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1464 - Die Vergessene

1464 - Die Vergessene

Titel: 1464 - Die Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ansehen. So eine Aufzeichnung kann oft neue Perspektiven bringen, mit denen man etwas anfangen kann.«
    »Wenn Sie es sagen.«
    »Wollen Sie?«
    »Ihre Mitarbeiterin holt das Band ja bereits«, sagte ich.
    Kelly kam wie aufs Stichwort. Wieder bewegte sie sich, als befände sie sich auf einem Laufsteg und nicht in einem recht nüchtern eingerichteten Büro. Die Kassette schwenkte sie in ihrer linken Hand. »Darf ich sie einlegen?«
    »Bitte.«
    Wir mussten mit unseren Sesseln herumrücken, um so zu sitzen, dass wir auf den großen Bildschirm schauen konnten. Das Gerät stand auf vier Beinen. Es war mit einem DVD-Player und einem Video-Recorder ausgerüstet. Da sich das trübe Tageslicht im Bildschirm spiegelte, ließ Kelly die Jalousien etwas nach unten.
    »Und weiterhin keine Störung, bitte«, sagte Portman.
    »Ich weiß, Chef.« Kelly stolzierte davon.
    »Sie ist eine Perle«, erklärte uns Rick Portman, »wenn auch etwas exaltiert, aber was macht das schon? In dieser Branche sind nur die Wenigsten normal. Und die sind schon unnormal.«
    Ich lächelte ihn an. »Wenn Sie das sagen…«
    »Glauben Sie mir.«
    Portman hielt die Fernbedienung in der Hand. Er stellte den richtigen Kanal ein, das Bild des laufenden Programms verschwand, und wir sahen den Anfang der Sendung, die am gestrigen Tag über den Bildschirm gelaufen war.
    Vorspann, Ansage. Die Moderatorin, jung, dynamisch, mit großen Augen, die wohl jeden Zuschauer einzeln hypnotisieren wollten, und wenn sie sprach, dann mit einer Stimme, die einen in ihren Bann ziehen konnte.
    »Und wieder sind wir den Geheimnissen der Welt auf die Spur gekommen, sodass ich Sie, liebe Zuschauer, zu unserer ungewöhnlichen Sendung begrüße. Was Sie heute bei uns erleben werden, ist einmalig. Zwei Gäste sind bei uns. Zum einen ein Taucher, der sich in die Tiefsee des Pazifischen Ozeans gewagt hat, um die Geheimnisse der Vergangenheit zu ergründen, denn dort sind die Lösungen vieler unbekannter Rätsel zu finden.«
    Die Moderatorin legte einen Pause ein, bevor sie weitersprach.
    »Zum Zweiten aber werden Sie eine Frau erleben, die alles in den Schatten stellt, was Sie bisher gesehen haben.«
    Wieder die Kunstpause.
    Wir hörten das Lob des Chefs.
    »Angie Lee ist ein Glücksgriff, meine Herren. Einfach eine Offenbarung. Glauben Sie mir.«
    Wir hörten ihm nur mit halbem Ohr zu, denn jetzt sprach Angie weiter.
    »Ich will ja nicht angeben, aber wer diese Sendung kennt, der weiß auch, dass wir hier schon Menschen sitzen hatten, die behaupteten, bereits früher gelebt zu haben. Nichts Neues also. Das behauptet unser zweiter Gast auch, aber er ist trotzdem anders, denn er – nein, es ist eine sie – wird Ihnen erklären, dass sie seit Tausenden von Jahren hier auf der Erde lebt, nicht starb und nur vergessen wurde. Na, ist das was? Bleiben Sie bitte dran, liebe Zuschauer. Nach einer kurzen Werbepause sind wir wieder bei Ihnen.«
    Zum Glück war die Werbung rausgeschnitten worden, und wir sahen den ersten Gast, einen kernigen Abenteurertyp, den Taucher.
    Ein Kerl mit kurzen Haaren und Vollbart. Gebräunt von der Sonne und einem Körper, auf den er stolz sein konnte.
    »Wollen Sie dieses Interview hören?« fragte Portman.
    »Nein«, antwortete Suko und hatte gleich für mich mit gesprochen.
    »Dann lasse ich weiterlaufen.«
    »Tun Sie das.«
    Da huschten die Bilder über den Schirm, und plötzlich saß eine Frau auf dem Stuhl.
    Rick Portman ließ das Band etwas zurücklaufen und behielt dann die normale Geschwindigkeit bei.
    Suko und ich starrten die Frau auf dem bequemen Lederstuhl an.
    Sie war groß, trug ein enges senffarbenes Kleid, das ihre Figur umschmeichelte und bis zu den Knöcheln reichte. Beim ersten Hinschauen sah sie aus, als hätte sie sich einen kahlen Kopf schneiden lassen, doch beim näheren Hinsehen stellten wir fest, dass sie das Haar sehr glatt und straff nach hinten gekämmt hatte, wobei die Reste zu einem Zopf geflochten waren, der wie eine dünne Peitschenschnur die Hälfte des Rückens hinabhing.
    »Darf ich Sie zuerst nach Ihrem Namen fragen?«
    »Ich heiße Fatima Orex.«
    »Ein ungewöhnlicher Name.«
    »Ich bin Ägypterin.«
    »Also entstammen Sie einer uralten Kultur.«
    »Das kann ich behaupten, und einer Kultur, die sehr hoch stand. Vielleicht sogar höher als die ägyptische.«
    Portman lachte. »Jetzt haut sie aber auf den Putz.«
    Von Suko und mir hörte er keinen Kommentar. Ich ging davon aus, dass Suko sich mit den gleichen Gedanken

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