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147 - Stunde X

147 - Stunde X

Titel: 147 - Stunde X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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deuten. Sie konnten sie sogar imitieren, diese verfluchten Aliens. »Ich glaube, ihr könnt stolz auf mich sein, Grao’sil’uuna, was meinst du?«
    »Frag mich in zwei oder drei Wochen noch einmal, bis dahin hoffen wir alle Bomben installiert zu haben.« Der Echsenartige stieg in den Liftkorb, der sie hier hinauf zum Kometengipfel gebracht hatte. »Komm, Jeecob’smeis. Wir wollen uns die Traggerüste mit den bereits befestigten Bomben genauer ansehen. Ich will, dass du die Installation überprüfst.«
    »Darum wollte ich gerade bitten.« Smythe blickte noch einmal durch den Feldstecher, diesmal in südliche Richtung.
    Dort konnte er noch kein Gerüst finden. Dafür sah er vier oder fünf schleimige Röhrenkörper, die vom Wandler weg zum Horizont führten und sich dort im Dunst verloren. Das waren die ekelhaften Megaquallen aus der Genküche der Daa’muren. Sie konnten ihre Gestalt je nach Auftrag verändern. Im Moment pumpten sie als eine Art Saugröhren das letzte Seewasser über den künstlichen Wall am Horizont in den Pazifik.
    Smythe setzte das Glas ab und stieg in den Kasten. Der setzte sich in Bewegung, schwenkte aus und glitt in die Tiefe.
    »Großartig, was wir hier schaffen, wirklich großartig!«, bekräftigte Smythe. »So etwas hat dieser Planet noch nie gesehen! Endlich Intelligenzen auf meinem Niveau! Ich bin glücklich, das erleben zu dürfen…!«
    Die Wahrheit war: Seit seinem Sturz aus dem Jahr 2012 in das Jahr 2516 hatte er sich nicht mehr so miserabel gefühlt…
    ***
    London, Mitte September 2521
    Lieutenant Dunwich tippte auf seinem kleinen mobilen Rechner herum. Arthur Crow hatte seinen Adjutanten angewiesen, den Verlauf des Kriegsrates genau zu protokollieren. Nicht die geringste Kleinigkeit durfte ihm entgehen. Zu hoch war der Einsatz des Spiels, das er spielte.
    Ob sie bereit wäre, die Vorhut zu stellen, fragte General Yoshiro die Königin von Aarachne. Ch’zzarak wandte sich an ihren gelbschwarzen Begleiter. Sie verständigten sich ein paar Sekunden lang mit Brumm-, Knack- und Zirplauten.
    Anschließend erklärte Ch’zzarak, sie sei bereit dazu. Crow hielt die Frau – oder was auch immer unter dieser exotischen Maskerade aus Insektenkopfhut und Chitinpanzer stecken mochte – für eine Randfigur. Allenfalls die Masse der Kreaturen, über die zu herrschen sie behauptete, verlieh ihr in seinen Augen eine gewisse Bedeutung.
    Wie viele Kämpfer sie insgesamt in die Schlacht schicken könnte, wollte Yoshiro wissen. Wieder kommunizierte die Königin von Aarachne mit ihrem Gelbschwarzen. »Zwölf- bis fünfzehntausend große Insekten«, sagte sie danach. »Die Zahl der Kleininsekten kann selbst ich nicht bestimmen.«
    Yoshiro zeigte sich erstaunt. Zwölftausend Kämpfer, die zur Eröffnung der Schlacht die Kampfkraft des Feindes binden würden – mehr konnte man wirklich nicht verlangen. Der kleine Mann mit der blauen Perücke machte kein Geheimnis aus seiner Dankbarkeit. Auch Crow war zufrieden.
    Yoshiro wandte sich zu dem Monitor um, auf dem Miki Takeos Robotergesicht zu sehen war. »Sie, Mister Takeo, möchte ich bitten, an meiner Seite über die kasachische Steppe nach Osten zu vorzustoßen«, sagte der General. »Mit Ihren fünf Gleitern und einem Geschwader aus Londoner EWATs werden wir eine noch festzulegende Anzahl von Schwebeplattformen mit ein paar hundert Infanteristen an den Kratersee führen.«
    Der kleine General wartete Takeos Reaktion ab, bevor er fortfuhr. Der Android nickte nur. Sein Gesichtspanzer verriet weder Angst, noch Zustimmung oder gar Begeisterung. Mit größter Selbstverständlichkeit akzeptierte er den Auftrag. »Ich danke Ihnen«, sagte Yoshiro. »Sicher werden Sie mir in der Einschätzung zustimmen, dass Ihre RoCops in besonderem Maße geeignet sind, hinter der Front zu operieren…« Wieder signalisierte Takeo sein Einverständnis mit einer flüchtigen Kopfbewegung.
    Yoshiro benötigte den Umweg über einige Phrasen, bevor er die Katze aus dem Sack ließ: Er wollte Takeos RoCops auf die Bomben direkt ansetzen. Der Android stimmte zu. Es war nur logisch, für diese Aufgabe künstliche Soldaten einzusetzen.
    Ein Scheißjob, fand Präsident Crow. Er applaudierte höflich mit den anderen Konferenzteilnehmern.
    »General Fudoh«, wandte Yoshiro sich an den Maskenmann aus El’ay. »Die vielleicht schwierigste Mission der Operation Harmagedon wüsste ich gern in Ihrer Hand: Es ist unbedingt notwendig, die Daa’muren mit einem Scheinangriff abzulenken, um

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