziel näherte.
    Sie wollte auch nicht alles preisgeben. Aber sie zeigte ein besorgtes und auch zerknirschtes Gesicht, als sie sprach.
    »Es ging ihr wirklich nicht gut, Lucius. Sie – sie – hatte ein Leiden. Sie hatte schwer mit sich zu kämpfen. Es war grauenvoll. Sie litt unter starken

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