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1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden…«
    Gordon wollte nicht mehr warten. Mit uns als Rückendeckung fühlte er sich stark. Ohne dass wir eine Chance gehabt hätten, ihn aufzuhalten, rannte er plötzlich los. Er wollte dem Tod an die Knochengurgel. Er konnte ja nicht wissen, mit welch einer Macht er es zu tun hatte.
    Der Tod ließ ihn bis zu einer bestimmten Stelle kommen. Es konnte durchaus die Grenze zwischen den beiden verschiedenen Dimensionen sein, also die Überlappungszone.
    Gordon Webster bekam die Macht der Knochengestalt zu spüren.
    Mitten im Lauf wurde er gestoppt. Er kam nicht an den Tod heran, denn plötzlich war die andere Kraft da, die sich vehement gegen ihn stemmte und ihn zurückschleuderte.
    Wir sahen, wie er seine Arme in die Höhe riss. Schreie wehten aus seinem Mund. Er prallte auf den Rücken und drehte sich wild um die eigene Achse. Dabei bewegte er heftig seine Arme und schlug mit den Handflächen gegen den Boden.
    Suko war schneller als ich. Er packte Webster am rechten Oberarm und zerrte ihn zurück.
    Webster schnappte nach Luft und stieß Worte hervor, die nicht leicht zu verstehen waren.
    »Wie Strom – wie Strom…«, stammelte er immer wieder. »Mein Gott, das war furchtbar! Ich habe ihn vom Kopf bis in die Zehenspitzen gespürt. Das war ein Schlag und …«
    Suko legte einen Finger auf seine Lippen.
    »Es ist besser, wenn Sie jetzt nichts mehr sagen. Lassen Sie uns die Dinge regeln. Halten Sie sich da bitte raus.«
    »Aber ich…«
    »Wir erledigen das!«
    Der letzte Satz hatte ausgereicht. Webster stimmte zu, aber er wollte nicht auf dem Boden lieben bleiben und versuchte, sich in die Höhe zu stemmen, was ihm allein nicht gelang. Suko musste ihm dabei helfen. Er zog ihn hoch, und als Gordon auf den Beinen stand, da knickte er wieder zusammen. Die Kraft fehlte ihm, um stehen zu können.
    Suko sorgte dafür, dass er sich normal hinsetzen konnte, und schärfte ihm ein, sich nicht vom Fleck zu rühren.
    »Aber wir können ihn nicht besiegen. Der Tod – der Tod dort, er ist viel stärker!«
    »Das wird sich noch herausstellen.«
    »Sie schaffen es nicht!«
    Suko gab keine Antwort. Es war jetzt wichtig, dass wir uns auf den Tod konzentrierten.
    Mit einem Seitenblick stellte ich fest, dass Suko ebenfalls bereit war. Er hatte seine Dämonenpeitsche gezogen und schlug den Kreis.
    Die drei Riemen rutschten hervor. Als das geschehen war, nickte er mir zu, um mir zu signalisieren, dass er kampfbereit war.
    »Ich werde es mit dem Kreuz probieren.«
    »Okay, dann gebe ich dir Rückendeckung.«
    »Wunderbar.«
    Suko blieb tatsächlich zurück, als ich auf die Kulisse zuschritt.
    Ich hatte erst den zweiten Schritt zurückgelegt, als sich meine Augen weiteten. Was im Hintergrund auf der Bühne passierte, war im ersten Moment nicht zu fassen. Bisher hatte ich den Tod allein erlebt, aber das war jetzt nicht mehr der Fall.
    Es gab noch Menschen in seiner Welt. Und das waren Menschen, keine Dämonen oder Schwarzblütler. Aus dem Dunkel der Straßen tauchten sie auf. Gestalten, die aus dieser Welt verschwunden waren. Zuschauer, die sich das Stück hatten ansehen wollen, und sie hatten eines gemeinsam. Es waren ausschließlich Frauen. Sie alle trugen moderne Sommerkleidung, und sie schritten dahin, als würden sie an Fäden hängen.
    Der Tod hatte sie ihrem normalen Leben entrissen. Der Tod hatte sie nicht vernichtet, aber es war ihm gelungen, sie unter seine Kontrolle zu bringen.
    Die Knochengestalt drehte sich nach links, als wollte sie uns die Ankömmlinge auf eine besondere Weise präsentieren, und es war tatsächlich so, denn er setzte zu einer Begrüßung an, die uns galt und nicht den fünf Frauen.
    »Willkommen in der Parallelwelt, die ich euch normalen Menschen präsentieren darf. In einer Welt, die aussieht wie eure, die aber trotzdem anders ist und die euch zeigt, wie eure Welt einmal sein wird…«
    ***
    Wir hatten seine Worte deutlich verstanden, denn er hatte laut genug gesprochen.
    Ich wusste nicht, wie normale Menschen darüber dachten. Die meisten hätten den Kopf geschüttelt oder auch gelacht. Das verbot sich bei uns, denn ich erinnerte mich, dass es nicht das erste Mal war, dass wir mit diesem Phänomen konfrontiert wurden.
    Die Schwarzblütler, wahrscheinlich mit Luzifer an der Spitze, hatten es geschafft, irgendwo eine Welt aufzubauen, in der es so zuging wie in unserer, nur war dort alles auf den Kopf gestellt. Aus Gut war Böse geworden. Aus Liebe Hass. Jeder Wert, der zum Menschsein gehörte, war umgekehrt

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