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1465 - Der Blutschwarm

1465 - Der Blutschwarm

Titel: 1465 - Der Blutschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre ihr ein Leichtes gewesen, den Fledermäusen zu folgen, denn Carlotta hatte nicht umsonst Flügel wie ein Vogel. Durch ihre Fähigkeiten konnte sie den Fledermäusen auch in der Luft auf den Fersen bleiben.
    Das alles war okay. Nur nicht zu diesem Zeitpunkt. Die Tierärztin ärgerte sich über dieses Verhalten, und ihr Gesicht nahm allmählich eine bestimmte Rotfärbung an.
    Auch wenn sie sich in einem Dorf befanden, auf dessen Gassen sich zurzeit kaum Menschen aufhielten, war die Gefahr einer Entdeckung riesengroß. Genau das wollte Maxine vermeiden. Deshalb hatte sie Carlotta auch zurückhalten wollen.
    Sie war enttäuscht. In diesem Fall konnte sie das Vogelmädchen nicht verstehen. Alles war abgesprochen. Keine sollte allein gegen die Fledermäuse vorgehen. Der Blutschwarm war einfach zu gefährlich.
    Die Tierärztin ärgerte sich, dass sie unter die Dusche gegangen war. Ändern konnte sie es nicht, sie musste sich trocken reiben und anschließend Carlotta suchen.
    Das war nicht mehr nötig.
    Ohne zu klopfen wurde die Zimmertür geöffnet, und zwei Sekunden später stand Carlotta lächelnd im Zimmer. Die Hände allerdings hielt sie hinter dem Rücken verborgen.
    Maxine Wells fiel ein Stein vom Herzen. Sie wusste zunächst nicht, was sie sagen oder fragen sollte. Das nahm Carlotta ihr ab, indem sie ihre Hände so zeigte, dass Maxine sie sehen konnte.
    »Ich habe mir nur etwas geholt.«
    Maxine schüttelte den Kopf. »Ein Stück Holz?«
    »Genau.« Carlotta hielt die linke Hand hoch. »Und ein Messer«, fügte sie hinzu. »Das heißt, das ist meines. Ich brauche es für das Holz und bin noch nicht fertig.«
    »Was willst du denn damit?«
    »Anspitzen.«
    »Und weiter?«
    Carlotta lächelte. »Brauchen wir nicht Waffen, die man gegen Vampire einsetzen kann?«
    »Ja, das schon…«
    Carlotta hielt das Stück Holz hoch, dessen vorderes Ende bereits angespitzt worden war.
    »Das ist ein Pflock. Es ist zwar kein geweihtes Holz, aber ich glaube, dass es eine Waffe ist, die uns gegen die verdammten Fledermäuse hilft, wenn wir sie in die Körper jagen. Ich schnitze dir gern auch einen Pflock, Max.«
    Die Tierärztin wickelte sich fest in das Badetuch ein. »Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt, Carlotta. Ich habe gedacht, dass du dich auf die Suche nach den Fledermäusen gemacht hast und jetzt durch die Luft fliegst.«
    »Das kann ich noch später machen. Erst mal müssen wir uns bewaffnen. Dieses Eichenholz ist wirklich gut. Ich habe es auf dem Hof entdeckt, und jetzt müssen wir das einfach durchziehen.«
    »Ist schon okay.« Maxine schüttelte den Kopf. Ihr war inzwischen klar geworden, dass Carlotta auf jeden Fall mitmischen würde. Egal, was auch passierte. Und sie würde auch keine Rücksicht darauf nehmen, dass es noch hell war. Wenn es sein musste, würde sie sich den Fledermäusen stellen, und sie war diejenige, die es auch mit ihnen aufnehmen konnte, da sie sich in der Luft ebenso sicher bewegte wie sie.
    »Ich ziehe mir was an.«
    »Und dann?«
    »Werden wir uns umschauen.«
    »Wo? Im Ort?«
    »Auch. Aber ich habe mehr an die Kirche gedacht.«
    Carlotta lächelte. »Und an das Gebälk.«
    »Erst mal an die Umgebung.«
    »Klar, verstehe.«
    Die Tierärztin drehte sich ab. Sie hatte sich die frische Kleidung schon zurechtgelegt, und während sie in den Slip stieg und den BH anlegte, dachte sie darüber nach, ob es nicht doch ein Fehler gewesen war, hier in Benmore Station zu machen.
    Nein, so konnte man das nicht sagen. Es war kein Fehler gewesen.
    Man konnte es eher als Schicksal bezeichnen, und damit hatte sich Maxine Wells abzufinden, auch wenn es ihr noch so schwer fiel…
    ***
    Ian Preston hatte es letztendlich geschafft, seine Sargträger zusammenzutrommeln. Wie scheue Katzen betraten sie die Kirche. Sie trugen jetzt keine Zylinder mehr auf den Köpfen, und auch die dunklen Anzüge hatten sie in den Schrank gehängt. Sie waren normal gekleidet, aber eines hatten sie gemeinsam.
    Sehr ängstlich betraten sie die Kirche. Neben dem Sarg wartete der Reverend auf sie und machte ihnen klar, dass alles vorbei war und sie keine Angst mehr zu haben brauchten.
    So ganz wurde das nicht akzeptiert, wobei einer davon sprach, dass Diener der Hölle in der Kirche hausten.
    »Sie sind von oben gekommen. Aus dem Gebälk. Das habe ich genau gesehen.«
    »Und was sonst noch?«
    »Angst, Chaos und Blut. Verdammt noch mal, was ist hier los gewesen? Warum kamen sie? Wer sind sie? Wollen sie uns alle töten?

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