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1456 - Catwalk in die Hölle

1456 - Catwalk in die Hölle

Titel: 1456 - Catwalk in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hochgehen. Der Catwalk selbst war mit einem in der Farbe neutralen Teppich bespannt.
    Glenda schaute auch zu den Seiten. Es gab hier keine Fenster, und sie hatte das Gefühl, dass dieser Laufsteg im Nichts endete und zwar dort, wo es nicht mehr so hell war. Vielleicht sogar vor der Querwand.
    Die Mädchen waren nicht zu sehen. Dafür lagen einige Kleidungsstücke auf dem Boden, und es standen auch Stühle herum, auf denen Zuschauer ihre Plätze finden konnten. Glenda sah an den Seiten Turnstangen, sodass ihr der Vergleich mit einem Ballettsaal in den Kopf kam. Dazu trugen auch die Handtücher bei, die über den Stangen hingen.
    Natürlich konnte die Mädchen auch von einer Musik begleitet werden, denn Glenda fielen die vier großen Lautsprecher auf. Insgesamt war sie sehr beeindruckt, und wenn sie den Kopf in den Nacken legte, sah sie, dass unter der Decke zahlreiche Scheinwerfer installiert waren.
    Lucius Frye war dicht an sie herangetreten und sprach sie von hinten an. »Nun, was sagen Sie?«
    »Ich bin beeindruckt.«
    »Ja, wir müssen eben unter profihaften Bedingungen arbeiten und den Mädchen die Angst vor dem großen Auftritt nehmen. Sie können sie hier verlieren, wenn sie über den Laufsteg gehen.«
    »Das denke ich auch. Aber ohne Publikum…?«
    Frye lachte. »Nein, nein, so ist das nicht. Bei den Shows zum Abschluss, wenn unsere Mädchen die Kreationen noch junger und unbekannter Designer vorführen, dann lade ich schon die entsprechende Anzahl von Gästen ein, die links und rechts des Catwalks sitzen und zuschauen.«
    »Das ist natürlich etwas anderes.«
    Glenda hatte sich gut umgeschaut. Ihr waren auch die Türen an den Seiten der Halle aufgefallen. Sie fragte, wohin sie führten.
    »Dahinter habe ich Duschen und Toiletten anlegen lassen. In einem Raum kann man sich auch schminken. Es ist wirklich ein perfekter Bau, das bekomme ich immer wieder gesagt.«
    »Wie von mir jetzt.«
    »Sehr richtig.«
    »Sie sind ja Reporterin. Wie sieht es mit Ihren Fragen aus? Können wir jetzt damit beginnen?«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    »Sehr schön. Suchen Sie sich bitte einen Platz aus. Entweder auf dem Catwalk oder auf einem der Stühle.«
    »Ein Stuhl ist mit lieber.«
    »Kann ich verstehen.«
    »Gut, dann gehen wir.« Glenda zögerte noch. »Und wann kann ich mit den Mädchen sprechen?«
    »Ich denke, dass es nach unserem Interview der richtige Zeitpunkt ist. Ich gebe ihnen dann Bescheid, dass sie hierher zu uns in die Halle kommen sollen.«
    »Das wäre nett.«
    Glenda dachte darüber nach, ob sie bisher alles richtig gemacht hatte. Sie hoffte es, denn einen Fehler hatte sie bei sich nicht ausmachen können, und auch Lucius hatte durch nichts angezeigt, ob er misstrauisch geworden war.
    Glenda schob sich einen Stuhl zurecht, ließ sich darauf nieder und holte ihren Recorder hervor. Sie wusste, dass der Mann sie dabei beobachtete, und sorgte dafür, dass keine ihrer Bewegungen überhastet oder nervös wirkte.
    Sie schaltete das Gerät ein und bat Lucius um eine kurze Sprechprobe. Er ging nicht darauf ein, sondern fragte: »Wollen Sie jedes Wort von mir aufnehmen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Und wie sieht der Bericht später aus?«
    Reiß dich zusammen!, dachte Glenda. »Nun ja, das ist dann Routinearbeit. Ich denke, dass ich noch einige Fotos schieße, und ich werde den Text dann zwischen die Fotos setzen. Natürlich gekürzt und auch entsprechend redigiert. Wenn Sie wollen, können Sie ihn gern absegnen. Das ist kein Problem.«
    »Das wäre gut.«
    »Dann ist alles in Ordnung?«
    Sein »Nein« begleitete er mit einem Lächeln.
    Glenda zeigte ihre Verwunderung nicht. »Soll ich mir vielleicht nur Stichpunkte machen, indem ich mitschreibe?«
    »Auch das nicht.«
    »Was meinen Sie denn?«
    »Stellen Sie zuerst den Recorder ab!«
    Jetzt hatte seine Stimme schon härter geklungen. Innerlich zuckte Glenda zusammen und fragte sich, was sie falsch gemacht hatte.
    Den Stimmungsumschwung konnte sie sich nicht erklären.
    »Gut, wenn Sie wollen. Und jetzt?«
    »Nun werde ich Ihnen die Fragen stellen. Es ist so etwas wie eine Ouvertüre, bevor das Stück beginnt.«
    »Na ja, wenn Sie meinen. Sie sind hier der Chef. Also machen wir ein kleines Vorgespräch.«
    »Frage und Antwort.«
    »Wenn Sie wollen.«
    Er nickte. »Das will ich, und ich habe als Erstes eine bestimmte Frage an Sie.« Lucius saß Glenda gegenüber, und er beugte sich noch näher zu ihr. »Die Frage lautet wie folgt, Glenda: Wer sind Sie

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