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146 - Der Dämon aus dem Knochensee

146 - Der Dämon aus dem Knochensee

Titel: 146 - Der Dämon aus dem Knochensee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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gestiegen.
    Sie hatte den Grundstein dafür gelegt, daß Mr. Silver die Seiten wechseln mußte und zu einem gefährlichen Höllenstreiter geworden war.
    Nun schien sie zu glauben, auf die anderen Dämonen hinunterschauen zu können.
    Als sich ihre Blicke trafen, dachte Mortimer Kull: Na warte, ich hole dich schon bald von deinem hohen Roß herunter.
    Asmodis erschien, in einer der vielen Gestalten, derer er sich bedienen konnte. Loxagon berichtete ihm, daß Mortimer Kull Actro getötet hatte, und der Höllenfürst lobte den dämonischen Wissenschaftler.
    Kull eröffnete dem Fürsten der Finsternis, weshalb er den gefahrvollen Weg in die Hölle angetreten habe: Um dem Teufel ein persönliches Geschenk zu überreichen.
    Geschenke nahm Asmodis stets gerne an. Sein Blick tastete den Professor neugierig ab.
    »Wo ist es?« fragte der Satan.
    »Es steht hier neben mir«, antwortete Mortimer Kull und wies auf den Knochendämon.
    »Rufus?« fragte Asmodis enttäuscht. »Du möchtest mir Rufus schenken? Einen Dämon, der seit endlos langer Zeit der Hölle angehört?«
    »Rufus war tot - vernichtet durch Tony Ballards Dämonendiskus und Mr. Silvers Höllenschwert«, erklärte Mortimer Kull. »Jetzt lebt er wieder.«
    »Das sehe ich. Möchtest du mir weismachen, das wäre dein Verdienst?«
    »Allerdings«, sagte Kull. »Hast du dich nicht gefragt, wie es möglich ist, daß ein Damon, der mit so starken Waffen vernichtet wurde, auf einmal wieder lebt?«
    »Ich habe einfach zur Kenntnis genommen, daß er immer bei Bedarf wieder zur Verfügung steht, weitere Gedanken hielt ich für überflüssig«, antwortete Asmodis.
    »Was du hier vor dir hast, ist nicht wirklich Rufus. Niemand, nicht einmal du, könnte den echten Rufus zurückbringen, aber mir war es möglich, einen vollwertigen Ersatz zu schaffen, ein künstliches Wesen, einen Cyborg. Ich habe ihn lange getestet und eine Kampfmaschine gebaut, wie es sie noch nie gegeben hat. Droosa, so ist der Name, den ich ihm gab, war in der Lage, jedermanns Gestalt anzunehmen. Das war der erste Schritt. Auf diesem baute ich auf. Ich trug alles über Rufus zusammen, was ich wissen mußte, um ein exaktes Ebenbild von ihm herzustellen. Ich kopierte Rufus’ Magie und schuf den ersten künstlichen Dämon, den ich heute der Hölle zum Geschenk machen möchte.«
    Um zu beweisen, daß stimmte, was sein Schöpfer Mortimer Kull sagte, zeigte sich Droosa so, wie er ursprünglich ausgesehen hatte.
    Ein Mann von unschätzbarem Alter, mit kahlem Schädel, auf dem er einen Helm aus glänzendem Stahl trug, von dem seitlich zwei Metallzungen bis fast an die Mundwinkel reichten, damit auch die Wangen geschützt waren.
    Sein Gesicht hatte immer noch große Ähnlichkeit mit einem Totenschädel, die Augen wirkten groß, kalt und starr. Droosa machte einen ausgemergelten, kraftlosen Eindruck, doch der täuschte gewaltig.
    Der Cyborg schien nur aus Haut, Knochen und Sehnen zu bestehen. Über seine deutlich hervortretenden Rippen wölbte sich ein unterbrochener, stählerner Brustpanzer.
    Der Bauch mit den sichtbaren Adern sank tief ein. An den Armen liefen, von den Schultern ausgehend, Metallschienen mit Teleskopgelenken bis zu den Handgelenken hinunter. Sie dienten dazu, Droosas Muskelkraft um ein Vielfaches hydraulisch zu verstärken.
    Er besaß auch Waffen: Auf den ersten Blick waren sie kaum zu sehen. Sie wirkten ›angewachsen‹, waren aus bestem, widerstandsfähigstem Stahl gefertigt und im Moment nicht länger als sein Unterarm.
    Elle und Speiche aus Metall, hätte man meinen können, doch bei der entsprechenden Muskelanspannung schnellten degenlange Stacheln vor, die magisch geladen waren und mit denen Droosa sehr gut umgehen konnte.
    Asmodis war von Professor Kulls Werk beeindruckt.
    »Er hat alle Eigenheiten und Fähigkeiten von Rufus. Ich habe den Dämon mit den vielen Gesichtern bis ins winzigste Detail kopiert und Droosa mit allen Erfahrungswerten programmiert, so daß man behaupten kann: Droosa ist Rufus!« sagte Mortimer Kull stolz.
    Der Cyborg wechselte jäh sein Aussehen und wurde wieder zum Knochendämon.
    »Er hat sich zum letztenmal in seiner ursprünglichen Gestalt gezeigt«, sagte Kull. »Von nun an wird er nur noch Rufus sein, der Dämon mit den vielen Gesichtern. Droosa, den Cyborg, gibt es nicht mehr.«
    Asmodis umrundete Rufus und sah ihn sich sehr genau an.
    »Ich schenke dir dieses neue Wesen«, sagte Mortimer Kull. »Es soll der Hölle von nun an wieder zur Verfügung stehen. Rufus

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