1475 - Auf Gesils Spuren
kurz und herzlich. Ellert bedankte sich für die wertvolle Hilfe und versprach, seinen Namen niemals zu erwähnen, sollte er in Gefangenschaft geraten.
Ran begleitete ihn und den Thor bis zum Portal. „Ich werde ein paar Tage hier bleiben und auf dich warten", sagte er. „Dann will ich, es ist mit Vaanles so besprochen, zu seinem Bruder in das kleine Dorf reisen und dort mein neues Leben beginnen."
„Du willst also für immer auf Conjonk bleiben?"
„Zunächst bestimmt. Wer weiß, was die Zukunft bringt?"
„Es wird eine friedliche und schöne Welt sein, so wie sie es einst war, bevor die Hauri kamen. Und die werden auch eines Tages abziehen - nämlich dann, wenn es ihnen langweilig wird."
„Komm, wir müssen weiter!" mahnte der Thor. „Viel Glück!" wünschte Ran und kehrte zum Haus Vaanles' zurück.
Ellert und sein Begleiter stiegen in den Fond des Wagens. Der Fahrer startete und fuhr los. „Unser geheimes Quartier liegt am Stadtrand, etwa in der Mitte zwischen Zentrum und Raumhafengelände. Die Hauri haben sich bisher nicht um einzelne Gehöfte und Farmen gekümmert."
Insgeheim wunderte sich Ellert darüber und schob es auf die Laschheit der Hauri, die im Gefühl ihrer Überlegenheit schwelgten. Sie waren wohl davon überzeugt, daß der Besitz des Raumhafens .genügte, die eroberte Welt in Schach zu halten.
Da der Thor sich schweigsam verhielt, während der Wagen dem Stadtrand entgegenfuhr, hatte Ellert Gelegenheit, über seine nächsten Schritte nachzudenken.
Er hegte nicht die Absicht, sich nun für alle Zeiten der Widerstandsgruppe anzuschließen, um einen amateurhaften Kleinkrieg gegen die Großmacht Ingkoom-Imperium zu führen, als deren Vertreter sich die Hauri aufführten.
Um in Erfahrung zu bringen, wohin man Testare verschleppt hatte, mußte er, ob er wollte oder nicht, auf irgendeine Weise Kontakt mit den Hauri aufnehmen. Beileibe nicht als Gefangener, sondern ein geplantes Gespräch mußte er von einer Position der Stärke heraus führen können. Seine Idee, ein Schiff der Hauri zu kapern, erschien daher nicht so abwegig.
Und dabei konnten ihm die Thors helfen, ungewollt vielleicht.
Die Sträße wurde schmaler, die Häuser standen weniger dicht. Sie blieben zurück und machten bebauten Flächen und sauber angelegten Gärten Platz. Auf manchen Grundstücken standen kleine Hütten. „Es ist nicht mehr weit", unterbrach der Thor das lange Schweigen. „Wir hatten Glück - keine Kontrollen. Wenn sich die Hauri noch länger hier halten wollen, werden sie bald Verstärkung erhalten."
„Das wird mit Sicherheit geschehen", stimmte Ellert ihm zu. - „Und wie sollten wir das verhindern? Du kannst dir ja wohl denken, daß wir keine Kampferfahrung haben. Es hat keine Kriege bei uns gegeben, daher sind wir dankbar, daß du uns helfen willst. Unser gemeinsamer Freund verriet mir, daß du Erlebnisse dieser Art hattest und uns gute Ratschläge geben könntest. Ist das wahr?"
Ellert entsann sich, in seinen Gesprächen mit Vaanles einige Episoden aus einem langen Leben gestreift zu haben, ohne jedoch zuviel zu verraten. Immerhin mußte der Beegone herausgehört haben, daß auch bewaffnete Auseinandersetzungen zu Ellerts Leben gehört hatten. „Ich werde vielleicht einige Vorschläge unterbreiten können", sagte ef vorsichtig. „Sobald ich mehr weiß", schwächte er dann sofort wieder ab.
Der Wagen nahm eine geringe Steigung, und als die Straße wieder abwärts führte, kam ihnen ein anderes Fahrzeug entgegen. Es war ein offener beegonischer Wagen, aber es saßen keine Beegonen in ihm. „Eine Streife der Hauri", erschrak der Thor neben Ellert. „Sie wird uns anhalten. Was sollen wir tun? Du bist ein Fremder, und sie vernehmen alle Fremden."
Ellert blieb ruhig sitzen, aber seine Rechte umklammerte den Nadler, nachdem er ihn entsichert hatte.
Zwei Hauri waren es. Schon von weitem signalisierten sie den Haltebefehl. Der Fahrer der Thors gehorchte und brachte den Wagen am Straßenrand zum Stehen. Er blieb hinter dem Steuer sitzen.
Die Hauri hielten ebenfalls an. Einer stieg aus und kam, einer schwankenden Bohnenstange gleich, auf sie zu. Er schien noch von gestern nacht leicht angeheitert zu sein, obwohl er versuchte, den gegenteiligen Eindruck zu erwecken. Mit einer herrischen Gebärde forderte er die beiden Thors und Ellert auf, den Wagen zu verlassen.
Den Insassen blieb keine andere Wahl, denn der zweite Hauri stand in dem offenen Wagen und hielt einen Strahler mittlerer Größe auf die
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