Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1458 - Die Mordkapelle

1458 - Die Mordkapelle

Titel: 1458 - Die Mordkapelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
unmittelbarer Nähe eines Friedhofs passiert.«
    »Wenn das so ist…« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, da kann ich Ihnen beim besten Willen nicht helfen, so leid es mir tut. Ich finde ihr plötzliches Verschwinden ja auch ungewöhnlich, aber was soll ich machen? Vanessa ist erwachsen.«
    »Hat sie denn von London aus bei Ihnen hier angerufen?«
    »Nein, Mr Sinclair.«
    »Haben Sie in London angerufen? Bei ihren Eltern…«
    »Das können Sie vergessen. Vanessas Eltern leben getrennt. Ihre Mutter in Frankreich, und der Vater ist Seemann. Sie selbst ist Mitglied in einer WG.« Misstrauen funkelte in ihren Augen. »Aber das hätten Sie doch wissen müssen.«
    »Schon. Ich hatte nur nicht daran gedacht.« Mein Lächeln sollte sie versöhnlicher stimmen. »Es ist für meinen Kollegen und mich nur sehr ungewöhnlich, dass Vanessa so plötzlich untertaucht.«
    »Für uns auch, Mr Sinclair. Das kann ich Ihnen laut sagen. Für uns ebenfalls.«
    Bill fragte: »Und Sie glauben nicht daran, dass sie plötzlich wieder bei Ihnen erscheint?«
    »Nein. Warum sollte sie das? Sie hat angerufen und fertig. Ich nehme an, dass sie zum nächsten Bahnhof gefahren ist, um dort in den Zug nach London zu steigen, und wenn Sie mich nach dem Grund für diese plötzliche Abreise fragen, dann muss ich passen. Da kann ich Ihnen leider nicht helfen.«
    »Schade«, sagte Bill.
    Ich wiederholte eine schon mal gestellte Frage. »Eine Veränderung haben Sie bei Ihrer Nichte nicht festgestellt?«
    Marsha Blair zwinkerte mit den Augen. »Wie meinen Sie das, Mr Sinclair?«
    »Dass sie sich anders verhalten hat. Dass sie ruhiger oder unruhiger geworden ist. So meine ich das.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Das wäre mir aufgefallen.«
    »Dann dürfen wir uns für Ihre Zeit, Geduld und für die Auskünfte bedanken«, sagte Bill.
    »Keine Ursache. Ich bin ja selbst von ihrer überstürzten Abreise überrascht worden. Aber das Leben läuft nicht nur geradeaus.«
    »Sie sagen es.«
    »Und was werden Sie nun tun?«
    »Wieder zurück nach London fahren«, erwiderte Bill. »Da sind unsere Chancen größer.«
    »Das denke ich auch. Aber wer hat Ihnen überhaupt gesagt, dass sich Vanessa hier aufhielt?«
    »Jemand aus der WG sagte es uns.«
    »Klar. Darauf hätte ich auch selbst kommen können.«
    Wir reichten uns die Hand und verließen die kleine muffig riechende Schneiderei.
    Draußen schauten wir uns über das flache Dach des Porsche hinweg an. Zwei Jungen beobachteten uns von der andren Straßenseite.
    Bill wollte etwas fragen, und er hatte schon den Mund geöffnet, aber ich war dagegen.
    »Später, Bill, lass uns erst mal einsteigen.«
    »Wie du willst.«
    Wir fuhren los und stoppten wenig später in einer Seitenstraße neben einer Scheune.
    »Und was machen wir jetzt, Mister Geisterjäger? Fahren wir wieder zurück nach London?«
    »Ja«, erklärte ich und schaute in Bill Conollys enttäuschtes Gesicht.
    »Aber nicht sofort. Ich denke, dass wir uns hier noch ein wenig umschauen sollten.«
    Bill grinste. »Nicht schlecht, Herr Specht.«
    »Wer hat sie gesehen?«
    »Wir.«
    »Dann werden wir sie mal suchen. Wir müssen die Frage beantworten, weshalb Vanessa noch hier im Ort ist, obwohl sie ihrer Tante gesagt hat, dass sie auf dem Weg zurück nach London ist.«
    »Das weiß ich auch nicht.«
    »Wenn das jemand so macht wie sie, dann bestimmt nicht freiwillig. Dahinter steckt dann etwas anderes, und das möchte ich gern herausfinden.«
    »Haben vielleicht die Toten auf dem Friedhof etwas damit zu tun?«
    Ich hob die Schultern. »Es ist alles möglich, denn ich halte Wilma Lansbury nicht für eine Spinnerin.«
    »Soll ich dir was sagen, John?«
    »Bitte.«
    »Ich auch nicht…«
    ***
    Sein Chef hatte Barry Munson ins Gelände geschickt. Der junge Mann arbeitete in einer Gärtnerei, und sein Boss hatte von einem Bauern ein Feld gepachtet, auf dem im Spätsommer Sonnenblumen wuchsen. Das große Stück benötigte den Frühjahrsputz, und das war ein Job, den Barry hasste. Wollte er seine Arbeit behalten, musste er sich jedoch damit abfinden. Es musste die Reste zusammenrupfen, sie zusammenlegen und sie dann mit einem Wagen abtransportieren.
    Das war nicht an einem Tag zu schaffen. Für diese Arbeit musste er mindestens drei Tage ansetzen, und das gefiel ihm noch weniger.
    Er hatte sein Werkzeug mitgenommen. Es bestand aus Hacken, Spaten und Schaufeln. Die nicht abgeernteten Sonnenblumen lagen auf dem Boden und faulten vor sich hin. Schnee

Weitere Kostenlose Bücher