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147 - Stunde X

147 - Stunde X

Titel: 147 - Stunde X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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möglichst weit zum Kometen und der Bombenkette vorstoßen zu können. Die drohende Zerstörung des künstlichen Walls zwischen Pazifik und Kratersee wäre eine ausreichende Motivation für die Außerirdischen, um sich in diese Richtung zu wenden. Natürlich haben wir nicht die Mittel, den Damm tatsächlich einzureißen – es wäre Ihre Aufgabe, die Daa’muren trotzdem davon zu überzeugen, dass Ihre Truppen genau das vorhaben.« Zu Crows Erstaunen erklärte sich der Kerl mit der eisernen Maske sofort bereit, diesen Auftrag zu übernehmen.
    Ein arroganter Schnösel namens Arosa – angeblich Generalmajor – mit einem fürchterlichen Akzent wollte plötzlich wissen, was der Name der Operation zu bedeuten hatte: Harmagedon. »Wie kommen Sie bloß auf so eine Bezeichnung?«, fragte er wörtlich. Crow hielt den Mann für eine komplette Fehlzündung, seit er ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
    Die virtuelle Lady auf dem Wandmonitor beantwortete die Frage so gut sie eben konnte. Harmagedon sei ein Begriff aus der religiösen Mythologie der Vorväter und bezeichne ursprünglich die apokalyptische Schlacht zwischen Gut und Böse, bei der Ströme von Blut fließen und Gott selbst eingreifen und die Schlacht entscheiden würde. Die E-Butlerin schilderte den Mythos sehr farbenprächtig, und viele der Ratsmitglieder ließen ihre Fantasie wohl davon befruchten, denn in der Konferenzhalle entstand plötzlich sekundenlanges Schweigen.
    Die Chance für den WCA-Präsidenten.
    »Die Zangenbewegung um den Kratersee wäre nicht vollständig, wenn nicht auch von Norden Truppen die Daa’muren angreifen würden«, sagte Arthur Crow. »Ich schlage daher vor, dass ich diese Aufgabe an der Spitze meiner WCA-Soldaten übernehme. Wir stoßen über Alaska nach Sibirien vor; diese Route ist mir vertraut.«
    »Ich danke Ihnen, General Crow«, beeilte sich Yoshiro zu sagen. »Genau das wäre mein nächster Punkt gewesen.«
    »Eine gefährliche Mission«, meldete sich Matthew Drax zu Wort. »Ihr Aufmarschgebiet liegt in der Region, wo die so genannten Sireenen ihr Unwesen treiben, Mister Präsident. Eine tödliche Gefahr nach meiner Erfahrung.«
    Arthur Crow setzte ein überlegenes Lächeln auf. »Sie haben vollkommen Recht, Commander. Allerdings sind diese Monster noch nie auf eine bestens ausgerüstete Armee getroffen. Wir werden sie in Stücke schießen, bevor sie uns gefährlich werden können.«
    Matt schüttelte den Kopf. »Verzeihen Sie, wenn ich widerspreche, General. Die Sireenen werden zur Gefahr, lange bevor Sie sie sehen! Die Schallwellen, die sie aussenden, durchdringen jeden Ohrschutz und machen Ihre Soldaten zu willenlosen Opfern. Ich würde kein unnötiges Risiko eingehen. Halten Sie sich einfach östlich des Kolyma. Diese Route wurde von Mr. Black als sicher eingestuft. Erst dicht vor dem Ringgebirge schwenken Sie dann nach Westen und umgehen so die Bestien.«
    »Wenn Sie darauf bestehen«, sagte Crow, sonst nichts.
    »Wie stark ist ihre Armee, General Crow?«, wollte Sir Leonard wissen.
    »Zurzeit habe ich knapp fünfhundert WCA-Soldaten unter Waffen.« Er versuchte sich diese Fünfhundert bildlich vorzustellen, um nicht an die über viertausend U-Men denken zu müssen, die ihm in Wirklichkeit zur Verfügung standen und mit denen er ganz eigene Pläne hatte. Wusste er denn, ob nicht Drax’ Barbarin irgendwo lauerte und in den Köpfen herumspionierte?
    »Sie und ihre Streitmacht werden uns eine unschätzbare Hilfe an der Nordflanke sein«, sagte Yoshiro.
    »Gut.« Emily Priden erhob sich von ihrem Platz. »Die wesentlichen Punkte der Operation Harmagedon hätten wir geklärt. Auch ich danke Ihnen, Ladies und Gentlemen.« Mit knapper Geste deutete sie auf die Karte im Wandmonitor. »Sie werden es längst selbst gemerkt haben, und wir sollten der Realität ins Auge blicken: Die Operation, so wie wir sie hier vorgestellt haben, wird Opfer erfordern. Viele Oper.«
    »Vielleicht zu viele«, meldete sich Mr. Black zu Wort.
    »Nämlich so viele, dass am Ende niemand mehr leben wird, um die Bomben zu entschärfen.«
    »Ich bitte Sie, Mr. Black«, schaltete die Queen sich ein.
    »Unsere zahlreichen Simulationen –«
    »Ich versuche lediglich realistisch zu sein«, entgegnete Black kühl. »Jeder Krieg verlangt seine Opfer, und mir ist durchaus klar, was auf dem Spiel steht. Ich bin bereit zu sterben. Aber die Strategie, wie sie im Augenblick zur Debatte steht, führt zu einem Massensterben. Sie wird dem Namen, den Sie der Operation

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