1467 - Historie der Verschollenen
ihnen, und sie landeten in einem Hangar, in dem bereits eine Reihe von anderen Flugmaschinen parkte.
Tenquo Dharab kam durch ein Sicherheitsschott herein. Er trug einen orangefarbenen Sicherheitsanzug, wie er für leichte Einsätze vorgesehen war. „Was ist passiert?" fragte Domo Sokrat. „Sie hätten uns über Funk Auskunft geben können."
Tenquo Dharab überging den Vorwurf. Er wandte sich an Icho Tolot, den er fur besonnener hielt. „Die Unsichtbaren", erläuterte er. „Wir können keine Informationen über Funk geben, weil wir befürchten, abgehört zu werden."
„Wie haben Sie die Fremden bemerkt?" fragte Domo Sokrat. „Pantalon hat uns auf sie aufmerksam gemacht. Er war plötzlich aus dem Haus verschwunden. Wir habeh uns Sorgen um ihn gemacht, ihn suchen lassen, aber wir haben ihn nicht gefunden. Vor zwei Stunden hat er sich plötzlich gemeldet. Er kam von einem Streifzug aus dem Norden zurück. Er hat energetische Impulse ausgemacht, wie er sie schon mehrfach im Zusammenhang mit den Unsichtbaren beobachtet hat. Er ist sicher, daß wir es mit dem gleichen Phänomen zu tun haben."
„Wo ist er jetzt?"
„Hier in der Forschungsstation. Und die Unsichtbaren sind auch hier", antwortete Tenquo Dharab. Ihm war die innere Anspannung deutlich anzumerken, unter der er stand. „Wir habenmobile Energieprojektoren hierhergebracht."
Während sie den Hangar vefließen und durch die Tür ins Innere der Station gingen, teilte er ihnen mit, daß diese Station vor einigen Stunden außerplanmäßig und keineswegs in der Absicht, die Unsichtbaren anzulokken, eine auf besondere Art und Weise modulierte Folge von superhochfrequenten Hyperimpulsen an einen Satelliten abgestrahlt hatte. „Es war eine Panne", gab Tenquo Dharab unumwunden zu. „Wir hatten zwar geplant, die Unsichtbaren mit diesem Mittel anzulocken und in eine Falle zu dirigieren, aber nicht hier. Der Leiter dieses Zentrums hat mittlerweile seinen Dienst quittiert. Ich habe die Leitung übernommen."
„Uns sollte egal sein, wo sich die Unsichtbaren bemerkbar machen", erwiderte Icho Tolot. „Wichtig ist doch nur, daß es uns gelingt, sie festzunageln."
„Wir haben schnell reagiert und alles hierhergebracht, was wir für den Kampf gegen sie benötigen. Jetzt können wir nur hoffen, daß wir schnell genug waren."
„Sonst haben wir mit Zitronen gehandelt."
Tenquo Dharab blickte Icho Tolot irritiert an. „Ich verstehe nicht. Was meinen Sie damit?"
Icho Tolot lachte. „Eine Redensart meiner terranischen Freunde", erklärte er. „Ich hatte sie schon fast vergessen. Jetzt fiel sie mir wieder ein."
Sie betraten einen Raum, in dem Pantalon auf sie wartete. Der Posbi stand auf einem kleinen Podest und hob grüßend die Arme, als er sie sah. „Ich gehe davon aus, daß man euch von meiner genialen Leistung berichtet hat", sagte er, wobei er die Stimme Icho Tolots imitierte. „Allerdings vermute ich, daß mein Erfolg nicht in vollem Umfang gewürdigt worden ist. Deshalb erlaube ich mir hier und an dieser Stelle noch einmal zu schildern, wie ich ..."
„Im Gegenteil", unterbrach ihn Tenquo Dharab. „Ich habe voller Bewunderung von dir gesprochen und dazu einiges einbezogen, was ich eigentlich anderen zuschreiben müßte. Es würde deine Leistung also nur schmälern, wenn unsere Freunde nur das erfahren, was auf dich entfällt."
Damit wurde Pantalon nicht so ohne weiteres fertig. Er schwieg, und es hatte den Anschein, als müsse er überlegen, was er darauf antworten sollte. „Ach", sagte Icho Tolot, „so ist das? Dann würde ich doch gern hören, wie Pantalon zu diesem Erfolg gekommen ist. Von ihm selbst."
„Nicht nötig", rief der Posbi. „Wir wollen alles so belassen, wie es ist. Es würde euch doch nur langweilen, wenn ich noch einmal alles wiederhole." Icho Tolot lächelte. Er warf Tenquo Dharab einen anerkennenden Blick zu. Der Wissenschaftler hatte Pantalon durchschaut und ihn danach bemerkenswert geschickt behandelt. „Kommen wir zur Sache", schlug er vor. „Kannst du die Unsichtbaren noch immer orten?"
„Ich registriere eine gewisse energetische Aktivität", antwortete der Posbi. „Die Impulse sind identisch mit denen, die ich in dem Forschungszentrum auf dem Kontinent Merop feststellen konnte. Sie gehen von fremdartigen Geräten aus. Die Unsichtbaren sind hier."
„Wo genau?" fragte Tenquo Dharab. „In einem Vorratsraum. Nicht weit von hier."
„Wir riskieren es", erklärte der Deiter der Forschungsstation entschlossen. „Wenn sie
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