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1461 - Katakomben des Wahnsinns

1461 - Katakomben des Wahnsinns

Titel: 1461 - Katakomben des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Werkstatt auf keinen Fall zu verlassen, dann machten wir uns auf den Weg.
    »Hättest du das gedacht?« fragte Bill.
    »Nein. Aber die Vergangenheit begräbt nicht alles. Manches lässt sie am Leben. Leider oft das Falsche.«
    »Du sagst es.«
    Bevor ich in den Porsche stieg, wart ich noch einen Blick zum Himmel, der seine Klarheit verloren und sich bezogen hatte. Es schien ein Omen für die nahe Zukunft zu sein.
    Wir verloren unseren Optimismus trotzdem nicht. Der Kampf musste weitergehen. Keiner von uns wollte, dass es noch einen weiteren Toten gab, der seine letzte Ruhestätte in einem Sarg von Alan Duke fand…
    ***
    Das Gelände war dem Reporter nicht neu, und genau das sah er als einen großen Vorteil an. Er wusste auch, wie weit er an diese Trasse heranfahren konnte. Die letzte Strecke musste er zu Fuß zurücklegen, was für ihn kein Problem war.
    Als er die Trasse erreichte und an der schrägen Böschung hochschaute, war von der Straße nichts mehr zu sehen. Da hatte die Natur im Laufe der Jahre ganze Arbeit geleistet und den Asphalt den Blicken völlig entzogen. Die Länge der Trasse schätzte er auf einige hundert Meter. Er wollte an ihr entlanglaufen und konnte nur hoffen, dass er sich die richtige Seite ausgesucht hatte.
    Die Füße des Reporters traten das hohe Gras nieder. Er vergaß auch nicht, sich umzuschauen, aber er hatte Pech. Die Gestalt des Bleichen zeigte sich nicht.
    »Oder Glück«, murmelte er.
    Perfekt wäre es gewesen, das leere Versteck des Bleichen zu finden. Dann würde er in aller Ruhe seine Aufnahmen schießen können. Die große Kamera hatte er im Wagen gelassen. Er verließ sich lieber auf die kleine handliche, die ebenfalls perfekte Bilder schoss.
    Das Buschwerk in seiner Nähe wuchs unterschiedlich hoch. An einigen Stellen würde es bald undurchdringlich sein, wenn die Brombeerbüsche wieder ineinander griffen und so etwas wie eine natürliche Mauer bildeten. Hin und wieder verschwand er völlig hinter dieser Deckung, was ihm sehr gefiel.
    Er hatte die Schritte nicht gezählt, die er hinter sich gelassen hatte.
    Aber gut die Hälfte der Strecke lag bereits hinter ihm, als ihm etwas auffiel.
    Es war noch etwas weiter entfernt, aber durchaus zu erkennen.
    Praktisch aus dem Buschwerk hervor führte ein Pfad, der aus platt getretenem Gras bestand. Von links war also jemand auf den Hang zugegangen.
    Das war es!
    Wesleys Adrenalinspiegel stieg an. Er war jetzt der Jäger, der seine Beute dicht vor sich wusste.
    Um alles zu dokumentieren, schoss er sicherheitshalber die ersten Aufnahmen. Danach suchte er weiter und konzentrierte sich auf den Hang der Trasse.
    Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, als er das Gestrüpp sah, das an einer Stelle besonders hoch wuchs und aussah, als wäre es für einen bestimmten Zweck gepflanzt worden.
    Wenig später erkannte er den Grund.
    Hinter dem Gestrüpp verbarg sich ein Eingang. Ein Loch, ziemlich breit und leider vergittert. Unter seinen Füßen spürte er jetzt die Härte von Beton, der im Laufe der Zeit seine graue Farbe verloren hatte und auf der Oberfläche einen grünen Schimmer aufwies.
    Da war alles perfekt gemacht worden. So hatte das aus Gittern bestehende Eisentor den nötigen Halt am Boden, und er brauchte es nur zu öffnen, dann war der Weg frei.
    Verschlossen oder nicht?
    Die Enttäuschung erfasste ihn wenige Augenblicke später, denn der Zugang war verschlossen, und so stand Wesley vor einem nächsten Problem. Nur dass er kein Schloss sah. Die Logik sagte ihm, dass auch der Bleiche in die Höhle hineingekommen sein musste, und nach diesem Weg suchte der Reporter.
    So leicht ließ er sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Er gehörte zu den Menschen, die immer bis zum Letzten gingen, und erst wenn jede Chance ausgenutzt war und er immer noch nichts erreicht hatte, gab er auf.
    Hier sah es gut aus. Allein, dass es hell genug war und er ohne Lichtquelle auskommen konnte, sah er als einen Vorteil an. Aber innerhalb der Höhle oder der Katakombe war nicht viel zu sehen. Sehr schnell verlor sich das durch den Gittereingang dringende Licht.
    Trotzdem ging er davon aus, dass sich in der Finsternis etwas verbarg, auch wenn er es nicht zu Gesicht bekam.
    Wesley Thamm tastete das Gitter und damit die Eisenstäbe zunächst nur mit seinen Blicken ab. Das änderte sich wenig später, als er die Hände von oben nach unten am rechten Eisenstab in die Höhe gleiten ließ, weil er dort zwei Schatten gesehen hatte.
    Es waren keine Schatten.

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