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1468 - Tanz im Totenreich

1468 - Tanz im Totenreich

Titel: 1468 - Tanz im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hasses in ihm aufloderte.
    Tom trat einen Schritt zur Seite und drehte sich dann nach rechts, um einen Blick durch das Zimmer zu werfen. Er musste wieder daran denken, dass sich der Killer noch im Haus aufhielt und wahrscheinlich bereits in seiner Nähe stand.
    Aus dem rechten Augenwinkel nahm er eine huschende Bewegung wahr. Sie war dort entstanden, wo sich die breite Scheibe befand. In den folgenden Augenblicken erlebte er etwas, was ihm nicht in den Kopf wollte, weil es einfach zu unlogisch war.
    Noch im Garten, aber dicht vor der offenen Terrassentür, bemerkte er eine Bewegung. Huschend, nicht mehr als ein Schatten, der von irgendwoher gekommen war.
    Ein großer Vogel?
    Nein, auf keinen Fall. Es gab auch keine Vögel, die auf zwei Beinen standen.
    Der hier tat es.
    Er war ein Mensch.
    Ein Toter, der jetzt lebte und zudem noch bewaffnet war, denn Eric Walcott hielt die verdammte Maschinenpistole in den Händen, mit der er Marietta Abel erschossen hatte…
    ***
    Es ging weiter. Es gab keine Pause, und Tom Abel wusste, dass er als nächster auf der Liste des Killers stand.
    Er konnte nichts sagen. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Die gleiche Gestalt hatte er in der ersten Etage auf dem Flur gesehen, aber hier und im Außenlicht trat sie noch deutlicher hervor. Da sah er sie in allen Einzelheiten. Er erinnerte sich an das Bild, das die Zeitungen von dem Killer gebracht hatte, und er sah, dass sich nichts an diesem Wahnsinnigen verändert hatte. Er sah noch so aus wie am Tag des Amoklaufs.
    Tom Abel wusste, dass er bleich geworden war und dass der kalte Schweiß wie Leim an ihm klebte. Er hatte eigentlich nicht vorgehabt zu sprechen, doch als er den Mund öffnete, da drangen die Worte wie von selbst über die Lippen.
    »Aber du bist doch tot – du – bist doch tot…«
    Ob er gehört worden war, wusste Tom nicht. Die Gestalt blieb auch nicht länger stehen, sie gab sich einen kleinen Ruck und setzte ihren Weg fort, der sie auf die Tür zu führte.
    Er kommt, um mich zu killen!, schoss es Tom durch den Kopf. Er will mich umbringen, wie er es mit meiner Schwester und meinem Bruder getan hat…
    Er konnte an nichts anderes denken. Trotz des Wissens tat er nichts dagegen. Er war zur Salzsäule erstarrt. Und so betrat Walcott das Haus, ohne dass ihn jemand daran hinderte.
    Er gab sich sogar recht harmlos. Wie ein normaler Besucher schaute er sich um. Manchmal gaben die Brillengläser einen Reflex ab, wenn er seinen Kopf bewegte. Auf seinen Lippen erschien sogar ein Lächeln. Er nickte vor sich hin und machte auf Tom einen nahezu fröhlichen Eindruck. Wie ein Mann, der sein Ziel endlich erreicht hatte.
    Er ging, doch er war nicht zu hören.
    Genau das machte Tom Abel nicht nur misstrauisch, er zweifelte beinahe an seinem Gehör und fragte sich, wie es möglich war, dass ein Mensch so leise ging.
    Oder schwebte er?
    Bei seinem Gewicht war das unmöglich. Er musste schon die Füße aufsetzen, nur war dabei nichts zu hören.
    Nach wie vor tat Eric Walcott so, als wäre Tom nicht vorhanden.
    Er bewegte sich, er lächelte, er wechselte seine Waffe von einer Hand in die andere, und Tom konnte ihn nur anstarren, ohne dabei etwas zu denken. Er war völlig von der Rolle. Das Wissen, sich hier mit einem eigentlich toten Mörder in einem Raum aufzuhalten, hätte ihn eigentlich wahnsinnig machen müssen, aber das kam ihm nicht in den Sinn. Er nahm es hin, und er dachte dabei nicht mal so sehr an sich, sondern daran, wie es möglich war, dass er Walcott hier sah.
    Man hatte ihn verscharrt. Sein Grab war nur wenigen bekannt.
    Und jetzt hielt er sich hier auf. Im Haus seines Opfers.
    War alles nur eine Täuschung gewesen? Hatte die Polizei alle an der Nase herumgeführt, nur um im Endeffekt gut dazustehen? Um beweisen zu können, wie schnell sie den Killer gefangen hatte, der so brutal vorgegangen war.
    Er wusste es nicht. In seinem Kopf war ein furchtbares Durcheinander. Die Gedanken waren nicht mehr in eine Richtung zu lenken.
    Plötzlich blieb der Killer stehen.
    Erneut war kein Laut zu hören. Aber er war näher an Tom Abel herangekommen, und der konzentrierte sich darauf, den Atem des Mannes zu hören, was nicht der Fall war.
    Er holte keine Luft!
    Tom schluckte. Gut, er konnte den Atem anhalten oder ihn so zu reduzieren, dass er nicht mehr gehört wurde, doch an dem Killer war absolut nichts zu sehen, was darauf hingedeutet hätte.
    Er drehte sich nach rechts. Bisher hatte er die meiste Zeit an Tom vorbeigeschaut, das war nun

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