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1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unserer Welt geholt hast.«
    »Aaah, der große Retter!« höhnte er.
    »So ähnlich.«
    Er nahm mich nicht ernst. Dabei musste er wissen, dass ich eine Waffe bei mir trug, die ihm gefährlich werden konnte. Doch in seiner Welt fühlte er sich anscheinend so sicher, dass er sich für unbesiegbar hielt. Den Zahn wollte ich ihm ziehen.
    Irgendwo vor mir gab es die Grenze – oder die Überlappung zwischen den Dimensionen. Ich wusste nicht, wie viele Schritte ich zurücklegen musste, aber es gab keine andere Möglichkeit, um die Grenze aufzureißen. Und ich wollte nicht, dass es mir so erging wie Gordon Webster, der von Glück reden konnte, dass er es überlebt hatte.
    Der Tod wartete auf mich.
    Eine Schlange befand sich nicht mehr in seiner Nähe. Er stützte sich auf seinem Stock ab und sah dabei aus wie ein Schäfer, der seine Herde bewacht. Die leeren Augenhöhlen waren auf mich gerichtet. Ob sie tatsächlich leer waren, war nicht genau zu erkennen.
    Rechnen musste ich mit allem – vor allen Dingen damit, dass er sich wehrte.
    Ich glaubte nicht daran, dass die fünf entführten Frauen auf seiner Seite standen, und deshalb drohte mir von ihnen auch keine Gefahr.
    Vielleicht wussten sie nicht mal, in welch eine schlimme Lage sie hineingeraten waren.
    Nach einem weiteren Schritt hatte ich den Eindruck, dass sich dicht vor meinen Augen etwas bewegte. Es war zu vergleichen mit einem Zittern in der Luft. Ich kümmerte mich nicht darum und ging trotzdem weiter.
    Zugleich holte ich das Kreuz aus meiner Tasche hervor und streckte die rechte Hand nach vorn.
    Genau da war die Grenze!
    Gegen sie war schon der Australier gelaufen. Ihn hatte die andere Kraft zurückgeschleudert, aber nun war ich da, und ich brachte so etwas wie einen Schlüssel mit.
    Ich sah das Licht.
    Ich hörte auch den Schrei von der anderen Seite und schaute dabei auf ein großes Gitter aus Lichtbalken, zu vergleichen mit einem Maschendrahtzaun, dessen kleine Vierecke von Lichtlanzen umflort wurden.
    Die Grenze brannte!
    Und ich hatte freie Bahn.
    Der folgende Schritt brachte mich in das Licht hinein, wobei ich voll und ganz meinem Kreuz vertraute. Ich hatte es nicht mal zu aktivieren brauchen, denn im Augenblick sah ich keinen Feind vor mir, der mich attackieren wollte. Was ich hier als feindlich ansehen musste, war einzig und allein die Umgebung.
    Und die erlebte den GAU!
    Ich hatte mein Kreuz schon so oft in Aktion gesehen. Es war überhaupt das Hassobjekt der anderen Seite und zugleich ein Trauma, das sie nicht überwinden konnte.
    Die Niederlage zu Beginn der Zeiten wiederholte sich immer mal wieder auf eine andere Art und Weise.
    So war es auch hier.
    Überall sah das Licht seine Feinde. Es streute nach allen Seiten weg. Lanzenartig stach es in diese andere Welt hinein, die ja einen winzigen Ausschnitt der Erde in der Zukunft zeigen sollte. Diese Zukunft sollte es nicht geben. Sie wurde zerstört, und ich, der Besitzer des Kreuzes, war in diesem Augenblick verdammt stolz darauf, es tragen zu dürfen.
    Der Tod, der im Auftrag eines Höheren alles arrangiert hatte, war in diesem Augenblick nicht wichtig für mich. In mir stieg sogar der Wunsch hoch, dass diese Zeit so lange wie möglich andauern sollte, denn dann war alles klar.
    Schon oft hatte ich dieses Licht gesehen. Es war so hell, so strahlend, aber es blendete mich nicht. Ich konnte hineinschauen, und ich sah die Einzelheiten. Es drang mit seiner immensen Kraft in den Hintergrund ein. Es umflorte die Häuser, es entriss sie dem grauen Dämmer, und das Gleiche geschah mit dem Kopf der Statue.
    Nichts ließ es aus.
    Und es zerstörte.
    Plötzlich fielen die Häuser zusammen. Und diesmal jagten keine Flugzeuge hinein. Es begann mit einem Zittern der Wolkenkratzer, das unten begann und sich nach oben hin fortsetzte.
    Dabei hielt kein Stein mehr den anderen. Und wenn es Beton war, dann wurde er weggeschwemmt.
    Abwärts…
    Nichts blieb mehr stehen. Die hohen Häuser sackten zusammen, und dabei war kein Laut zu hören. Diese lautlose Vernichtung der Stadt Manhattan ließ eine Gänsehaut auf meinem Rücken zurück.
    So starb eine Stadt.
    Völlig lautlos und ohne etwas zu hinterlassen. Kein Staub, auch kein Feuer. Die Gebäude sackten einfach zusammen und türmten sich auf dem Boden zu wahren Bergen hoch.
    Zuletzt verging der Kopf der Freiheitsstatue.
    Noch tanzte das Licht über ihn hinweg. Alle Risse und Spalten zeichnete es nach, und nicht weit von meinen Füßen entfernt brach der Kopf

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