146 - Der Dämon aus dem Knochensee
Spiel mit mir vorhatte. Asmodis wird mir glauben«, sagte Mortimer Kull.
Actro überlegte. Kull beobachtete den Anführer der Höllenbanditen gespannt. Wie würde er sich entscheiden? Die Maskierten bildeten immer noch einen Kreis. Der würde sich erst öffnen, wenn Actro es befahl. Im Moment sah es nicht danach aus. Der Energie-Vampir schien kein Risiko eingehen zu wollen.
»Wie lange muß ich noch warten?« fragte der dämonische Wissenschaftler ungeduldig. »Wieso ist es so schwer für dich, zu deinem Versprechen zu stehen?«
»Ich überlege, ob ich es dir nicht zu leichtfertig gegeben habe«, antwortete Actro. »Es gibt Fehler, die man einfach nicht machen darf. Diesen kann ich noch korrigieren.«
»Du hast versprochen…«
»Und nun habe ich mich eben anders entschieden«, sagte Actro ungerührt.
»Du verdammter…«
»Ergreift ihn!« befahl Actro, und sofort stürzten sich mehrere Maskierte auf den Professor. »Ich kam zu der Erkenntnis, daß es besser ist, wenn du stirbst«, sagte der Anführer der Höllenbanditen und grinste Mortimer Kull höhnisch an.
***
Für kurze Zeit war Riga noch geschwächt. Die Geburt hatte sie angestrengt, aber sie erholte sich rasch. Etwas Unvorstellbares war geschehen.
Selbst für eine Hexe war es unbegreiflich. Die Kraft der schwarzen Frucht hatte Riga nicht nur Jugend und Schönheit wiedergegeben, sie hatte nicht nur sie gestärkt, sondern auch das Leben von dem sie nicht gewußt hatte, daß es in ihr war - unglaublich schnell wach, sen lassen.
Riga blickte an sich hinunter. Ihr Bauch war wieder flach, ihr Leib nicht mehr unförmig, sondern wohlgeformt und begehrenswert.
Es ging ihr wieder gut, sie fühlte sich blendend - und sie hatten einen Sohn
Er sah Mortimer Kull zum Verwechseln ähnlich.
Die Hexe richtete sich auf und musterte den jungen Mann eingehend. Niemand hätte es für möglich gehalten, daß sie seine Mutter war, denn sie sah jünger aus als er.
Sie strich ihm übers Haar. »Du siehst aus wie dein Vater«, sagte sie lächelnd. »Verblüffend, diese Ähnlichkeit.«
»Wer ist mein Vater?« wollte Rigas Sohn wissen.
»Mortimer Kull.«
»Und wie heiße ich?«
»Ich habe noch keinen Namen für dich«, sagte die Hexe.
»Dann nenn mich so wie meinen Vater.«
»Das würde zu Verwechslungen führen. Nein, ich werde dich Morron nennen, Morron Kull«, sagte Riga.
Sie erzählte ihrem Sohn, was sich ereignet hatte. Als er hörte, daß sein Vater sich in der Gewalt des Höllenbanditen Actro befand, sprang er auf und stieß erregt hervor: »Wir müssen ihm beistehen.«
Riga stand auf. »Ja, Morron, wir werden deinem Vater helfen. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät.«
»Wir müssen uns eben beeilen«, sagte Morron Kull tatendurstig.
»Actro und seine Männer sind gefährlich.«
»Ich habe keine Angst vor ihnen«, sagte Morron und ballte die Hände.
»Mit einem offenen Angriff hätten wir keine Chance, denn sie sind in der Überzahl, aber wenn wir Glück haben, gelingt es uns, sie auszutricksen.«
»Ich werde Actro für das, was er dir angetan hat, mit dem Tod bestrafen!« sagte Morron Kull eisig. »Und ich werde meinen Vater befreien. Laß uns aufbrechen.«
Riga griff rasch nach seiner Hand. »Noch etwas, Morron!« sagte sie hastig. »In diesem Gebiet wimmelt es nur so von weißen Vipern. Diese Schlangen sind ungemein aggressiv und gefährlich, ihr Biß ist absolut tödlich. Du mußt dich vor ihnen in acht nehmen. Paß genau auf, wohin du trittst, und weiche jedem Reptil, das du siehst, aus! Sie beißen durch jeden Abwehrzauber. Es ist unmöglich, sich vor ihnen zu schützen.«
»Du hast den Weg hierher unversehrt zurückgelegt.«
»Ich war alt und verbraucht. Wozu hätten die Schlangen ihr Gift noch verschwenden sollen?«
»Damit du den seltenen Baum nicht erreichst«, sagte Morron.
»So weit konnten sie zum Glück nicht vorausdenken.«
»Soll ich dich tragen?«
Die Hexe schüttelte den Kopf. »Ich werde laufen. Merk dir eines: Egal, was passiert - bleib nicht stehen, sieh zu, daß du dieses Gebiet so schnell wie möglich verläßt. Kümmere dich nicht um mich. Ich komme allein zurecht.«
Morron Kull nickte. »Hast du mir alles gesagt? Gehen wir jetzt?«
Riga schärfte ihrem Sohn noch einmal ein, äußerste Vorsicht walten zu lassen, dann verließ sie mit ihm den schützenden Schirm des seltenen Baumes.
***
Ich stieg in meinen Rover. Zwischen meinen Schläfen hämmerte es schmerzhaft. Ich wurde einfach nicht damit fertig, Cruv verloren zu
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