Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
was?«
    »Da gab es eine Gestalt.«
    »Welcher Art?«
    »Sie war dunkel gekleidet. Ich habe sie nicht so genau sehen können, aber es könnte sein, dass es der Tod gewesen ist.«
    Suko runzelte die Stirn. »Der Tod?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    Er nickte. »Es gibt ja verschiedene Gestalten, in denen sich der Tod zeigt, und ich habe ihn in dieser Gestalt erkannt.«
    »Als was denn?«
    »Der war ein Knochenmann. Der Kopf und die Hände bestanden aus Knochen. Ein Skelett. Aber er war angezogen. Er hätte ein weites Gewand an, hielt etwas in der Hand, und auf seinem Kopf saß ein Schlapphut. Ich weiß, es klingt lächerlich, aber was ich gesehen habe, das habe ich gesehen. Das steckt tief in meinem Kopf, wissen Sie?«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen«, sagte Suko. »Und dieser Tod war auch im Bild?«
    »Nur für einen Moment, und dann war er verschwunden.«
    Es war für uns beide schwer, ihm darauf eine Antwort zu geben.
    Eigentlich hätte man darüber lachen oder den Kopf schütteln können. Genau das taten wir nicht. Dieser Mensch bildete sich nichts ein. Er schauspielerte auch nicht. Er hatte etwas gesehen, das unwahrscheinlich war, aber genau das war es, was uns zwang, uns um diesen Fall zu kümmern.
    Ich stellte Dury eine Frage. »Haben Sie eine Antwort darauf, warum gerade Sie diese Szene gesehen haben?«
    »Nein, die habe ich nicht. Die kann ich gar nicht haben. Weil ich nie mit so etwas zu tun hatte. Das war wie ein böses Kino, und ich weiß nur, dass ich Angst habe.«
    Das verstanden wir sehr gut. Wer etwas derartiges erlebte, der musste es einfach mit der Angst zu tun bekommen.
    Aber entsprach dieses Bild auch der Wirklichkeit? Und wenn – wo war es hergekommen? Oder wer hatte es geschickt?
    Da Suko und Dury nichts mehr sagten, bekam ich Gelegenheit, in den Tunnel zu schauen. Ich blickte nicht zurück zur Station. Mich interessierte, was weiter vorn im Tunnel geschah. Doch die Dunkelheit war einfach zu dicht. Ich sah nichts.
    »Sieht nicht gut aus – oder?« murmelte Suko.
    Ich gab ihm Recht, auch wenn es mich innerlich ärgerte, eine Niederlage erlitten zu haben.
    Die Dunkelheit klebte zwischen den Tunnelwänden. Dass hin und wieder ein gelbes Licht zu sehen war, brachte so gut wie gar nichts.
    Es erreichte nicht mal den Boden.
    Von einer bestimmten Entfernung hatte Mac Dury nicht gesprochen. Ich wusste beim Weitergehen nicht, wo diese Frau und die zerstörte Freiheitsstatue erschienen waren.
    Mein Kreuz gab keine Meldung ab.
    Es hing vor meiner Brust, ohne dass ich einen Wärmeschauer gespürt hätte. Ich konnte mich voll und ganz darauf verlassen, dass es keine magische Fremdeinwirkung gab, die mich hier erwartete.
    Noch nicht…
    Trotzdem setzte ich den Weg fort. Irgendwas musste ja passiert sein. Das hatte sich Mac Dury nicht alles aus den Fingern gesaugt.
    Und ich wollte den verdammten Beweis haben.
    Deshalb ging ich weiter. Eine dunkle Ahnung trieb mich voran.
    Der Druck in meinem Innern wollte nicht weichen, und ich machte mich darauf gefasst, plötzlich etwas ganz anderes zu sehen. Ich wollte den Tod sehen, auch die blonde Frau und die zerstörte Freiheitsstatue.
    Vor mir war plötzlich ein Flirren in der Luft. Ein heller Schein, der hin und her zuckte. Es war nicht das Licht einer Laterne, dafür bewegte es sich zu hektisch.
    Aber es war ein Mensch.
    Eine weibliche Person mit einem hellen Oberteil und einem Rock bekleidet.
    So und nicht anders hatte Mac Dury sie beschrieben. Sie war nicht aus der Ferne herangeschwebt, sondern hatte sich plötzlich gezeigt, als wäre sie aus einer unsichtbaren Welt in die normale hineingestoßen worden.
    Dass es so etwas gab, wusste ich. Ich spürte in meinem Innern eine gewisse Befriedigung, aber auch Neugierde.
    Dann hörte ich Durys Stimme hinter mir. Auch er hatte die Frau gesehen. Was er sagte, war nicht zu verstehen. Ich stellte mich darauf ein, dass Suko den Fahrer zurückhielt, denn was jetzt kam, war eine Sache, die nur mich als Geisterjäger etwas anging.
    Sie lief fast leichtfüßig auf mich zu. Als würde es ihr großen Spaß bereiten. Ich sah es nicht genau, konnte mir aber vorstellen, dass sich die Lippen zu einem Lächeln verzogen hatten. Schwungvoll und locker bewegte sich die Unbekannte weiter. Sie war bereits so nahe, dass ich ihre blonde Haarfarbe erkannte.
    Ich wollte das Kreuz nicht länger versteckt unter dem Hemd behalten, streifte die Kette über den Kopf und behielt das Kreuz danach in der Faust.
    Eigentlich hätte ich sie aufgrund der

Weitere Kostenlose Bücher