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1473 - Sandrines Voodoo Lehre

1473 - Sandrines Voodoo Lehre

Titel: 1473 - Sandrines Voodoo Lehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einige Bewohner zu einer Horrorzeit werden, falls diese sich nicht so benahmen, wie Sandrine es sich vorstellte.
    Wenn sie früher durch den Ort gegangen war, dann nie locker und fröhlich, sondern stets von einer gewissen Ängstlichkeit erfüllt und darauf bedacht, nicht anzuecken.
    Das war ab jetzt anders. Heute ging sie, als wäre sie diejenige, die über alles bestimmte. Wer ihr schräg oder falsch kam, würde es sehr bald zu spüren bekommen, und sie hoffte sogar darauf, dass so etwas passierte.
    Sandrine verließ ihr Zimmer und schritt die Treppe in den unteren Teil des Hauses hinab. Von einem Haus zu sprechen war vielleicht etwas übertrieben. Alles war eng und klein.
    Die Mutter saß in der Küche. Sandrine brauchte sie nicht zu sehen, sie hörte, dass die Glotze lief. Vor ihr würde Pauline den größten Teil des Abends verbringen.
    In dem kleinen Küchenquadrat saß Pauline vor dem Tisch. Der Fernseher stand auf der Arbeitsplatte. Auf dem Tisch stand ein Teller mit den Resten des Essens. Einige Fliegen umsummten ihn, und Pauline tat nichts, um sie zu verscheuchen. Sie saß mit nach vorn gesunkenem Kopf auf ihrem Platz und schlief.
    Sandrine lächelte nur. Es kam ihr sehr gelegen. So konnte sie sich aus dem Staub machen.
    Die paar Schritte zur Haustür legte sie rasch und auch lautlos zurück. Wenig später hatte sie das Haus verlassen, blieb noch für einen Moment in der schmalen Gasse stehen und fühlte sich wie eine Königin.
    Jetzt konnte die Nacht kommen…
    ***
    Harry Stahl stand auf dem kleinen Balkon mit dem Eisengitter als Absperrung und schaute in den Innenhof, in dem Stoffsegel gespannt waren, um die größte Hitze abzuhalten.
    In seiner Hand hielt er ein Glas mit Mineralwasser. Er schaute den kleinen Bläschen zu, die nach oben stiegen. Seine Stirn war gefurcht, die Augenbrauen leicht zusammengezogen, und man sah ihm an, dass er nachdachte.
    Genau das fiel auch Dagmar Hansen auf, als sie den Balkon betrat und sich neben ihren Partner stellte.
    »Probleme, Harry?«
    »Die gleichen wie du.« Er legte einen Arm um Dagmars Schultern und atmete tief ein.
    »Es dreht sich um den Mord, nicht wahr?«
    »Worum sonst?«
    »Und?«
    »Das war nicht normal, Dagmar. Wenn man hier hinter die Kulissen schaut, dann kommt mir einiges nicht mehr normal vor.«
    »Wieso?«
    »Ganz einfach. Mal abgesehen von dem Todesfall im Restaurant, denke ich auch darüber nach, was Albert Noir gesagt hat. Dass hier im Ort einiges vorgekommen ist, das man sich nicht erklären kann. Menschen werden angegriffen, obwohl es keinen Gegner gibt. Sie erleben plötzlich den Ausfall wichtiger Körperfunktionen, ohne dass sie zuvor krank gewesen sind und einen Arzt aufgesucht haben. Das ist es, was mir Sorgen bereitet, Dagmar. Wir sind mal wieder in einen Fall hineingeraten. Das verfolgt uns wie ein böses Omen.«
    »Und was heißt das?«
    »Frag nicht so naiv. Ich kenne dich, auch du machst dir deine Gedanken.«
    »Stimmt.«
    »Und was ist dabei herausgekommen?«
    »Ich kann es dir sagen, Harry, auch wenn es sich verdammt übel anhört. Aber diese Vorfälle deuten auf Voodoo hin. Ja, Voodoo, und mitten in Frankreich und in einer Urlaubsgegend. Es gibt hier anscheinend jemanden, der in der Lage ist, nach diesem alten Muster zu töten. Zumindest einmal hat diese Person bereits zugeschlagen. Ich meine tödlich. Und ich weiß nicht, ob das das Ende gewesen ist oder erst der Beginn einer langen Rachetour. So jedenfalls denke ich.«
    »Ja, Dagmar. Und damit stehen wir allein auf verlorenem Posten. Hilfe wirst du hier nicht bekommen.«
    »Genau das befürchte ich auch.« Harry Stahl trank einen Schluck von seinem Wasser. »Man kann den Leuten auch nicht klarmachen, was hier unter Umständen läuft.«
    »Und was ist mit La Porte?«
    Harry schüttelte den Kopf. »Nein, auch der würde eine solche Erklärung nicht akzeptieren. Zudem haben wir keinen hundertprozentigen Beweis, aber ich denke, dass der Urlaub für uns beendet ist.«
    »Wir sind nicht die Polizei, Harry.«
    »Aber so ähnlich.«
    »Ich weiß nicht. Wenn wir uns zu erkennen geben, könnte es schon einige Probleme nach sich ziehen.«
    »Wir nicht, meine Liebe.«
    »Hä…?«
    Harry lächelte. »Ich denke, dass man dagegen schon etwas unternehmen kann.«
    »Und was?«
    »Ein Anruf nach London.«
    In den nächsten Sekunden war es still. Plötzlich fing Dagmar an zu lachen.
    »Du wirst es kaum glauben, aber dieser Gedanke ist mir schon mehrmals durch den Kopf gespukt.«
    »John Sinclair

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