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1466 - Tödliche Küsse

1466 - Tödliche Küsse

Titel: 1466 - Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für einige Stunden vergessen…
    ***
    Es hätte Jane Collins schon sehr gewundert, wenn es im Haus anders ausgesehen hätte als draußen. Auch in den Räumen war alles perfekt. Da hatte jedes Kissen seinen bestimmten Platz.
    Die Detektivin erfasste diese Tatsachen mit schnellen Blicken. Sie brauchte nicht stehen zu bleiben und schritt hinter dem Commander her auf eine graublau lackierte Treppe zu. Man hätte sich in jeder Stufe spiegeln können.
    Hellman konnte seinen Beruf nicht verleugnen. Er schritt sehr aufrecht vor ihr her, und seine nach unten hängenden Arme bewegten sich nur knapp. Als er die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte, drehte er sich zu Jane um und sagte: »Das hier oben ist mehr das Reich meiner Frau.«
    »Verstehe.«
    »Ich habe mein Arbeitszimmer unten. In dieser Etage leben auch die Kinder. Um sie mache ich mir ebenfalls große Sorgen. Sie wollen wissen, wo ihre Mutter ist, und deshalb wird es Zeit, dass Sie eine Spur finden.«
    »Es wird nicht einfach sein, Sir.«
    Hellman schaute sie starr an. »Aber Sie sind die beste unter Ihren Kolleginnen, habe ich mir sagen lassen. Ich erwarte von Ihnen eine erfolgreiche Arbeit.«
    Jane ging auf das Thema nicht weiter ein. Sie fragte: »Wo befindet sich das Zimmer Ihrer Frau?«
    »Gleich hier in der Nähe.«
    Jane Collins gefiel die Helligkeit des Flurs. Da gab es nichts Dunkles, und die wenigen, aber gezielt eingesetzten Bilder an den Wänden zeigten Motive, die mit Pastellfarben gemalt waren. Nur Landschaften, zumeist welche aus Südfrankreich.
    Hellman bemerkte, dass sich Jane an den Bilder interessiert zeigte.
    »Gefallen sie Ihnen?«
    »Ja, ich mag sie.«
    Er lächelte knapp. »Das ist bei meiner Frau auch der Fall.«
    »Dann liebt sie auch Südfrankreich?«
    »Ja.«
    »War sie schon öfter dort?«
    Er nickte. »Einige Male.«
    »Allein?«
    Der Commander lachte leise auf. »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Denken Sie, dass sich meine Frau nach Südfrankreich abgesetzt haben könnte?«
    »Ich weiß es nicht, Mr. Hellman, aber ich muss jede Möglichkeit in Betracht ziehen.«
    »Bestimmt nicht«, erklärte er. »Meine Frau würde die Kinder nie im Stich lassen. Wir waren als Familie zweimal dort unten, aber mir hat es dort nicht so gefallen. Ich liebe mehr den Norden. Na ja, jeder Mensch ist eben verschieden.«
    »Sie sagen es.«
    Hellman und Jane standen bereits vor der Zimmertür. Der Commander drückte sie auf, deutete in den Raum hinein und sagte: »Bitte.«
    Jane bedankte sich durch ein kurzes Kopfnicken, als sie an dem Mann vorbeiging. Sie betrat einen hellen, sehr freundlich eingerichteten Raum, in dem die Farbe gelb vorherrschte und sich besonders intensiv in den hauchdünnen, aber wallenden Vorhängen wieder fand, die ein recht breites Fenster verhängten.
    Auch in diesem Raum herrschte Ordnung, aber keine Sterilität. Es war zu erkennen, dass hier eine Frau lebte. Und wenn auch nur die künstlichen Blumen dazu zählten, die in einer kleinen gelben Vase steckten. Sie hatte ihren Platz auf einem runden Tisch gefunden, den zwei Sessel einrahmten. Weiterhin gab es einen Schreibtisch, einen zugeklappten Laptop und zwei lange Regale, die mit Büchern gefüllt waren.
    »So, das ist das Zimmer. Ich will Ihnen ja nicht in den Job hineinreden, Miss Collins, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie hier einen Hinweis auf Sues Verschwinden finden werden.«
    »Das genau ist das Problem, Sir. Irgendwo muss ich beginnen. Zudem bin ich der Überzeugung, dass Menschen selten verschwinden, ohne eine Spur zu hinterlassen, zumeist unfreiwillig.«
    »Und was ist mit einer Entführung, Miss Collins?«
    »Das ist die berühmte Ausnahme.« Sie schaute Hellman in die Augen. »Aber darauf deutet doch nichts hin – oder?«
    »Nein, dabei bleibe ich.«
    »Gut.«
    Die Detektivin fing damit an, das Zimmer zu durchsuchen. Zunächst mit den Blicken. Sie blieb dabei nicht stehen, sondern ging langsam im Kreis. Dass der Commander sich noch in der Nähe aufhielt, kümmerte sie nicht. Sie ging ihren Weg, und Hellman stellte sehr bald fest, dass er störte. Er wich aus, verließ das Zimmer aber nicht, sondern blieb in der offenen Tür stehen wie ein Wächter, dem nichts entgehen sollte.
    Jane entdeckte auf den ersten Blick keinen Hinweis. Ein paar Mal glitten ihre Augen über die Buchrücken hinweg. Wenn jemand etwas verstecken wollte, dann nahm er oft Bücher und klemmte seinen Schatz zwischen die Seiten.
    Es waren zu viele Bücher. Jane dachte nicht im Traum daran,

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