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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Explosion ein Loch gerissen. Qualm drang immer noch aus der Öffnung hervor. Mehrere Fenster in der Nähe des Detonationsorts waren zu Fetzen zerblasen worden.
    Der Gleiter hielt an. Das Luk klappte auf. Daarshol sprang hinaus und eilte ins Haus. Der Antigravschacht war in Betrieb. In der dritten Etage schwang Daarshol sich in einen raucherfüllten Korridor und wurde sofort von einem Wachroboter konfrontiert. „Hier darf niemand hinein", erklärte der Robot. „Es hat sich eine schwere Explosion ereignet."
    „Auf die Seite, Maschine", donnerte Daarshol, „oder ich lasse dich verschrotten!"
    Der kurze Wortwechsel lockte einen anderen Roboter herbei, der über ein größeres Maß an autarker Intelligenz verfügte als das einfache Wachgerät. Er verständigte sich auf syntronische Weise mit der primitiven Maschine. Wahrscheinlich erklärte er ihr, daß sie es mit dem ehrwürdigen Herrn Daarshol zu tun habe, der nicht nur Stratege und Mitglied des Supremkommandos, sondern obendrein Eigentümer der durch die Explosion beschädigten Wohnung sei. Auf jeden Fall rückte der Wachroboter beiseite und ließ Daarshol anstandslos passieren.
    Die Unterkunft bot ein Bild der Verwüstung. Dokh hatte Auftrag gehabt, das Prallfeld, das den Raum des Gefangenen einschloß, sofort zu äktivieren, nachdem er den Terraner darin untergebracht hatte. Dazu war es offenbar nicht mehr gekommen. Die Explosion schien sich unter dem Eingang des Gefangenenraums ereignet zu haben. Die Wand, die den gesicherten Raum vom Rest der Wohnung trennte, war eingerissen. Die Wucht der Detonation hatte auch die Außenwand des Gebäudes beschädigt und das Loch geschaffen, das Daarshol schon bei der Anfahrt aufgefallen war. Primitive Räumroboter waren an der Arbeit, die beiden verwüsteten Räume von Schutt und unbrauchbaren Resten zerstörter Einrichtungsgegenstände zu säubern.
    Sie hatten erst einen Teil der Arbeit getan. Daarshol fand inmitten der Trümmer Fetzen aus Polymermetall, die ohne Zweifel von Dokh herrührten. Er sah auch organische Materie, verstümmelt bis zur Unkenntlichkeit: kleine, zum Teil mit Haut bedeckte, blutige Teile eines organischen Körpers.
    Der Anblick vermochte sein seelisches Gleichgewicht nicht zu stören. Er dachte mit der syntronischen Komponente seines Bewußtseins. Der Roboter, der ihm draußen im Korridor freie Bahn verschafft hatte, war ihm gefolgt. „Was hat die Explosion verursacht?" fragte Daarshol.
    Bild 2 „Wir wissen es noch nicht, ehrwürdiger Herr", antwortete der Robot. „Wir sind auf der Suche nach der Ursachc."
    Ein Teil der Habseligkeiten, die Daarshol von Nirva mitgebracht hatte, war ebenfalls vernichtet worden.
    Das machte dem Cantaro nichts aus. Er hing nicht an Dingen. Sie würden sich ohne Mühe ersetzen lassen. Aber er fragte sich, was hier geschehen war. Aus einem Grund, den er sich selbst mit syntronischer Logik nicht erklären konnte, kam ihm die Sache nicht geheuer vor. Was war hier explodiert? Handelte es sich um einen Unfall oder um ein Attentat? Traf letzteres zu, dann war sicherlich nicht .der unschuldige, harmlose Medo-Roboter Dokh das Ziel gewesen. Der Anschlag mußte dem Terraner gegolten haben. Wer hatte ein Interesse, ihn auszulöschen? Er war zuletzt so gesprächig gewesen. Vielleicht hätte man noch mehr von ihm erfahren können.
    Ein schrecklicher Gedanke ging Daarshol durch den Sinn. War es vielleicht schon so weit gekommen, daß die Organisation WIDDER Agenten auf Schotschi, der Welt des Supremkommandos, abgesetzt hatte? War Pedrass Foch von seinen früheren Mitkätmpfern umgebracht worden, damit er nicht noch mehr verraten könnte?
    In diesem Augenblick begann draußen auf dem Gang der Alarm zu heulen. Eine laute Computerstimme war zu hören. Sie verkündete auf cantarisch: „Auf den weisen Herrn Simedpn Myrrho, einen unserer Wohltäter, ist vor wenigen Minuten ein Anschlag verübt worden. Alle Strategen, die derzeit nicht mit Arbeiten der Wichtigkeitsstufen eins oder zwei beschäftigt sind, finden sich sofort im Hauptquartier ein," Daarshol hatte von Wichtigkeitsstufen vorerst noch keine Abnung. Aber er glaubte nicht, daß das Durchsuchen einer durch eine Explosion verwüsteten Wohnung zu den besonders wichtigen Aufgaben gehöre. Er war unterwegs, noch bevor die Stimme des Syntrons das letzte Wort gesprochen hatte.
    Simedon Myrrho war unverletzt. Er stand wie zuvor auf dem Podest in der Mitte des Raumes und sprach zu den Feldherren, die sich alle Mühe gaben, durch Gesten oder

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