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1474 - Das Supremkommando

Titel: 1474 - Das Supremkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Arme sinken und die Schultern hängen. „Nichts", antwortete er mit einer Stimme, die plötzlich müde und verdrossen klang. „Außer, daß sie über euch gebieten."
    „Das ist genug", sagte einer, an dessen Tonfall Daarshol den Strategen Vrochnash erkannte. „Der Gefangene hat ausgesagt, und seine Aussagen sind aufgezeich.net. Man soll den Gefangenen abführen.
    Dann werden wir über die Informationen beraten, die wir von ihm erhalten haben."
    Ein Portal zwischen den Aufbauten der Ränge öffnete sich, und eine Gruppe vpn zehn Robotern glitt herein. Sie umringten den Terraner, der nicht den geringsten Widerstand leistete, und führten ihn ab.
    Dokh, der Medo-Roboter, schwebte hinter der Gruppe her. Auf Daarshol machte er einen etwas verwirrten Eindruck. Die Greiftentakel zuckten ziellos durch die Luft. Er änderte mehrmals die Flugrichtung, als versuchte er, an den Gefangenen heranzukommen. Er benahm sich wie einer, dem etwas genommen worden war, das er rechtens für sein Eigentum hielt.
    Das Portal schloß sich selbsttätig. Auf einem der unteren Ränge, nicht allzuweit von Daarshol entfernt, hatte sich Vrochnash inzwischen erhoben. „Die vom Computersystem erstellte Kreuzkorrelation liegt vor", verkündete er. „In der Nähe von vierzig Prozent der Orte, die der Gefangene genannt hat, sind von unseren Streitkräften in der Vergangenheit verdächtige Fahrzeugbewegungen wahrgenommen worden. Die Verdachtsmomente waren allerdings nicht von ausreichendem Gewicht, als daß sich daraus die Begründung für einen offensiven Vorstoß hätte herleiten lassen. Aber sie dienen uns jetzt als ein Hinweis, daß der Terraner die Wahrheit gesagt hat. Unser Dank geht an den erst vor kurzem zum Strategen ernannten und zum Mitglied dieses Gremiums beförderten Daarshol, der es offenbar verstanden hat, den Gefangenen so zu präparieren, daß er keine Hemmungen mehr hat, uns alles mitzuteilen, was er selbst weiß. In der Ernennung Daarshols zeigt sich wieder einmal die Weisheit derer, in deren Dienst wir stehen."
    Ringsum wurde Gebrumm laut. Das war die Art der Cantaro, Beifall auszudrücken. Daarshol reckte zum Zeichen des Dankes beide Arme in die Höhe. „Es ist unsere Pflicht, auf die Auskünfte, die wir von dem Terraner erhalten haben, sofort zu reagieren", fuhr Vrochnash fort. „Nach meinem Dafürhalten ist uns brauchbarer Rat erteüt worden. Wir schicken robotische Späher, die sich über die Verteidigungseinrichtungen der benannten tWdder-Stützpunkte informieren. Wenn wir wissen, über welche Defensivmittel die Aufrührer verfügen, können wir unsere Streitkräfte entsprechend einteilen. Was hat die Versammlung zu diesem Vorschlag zu sagen?"
    Auf dem höchsten Rang war einer aufgestanden, der fast schon die Grenze der Lebensspanne erreicht haben rnußte. Daarshol schätzte sein Alter auf weit über zweihundert Jahre. „Es sind uns so viele Ziele genannt worden", sagte der Alte mit brüchiger Stimme, „daß ich fürchte, wir werden uns verzetteln. Wir sind - im Vergleich mit der Bevölkerung einer ganzen Galaxis - nur wenige.
    Die Zahl der Kampfschiffe, die wir in diesen Einsatz schicken können, ist begrenzt. Auf der anderen Seite sind wir seit Jahrhunderten damit beschäftigt, auf gentechnische Weise brauchbare Hilfsvölker zu züchten. Nach meiner Ansicht müßten diese einen Teil der vor uns liegenden Aufnahme übernehmen."
    „Daran ist gedacht",' antwortete Vrochnash. „Wir haben jetzt die Möglichkeit, einen entscheidenden Schlag gegen die vorherrschende Widerstandsorganisation zu führen. Wir werden dazu alle Kräfte einsetzen, die uns zur Verfügung stehen."
    An dieser Stelle fühlte Daarshol sich veranlaßt, einen Einwand zu erheben. Er stand auf. „Das einzig brauchbare Hilfsvolk, das wir bisher auf gentechnische Weise herangezüchtet haben", begann er, „sind die Hygophoten. Ich bin nicht ganz sicher, daß es klug wäre, sie bei diesem Einsatz zu verwenden. Sie sind zwar hervorragende..."
    Weiter kam er nicht. Das Portal, durch das vor etlichen Minuten die Roboter den Gefangenen abgeführt hatten, öffnete sich von neuem. Unter dem hohen Torbogen stand eine humanoide Gestalt. Als Daarshol sie erkannte, straffte er sich unwillkürlich. „Der weise Herr Simedon Myrrho!" rief er in die Weite der Halle. „Er erweist uns die Ehre, vor der Versammlung der Kommandeure zu erscheinen."
    Das Gebrumm war lauter als zuvor. Simedon Myrrho brauchte sich über Mangel an Beifall nicht zu beschweren. Er trat vor

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