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1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leises Pfeifen. Ein harmloses Geräusch, für ihn aber schlimm.
    Munson fuhr herum.
    Sie stand vor ihm, und sie hatte sich eine Waffe besorgt. Es war ausgerechnet die Spitzhacke, die am Rand des Felds gelegen hatte.
    Vanessa lächelte ihn an. Die Hacke hatte sie schon über ihren Kopf geschwungen, aber sie schlug noch nicht zu, obwohl sich Barry nicht vom Fleck rührte.
    »Der Tod ist nicht besonders schön«, flüsterte sie. »Er ist so kalt, sehr kalt…«
    »Scheiße!«, brüllte er los. »Ich habe dich nicht getötet! Das bin ich nicht gewesen…«
    »Du warst dabei!«
    »Ja, ja, das war ich. Aber ich habe es nicht verhindern können, verdammt noch mal!«
    »Ich glaube dir nicht!«
    Er streckte die Hände aus. Es war eine letzte, verzweifelte Geste, um sein Leben zu retten, aber die andere Seite hatte sich endgültig entschlossen.
    Er sah noch, dass die Tote den Kopf schüttelte. Die letzte normale Bewegung vor dem Zuschlagen.
    Dann raste die Hacke vor und nach unten.
    Barry zuckte noch mit dem Kopf zur Seite. So wurde er nur an der rechten Schulter erwischt. Auch das war grauenvoll genug, denn der Schmerz raubte ihm fast den Verstand.
    Er fiel zu Boden. Er sah alles wie durch einen Schleier, und er sah auch, dass die Tote die Spitzhacke noch einmal anhob.
    Den zweiten Treffer erlebte er nicht mehr. Da waren die Schwingen des Todes schneller gewesen…
    ***
    Als sich Barry Munson beim dritten Anruf nicht meldete, packte seinen Chef Connor die Wut. Er war sowieso ein Mann, der schnell aufbrauste, und das tat er auch in diesem Fall.
    »Ich schmeiß die faule Sau raus!«, fluchte er, als er seine Jacke überstreifte und die Blumen in dem Gewächshaus allein ließ. Sein Blick hatte schon etwas Mordlüsternes angenommen. Mit wütenden Schritten stampfte er zu seinem Land Cruiser, bei dem vor lauter Schmutz die Scheinwerfer kaum zu erkennen waren, setzte sich hinter das Steuer und startete.
    Der Kopf des Gärtners war hochrot angelaufen. Eine Mütze verbarg die wenigen grauen Haare. Dafür wuchs über seiner Oberlippe ein schmaler Bartstreifen.
    Er fuhr wie ein Henker. Connor wollte so schnell wie möglich reinen Tisch machen, außerdem warteten noch weitere Termine auf ihn.
    Er flüsterte vor sich hin, was er mit seinem faulen Mitarbeiter alles anstellen würde. Da war der Rausschmiss noch das Harmloseste.
    Er prügelte seinen Wagen über Stock und Stein hinweg. Er wollte die kürzeste Strecke nehmen, und die führte nun mal nicht über die Straße.
    Die Wolken waren tief gesunken, als wollten sie über etwas trauern. Aber er hatte trotzdem noch gute Sicht, und so konnte Connor schon von weitem über das gepachtete Sonnenblumenfeld schauen und sah auch die Umrisse des Lieferwagens.
    Am Arbeitsplatz ist er zumindest!, dacht er, und das besserte seine Laune etwas.
    Nach knapp einer Minute erreichte er das Feld. Der Untergrund verschlechterte sich. Manchmal fuhr er in Löcher hinein, aus denen er wieder hervorhüpfte wie ein Gummiball. Trotzdem schaute er nicht nach vorn, sondern zur rechten Seite hin. Er wollte einen Blick über das Feld werfen. Wenn Barry Munson bei der Arbeit war, dann hätte er ihn dort sehen müssen.
    Er sah ihn nicht.
    »Dieser verdammte Hundesohn!«, flüsterte er. »Dieser faule Kerl. Der hat gesoffen und liegt jetzt randvoll im Wagen und schläft. Ha, dem werde ich es zeigen.«
    Schneller konnte er nicht fahren. Sekunden später musste er auf die Bremse treten. Er war immer noch von Wut erfüllt. Und so stieg er auch aus dem Wagen.
    Connor blieb für einen Moment stehen. Er atmete tief durch. Wenn er wie ein Stier durch die Wand rannte, war das auch nicht gut. Er würde es Munson auf eine andere Art und Weise zeigen. Denn ab heute konnte sich der Typ als entlassen betrachten.
    Die wenigen Schritte bis zu dem kleinen Transporter legte er stampfend zurück.
    Ihm fiel auf, dass die Fahrertür an der rechten Seite nicht geschlossen war. Sie stand weit offen.
    Auch das noch!
    Connor holte bereits tief Luft und pumpte sich auf, um loszubrüllen und seinen Angestellten aus dem Wagen zu zerren, als er stehen blieb, wie von einem Fausthieb getroffen.
    Sein Blick war zu Boden gefallen.
    Genau dort, wo er hinschaute, lag Barry Munson auf dem Rücken.
    Tief hineingerammt steckte in seinem Kopf eine Spitzhacke…
    ***
    Bill Conolly hatte die Idee gehabt, zum Friedhof zu fahren. Ich war einverstanden gewesen, und so hatte Bill den Porsche gewendet, um in eine andere Richtung zu fahren.
    Wir wussten nicht, wo

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