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146 - Winterkrieger

146 - Winterkrieger

Titel: 146 - Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Er verkauft uns an die Daa’muren!«
    »Das ist ja furchtbar! Na, dann wollen wir ihn aber mal schnell verhaften lassen, was?«
    Wenn sie so weitermachte, würde sie die Einzige sein, die bald hinter Schloss und Riegel saß.
    Jimmy Flannagan war schlauer gewesen. Er hatte die Klappe gehalten und sich in den tiefsten Keller versetzen lassen. Aber da war es schließlich nicht um das Schicksal der ganzen Welt gegangen.
    »Können Sie beweisen, was Sie da behaupten?«, fragte O’Hara unverhofft.
    Ayris zuckte zusammen. »Ja«, sagte sie im Reflex, bevor sie sich auf die Lippe biss.
    O’Hara runzelte die Stirn und sah sie düster an. »Sie sind sich darüber im Klaren, Captain Grover, was Sie erwartet, wenn sich diese Anschuldigung als haltlos erweist?«
    »Das bin ich, Sir«, sagte Ayris. Jetzt konnte sie nicht mehr zurück. Sie musste eben versuchen, Beweise zu finden.
    Vielleicht gelang es ihr, bei einem zweiten Gespräch zwischen Crow und Mountbatton dabei zu sein…
    »Dann erwarte ich Sie gleich morgen früh in meinem Büro.«
    »Ja, Sir,« Ayris’ Lider flatterten. »Wieso… wieso glauben Sie mir plötzlich?«
    »Ich kann diesen selbstgerechten Arsch nicht leiden.«
    O’Hara schaute sich vorsichtig um, als befürchte er, abgehört zu werden. »Ich konnte ihn noch nie leiden. Vor zwanzig Jahren hat er ein Kommando wegpusten lassen, das mir unterstand. Ich hab’s gerade so überlebt. Seit diesem Tag warte ich auf die Gelegenheit, ihm so heftig eins reinzuwürgen, dass er daran erstickt.«
    Ayris nickte. »Er hat meinen Vater auf dem Gewissen. Aber daraus kann man ihm heute keinen Strick mehr drehen.«
    »Wer war Ihr Vater?«
    »Sergeant Willard Grover. Winterkrieger, erste Generation.«
    »Kenn ich nur dem Namen nach. War vor meiner Zeit.«
    »Meine Mutter hat auch dran glauben müssen: Sergeant Rosalie Grover. Der Fall ›Crosseyed Kid‹. Ihre erste Verwundung, Colonel.«
    »Ich erinnere mich, wenn auch nur sehr ungern.« O’Hara nickte. »Einer unserer weniger erfolgreichen Einsätze. Wir haben Kid zwar erwischt, aber die Opfer rechts und links der Rennbahn waren nicht mehr tolerierbar. Ich glaube, sieben oder acht Leute haben ins Gras gebissen.« O’Haras Blick suchte den Mann mit der Skunkfellmütze. Er ragte aus der Menge hervor und unterhielt sich mit dem Bürgermeister. »Wir brauchen ihn also nur als Daa’muren zu entlarven, was?«
    »Dann wäre zumindest die Verbindung zwischen ihm und Crow abgeschnitten.«
    »Aber damit wäre noch nicht bewiesen, dass ich für ihn arbeite«, sagte eine andere Stimme. »Könnte doch auch sein, dass er für mich arbeitet.«
    O’Hara fuhr herum. »Arthur!«
    Ayris zuckte zusammen.
    Präsident Crow trat hinter einer Säule hervor. Er hielt einen Kommunikator in der Hand und hatte einen Stöpsel im Ohr.
    Ayris bezweifelte nicht, dass er ihr Gespräch mitgehört hatte.
    »Aber da wir in komplizierten und stressreichen Zeiten leben«, fuhr Crow fort, »kann ich mich momentan leider keinen haltlosen Verdächtigungen aussetzen.« Er hob den Kommunikator an die Lippen. »Jetzt!«
    In der Saalwand öffnete sich eine Tür. Zwei Leibwächter traten ein. Sie schauten sich rasch um. Kein Mensch im Saal schien ihnen Aufmerksamkeit zu zollen.
    Colonel O’Hara wich zurück. Sein Blick huschte von Ayris zu Crow. Schon waren die Leibwächter bei ihm und nahmen ihn zwischen sich.
    »Wagt es nicht…« O’Hara streckte abwehrend die Arme aus.
    »Sie sind festgenommen«, sagte Crow. »Leider haben wir im Moment keine Zeit für Prozesse, deswegen legen wir dich bis nach dem Krieg auf Eis, Raymond.«
    »Was soll das heißen?« O’Hara tat entrüstet, obwohl ihm die Ausweglosigkeit seiner Lage klar sein musste. »Wessen werde ich beschuldigt, verdammt noch mal?«
    »Verschwörung gegen das Oberkommando. Ich habe Ihre Insubordination aufgezeichnet.« Crow nickte seinen Männern zu. Ayris sah eine Injektionsspritze in der Hand des älteren.
    »Nein!«, ächzte O’Hara noch, dann erschlaffte er. Die Leibwächter hoben ihn wie einen Betrunkenen hoch und trugen ihn hinaus.
    Crow drehte sich um. »Nun zu Ihnen, Captain Grover.«
    Seine grauen Augen blitzten, wirkten jedoch nicht bösartig.
    Ayris fluchte leise. Leider hatte sie, wie alle anderen Gäste, ihren Driller an der Garderobe abgeben müssen.
    »Bringen Sie ihn jetzt um?«
    Crow verzog fast amüsiert die Lippen. »Was denken Sie von mir?!« Er seufzte. »Ach, Grover, Sie haben zu viele schlechte Hollywood-Produktionen gesehen.« Er

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