1469 - Impulse des Todes
diese Theorie jedoch inzwischen strikt ab, denn sie ist falsch."
„Das verwundert mich aber", bemerkte Roi Danton. „Kann man eine vernünftige Begründung dafür erfahren?"
„Natürlich." Der Pararealist tat so, als hätte er den etwas vorwurfsvollen Ton überhört. „Wir wußten von der Gefahr, die unseren Gefangenen durch den Todesimpuls drohte. Die Energiefelder, die wir um die Unterkunft der Gefangenen gelegt haben, dienen nicht nur dem Zweck, deren Flucht unmöglich zu machen. Sie sind energetisch auch so strukturiert, daß der Todesimpuls, wie immer er auch beschaffen sein mag, sie nicht durchdringen kann. Ein energetischer Befehl >von draußen< kann die Explosion nicht ausgelöst haben. Wir haben außerdem für diesen Zweck Überwachungseinrichtungen installiert, die nicht die Spur eines Impulses festgestellt haben. In diesem Punkt bin ich mir ganz sicher."
„Man kann dies auch logisch untermauern", meldete sich Urban Sipebo zu Wort. „Es erscheint völlig unglaubwürdig, daß ein theoretisch denkbarer Impuls nur gegen einen einzelnen Cantaro gerichtet war.
Wenn jemand von außen eine Beeinflussung vornehmen konnte, dann hätte er eher alle Cantaro getötet und uns wirklich großen Schaden zugefügt, als sich auf einen zu beschränken."
„Die auslösende Ursache kann nicht von draußen gekommen sein", bekräftigte der Pararealist. „Es gibt dafür weder einen konkreten Hinweis, noch einen Verdacht oder ein logisches Argument. Allerdings, und das möchte ich nicht verheimlichen, sind die Erscheinungsformen des sogenannten Todesimpulses im Fall Rodigar vorhanden. Anders ausgedrückt: Es sieht alles so aus, als habe ein Impuls von draußen den Cantaro getötet. Der Befehl oder der Auslöser, wie immer dieser beschaffen sein mag, kann aber nach meiner Meinung nur >von innen< gekommen sein, vielleicht aus ihm selbst."
„Was bedeutet das?" sinnierte Perry Rhodan laut. „Es bedeutet", antwortete Sato Ambush, „daß wir hier vielleicht einem der größten Geheimnisse über Leben und Tod der Cantaro auf die Spur kommen könnten. Es bedeutet für mich und meine Mitarbeiter ferner, daß ich dieses Geheimnis unter allen Umständen lüften will. Und schließlich bedeutet es, daß ich entsprechende Anordnungen zur Sicherung aller Erkenntnisse bereits getroffen habe. Zu gegebener Zeit wird darüber zu berichten sein."
Perry Rhodan kannte den Wissenschaftler gutgenug. Etwas Genaueres würde er jetzt zu diesen Andeutungen nicht von sich geben.
4. Simulation
Nach einer Diskussion, aus der sich aber praktisch keine Erkenntnisse, dafür aber eine Menge an Theorien ergeben hatten, neigte sich die Konferenz dem Ende zu.
Urban Sipebo nutzte die Gelegenheit, um ein Gespräch mit Perry Rhodan zu suchen. „Ich kann mir denken", wandte sich der Spezialist an den Terraner, „daß du viel um die Ohren hast.
Trotzdem habe ich eine kleine Bitte. In dem Trubel um die Explosion des Cantaro ist es fast völlig untergegangen, daß mein Sohn Nobby dadurch schwer verletzt wurde. Er befand sich zufällig oberhalb des Raumes, in dem Rodigar weilte, als es geschah. Nun liegt er im Medocenter."
„Ich habe davon gehört", antwortete Rhodan. „Ein dummer Zufall. Zum Glück ist nichts Ernstes passiert."
„Das stimmt. Weißt du, Nobby fühlte sich hier auf Heleios nie richtig wohl. Es war ihm stets zu einsam.
Er wollte immer einmal mit Adams sprechen, aber dazu ist es nie gekommen. Seit einiger Zeit hat er einen, hm, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, einen >Rhodan-Tick<. Außerdem hat er bei dem Unglück seinen syntronischen Spielgefährten verloren. Nun hat er mich gebeten, dich zu überreden, ihm einen Besuch abzustatten. Wäre das vielleicht möglich?" Peny Rhodan lächelte und nickte. „Natürlich.
Für einen Verletzten habe ich immer Zeit. Ich schaue im Medocenter vorbei, bevor ich zur ODIN zurückkehre. Das ist versprochen."
Urban Sipebo bedankte sich. Nach der Verabschiedung begab er sich wieder zu Sato Ambush, denn der Pararealist brauchte alle seine Mitarbeiter.
Rhodan ließ Roi Danton wissen, daß er noch einen kleinen Besuch zu machen habe und etwas später zur ODIN zurückkehren würde. Dann ließ er sich von einem Roboter des Widder-Stützpunkts den Weg zum oberirdischen Medocenter zeigen.
Nobby Sipebo staunte nicht schlecht, als der Terraner in sein Krankenzimmer trat. Seine Schwester und seine Mutter hatten ihn gerade verlassen, und er hing erstmals seit dem Erwachen aus der
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