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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über das letzte Geschehen nachdachte, konnte sie durchaus behaupten, dass sie sich überrumpelt fühlte.
    War der Anruf echt gewesen?
    Davon konnte sie ausgehen. Jemand hatte mit Lucius Frye gesprochen. Es war auch die Stimme Elviras gewesen. Glenda hatte sie deutlich erkannt.
    Sie konnte nicht mehr auf ihrem Stuhl sitzen bleiben und drückte sich in die Höhe. Sie schaute sich um und spürte auf ihrem Rücken einen kalten Hauch. Von einer Gefahr war nichts zu sehen, aber Glenda war ein Mensch, der es spürte, wenn etwas Ungewöhnliches in der Luft lag.
    Und es war nichts Positives!
    Sie sah die geschlossenen Türen und traute ihnen auch nicht. Eine gewisse Neugierde trieb sie an, dahinter nachzuschauen, aber das ließ sie bleiben, denn sie wollte nicht unnötig eine Gefahr heraufbeschwören. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Plötzlich kam ihr die Ruhe feindlich vor, und dieser Lucius war auch noch nicht zurückgekehrt.
    Er war durch die zum Vorzimmer führende Tür verschwunden, und genau den Weg schlug nun auch Glenda ein. Etwas trieb sie dazu.
    Sie blieb vor der Tür stehen und starrte auf die Klinke.
    Drücken oder nicht?
    Sie legte die Hand darauf und drückte die Klinke nach unten. Allerdings sehr langsam. Sie wollte etwas Bestimmtes herausfinden, und sie wusste nicht, ob sie sich darüber freuen sollte, falls sie Recht behielt.
    Bis zum Anschlag hatte sie die Klinke gedrückt. Es war jetzt leicht, die Tür zu öffnen.
    Aber das schaffte sie nicht.
    Jemand hatte sie von der anderen Seite abgeschlossen!
    Ab jetzt fühlte sich Glenda Perkins wie eine Gefangene…
    ***
    Reingelegt!, dachte sie zugleich. Dieser verdammte Hundesohn hat dich reingelegt! Er hat dich in Sicherheit gewiegt und dabei den Verständnisvollen gespielt, aber letztendlich hat er dich von Anfang an manipuliert.
    Es hatte keinen Sinn, es noch mal zu probieren. Die Tür war abgeschlossen und fertig.
    Glenda ging es nicht gut. Ihr war der Schweiß auf die Stirn getreten. Im Gesicht erlebte sie die Hitze, am Körper jedoch die Kälte.
    Wenn sie sich umschaute, gab es keinen Grund, in Panik auszubrechen. Es gab genügend Türen, durch die sie noch hätte fliehen können, aber ihre Beine waren plötzlich wie mit Blei gefüllt. Das Gehen würde ihr schwer fallen.
    Glenda drückte ein Ohr gegen das Holz.
    Auf der anderen Seite befand sich das Vorzimmer, das in diesem Augenblick ein Zentrum der Stille war.
    Sie schaute durch das Schlüsselloch. Es war nichts zu sehen, das sie weitergebracht hätte.
    Sie drückte sich wieder hoch. Die Gefühle wollte sie mal beiseite lassen. Sie musste jetzt darüber nachdenken, was Frye mit dieser geschlossenen Tür bezweckte. Er wollte sie nicht gehen lassen. Glenda sollte in diesem Raum mit dem Catwalk in der Mitte als Gefangene bleiben, und letztendlich hatte er noch etwas mit ihr vor.
    Augenblicklich dachte sie wieder an Marsha. Sie war seelisch fertig gemacht worden. Sie hatte die Last nicht mehr ertragen können.
    Ihr war die Flucht gelungen, aber Lucius hatte sie wieder eingefangen, und darüber dachte Glenda nach.
    Er hatte sie nicht nur wieder eingefangen, sondern auch getötet. Es musste einen Grund haben, denn man tötete einen Menschen nicht einfach nur so. Das geschah in den seltensten Fällen. Marsha war wahrscheinlich umgekommen, weil sie zu viel erfahren oder gewusst hatte. Da ging die andere Seite kein Risiko ein. Und wer sich aufmachte, um bestimmte Dinge ans Tageslicht zu zerren, dem würde es ebenso ergehen wie Marsha.
    »Okay, dann bin ich die Nächste auf der Liste.« Glendas Stimme hatte gelassen geklungen, nicht die leiseste Spur von Angst hatte darin mitgeschwungen. Es gab immer noch Trümpfe, die sie besaß, und einer da von war ihr Handy.
    Sie griff in die Tasche und erstarrte.
    Der kleine Apparat war weg!
    Glenda saugte die Luft scharf durch die Nasenlöcher ein. Sie wurde wütend, als sie daran dachte, wie leicht sie sich hatte hereinlegen lassen. Dieser Lucius musste der perfekte Taschendieb sein. Er war an sie herangekommen und hatte von ihr unbemerkt das Handy gestohlen. Etwas anderes konnte sich Glenda nicht vorstellen.
    Sie schaute sich um, weil sie auf Nummer Sicher gehen wollte.
    Möglicherweise lag das Handy auf dem Boden, aber da musste sie passen. Sie fand es nicht.
    Es war der Augenblick, an dem sie sich ziemlich verloren fühlte.
    Sie wusste im Moment nicht, wie sie sich verhalten sollte, und sie hatte den Eindruck, von irgendwelchen künstlichen Augen beobachtet

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