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1472 - Wahnsinn in Manhattan

1472 - Wahnsinn in Manhattan

Titel: 1472 - Wahnsinn in Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatten. Und das konnte noch nicht lange her sein.
    Hinter uns bewegte sich die Tür.
    Als wir uns umdrehten, sahen wir den jungen Mann mit dem Rucksack. Er betrat den Vorraum recht unsicher, schaute sich um und entschloss sich dann, zu uns zu kommen. Sein Grinsen deutete darauf hin, dass er verlegen war.
    Ich wollte ihn zum Reden animieren und fragte: »Und? Wann läuft der Film an?«
    »Welcher Film?«
    »Wir befinden uns doch in einem Kino.«
    »Hören Sie auf. Sie wissen längst Bescheid. Und wenn ich Sie mir so anschaue, habe ich das Gefühl, dass Sie beide keinen normalen Berufen nachgehen.«
    »Wenn Sie meinen.« Ich lächelte. »Können wir denn auch eine Antwort bekommen?«
    Er wollte das Wort »Bullen« aussprechen, schluckte es dann aber runter und sagte nur: »Polizei?«
    »Perfekt.«
    Der junge Mann vor uns schloss für einen Moment die Augen.
    Und dieses Schließen der Augen passte zu seiner Geste, denn er entspannte sich und atmete aus.
    »Sind Sie zufrieden?« fragte ich.
    »Ja, das bin ich.«
    »Und warum?«
    »Dann stehe ich nicht mehr allein.«
    »Können wir daraus schließen, dass Sie eventuell etwas suchen und wir auf der gleichen Linie fahren?«
    »Ich weiß nicht, was Sie suchen, aber ich suche meine Freundin Mandy, die seit einiger Zeit verschwunden ist. Das ist völlig verrückt gewesen. Ich kenne Mandy erst seit zwei Wochen persönlich. Sonst haben wir uns nur gemailt. Ich lebe in Australien. Dann hatte ich die Chance, nach England zu kommen und Mandy zu treffen.«
    »Sehr gut.«
    »Nein, überhaupt nicht.« Er schüttelte den Kopf. Dabei presste er die Lippen zusammen. »Wir sind hier in dieses Theater gegangen und haben uns den Wahnsinn in Manhattan angesehen, und als das Stück zu Ende war, gab es Mandy nicht mehr.«
    »Wieso?« fragte ich.
    »Da war sie verschwunden.«
    »Und Sie haben nicht gesehen, wohin sie ging und wann sie von Ihnen weggegangen ist?«
    »Ja. Der Platz neben mir war plötzlich leer.« Er strich über sein Gesicht. »Es ist komisch gewesen. Wenn Sie mich jetzt nach dem Inhalt des Stücks fragen, muss ich passen. Ich habe keine Erinnerung mehr daran. Den übrigen Zuschauern erging es ähnlich, denn ich habe sie gefragt, weil ich wissen wollte, was mit meiner Freundin passiert war. Sie haben mir keine Antwort geben können.«
    »Ist nur Ihre Freundin verschwunden?« wollte ich wissen.
    »Ja, so viel ich weiß. Um andere habe ich mich nicht gekümmert.«
    »Aber Sie haben Mandy gesucht.«
    »Ja.«
    »Waren Sie bei der Polizei?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dorthin habe ich mich nicht getraut. Man hätte mich doch ausgelacht, wenn ich die Wahrheit erzählt hätte. Ja, man hätte mich für einen Idioten gehalten, zudem ich nicht einmal hätte erzählen können, was während der Aufführung geschehen ist. Ich komme mir vor wie jemand, der sie einfach verschlafen hat.«
    Er deutete auf seinen Kopf. »Da ist nichts mehr. Es gibt keine Erinnerung. Tut mit leid.«
    »Aber Sie haben sich nicht mit dem Verschwinden Ihrer Freundin abgefunden.«
    »Nein. Ich schleiche hier herum und suche jemanden, der mir Antworten geben kann. Dann hoffe ich darauf, dass Mandy wieder erscheint und sich in meine Arme wirft. Aber das ist bisher nicht passiert.«
    »Waren Sie schon im Theater und haben dort nachgesehen?«
    Er winkte ab. »Ja, aber ich habe nichts gesehen. Ich habe mir das Stück sogar ein zweites Mal angeschaut, und es war erneut so, dass ich es zwar mitbekommen habe, aber wenn Sie mich fragen, was ich gesehen habe, dann könnte ich Ihnen keine Antwort geben. Das ist nicht nur unheimlich für mich gewesen, es hat mir auch eine verdammt große Angst eingejagt.«
    Das konnten wir verstehen. Ich wollte wissen, ob an diesem Abend wieder eine Vorstellung läuft, doch da hob der junge Mann die Schultern.
    »Das weiß ich nicht genau. Es ist ja ein Mittemachtsstück. Es muss erst dunkel werden. Dann kann man hingehen und sich erkundigen, ob etwas angesagt ist. Man kann sich auch im Internet erkundigen, und irgendwie spricht sich das herum. Ich habe es von Mandy erfahren, denn sie wollte mir etwas Besonderes zeigen, was es letztendlich auch war.«
    Ich nickte ihm zu, lächelte dabei und sagte: »Dann werden wir mal schauen.«
    Er trat einen Schritt zurück. »Sie wollen auch hinein?«
    »Deshalb sind wir hier.«
    »Privat oder…«
    »Mehr dienstlich«, sagte ich, und da wir ein gemeinsames Ziel hatten, nannte ich ihm unsere Namen.
    Im Gegenzug erfuhren wir, dass der junge Australier Gordon

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