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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Linie darauf ausgerichtet waren, den Hauri Schaden zuzufügen. Sie hatten bereits Waffen und Material erbeutet, und auf dem Raumhafengelände kannten sie sich bestens aus. Viele von ihnen waren früher dort beschäftigt gewesen und besaßen noch ihre alten Ausweispapiere, die bisher nicht für ungültig erklärt worden waren.
    Wie aber, so fragte sich Ellert im Lauf des Tages, soll ich jemals herausfinden, wohin Testare und sein Begleiter verschleppt wurden, wenn ich nichts anderes anstelle, als mit den Thors Überfälle auf die Hauri zu veranstalten?
    Es sei denn, man erwischte bei einem solchen Überfall einen Hauri, der mehr wußte als die anderen ...
     
    *
     
    Der Sabotageanschlag sollte in der Nacht stattfinden, doch vorher wollte man die beiden neuen Gefangenen verhören. Wie sich herausstellte, waren sie inzwischen aus der Narkose erwacht und stießen wüste Flüche und Verwünschungen aus, die man bei abgeschaltetem Translator nicht verstand.
    Ellert blieb nur fünf Minuten, dann wußte er genug. Die beiden stellten sich als unwissende Untergebene heraus, die nur Befehle befolgten und ihr Dasein als erfolgreiche Invasoren auf ihre Art genossen, indem sie harmlosen Bewohnern dieses Planeten ihre Macht demonstrierten. Von ihnen war nichts Wichtiges zu erfahren.
    Diese Nacht also ...
    Ellert machte mehrere Pläne und spielte sie in Gedanken durch. Wenn möglich, mußte er an den Kommandanten herankommen, aber wie? Er mußte sich auf jeden Fall den Rückweg freihalten, sonst war er erledigt. In dieser Hinsicht wollte er sich allein auf die Thors nicht verlassen, die nichts anderes im Kopf hatten, als wieder ein Schiff der Hauri in die Luft zu sprengen.
    Er aber wollte eins der kleineren Schiffe für sich kapern, um damit im Notfall schnellstens verschwinden zu können, wobei er eine Verfolgung in Kauf nahm.
    Die Technik eines solchen Schiffes bildete kein Problem für ihn, dazu hatte er in früheren Zeiten zuviel von ihnen studiert. Er kannte sich auch mit der Bewaffnung der Hauri aus. Und die war es, mit der er den Kommandanten vielleicht zum Sprechen bringen konnte.
    Er behielt seine Ansichten für sich. Es war noch zu früh, sie den Thors mitzuteilen oder sich gar für ein bestimmtes Vorgehen zu entscheiden. Das würde erst dann geschehen können, wenn sie unbemerkt auf das Raumhafengelände gelangten. „Unsere Vorfahren vor langer Zeit brachten sich vor Feinden in Sicherheit, indem sie mit unvorstellbarer Geschwindigkeit Löcher und Höhlen in den Boden gruben - mit ihren bloßen Händen oder Klauen. Wir kennen das heute nicht mehr, aber in der Not können wir es doch noch tun. Nicht so schnell und mit Hilfe von Werkzeugen. Verstehst du nun, wie wir unbemerkt alle Sperren überwinden?"
    Ellert hatte es fast geahnt. Schließlich erinnerten ihn die Beegonen an die irdischen Erd- oder auch Backenhörnchen, wie er sie noch kannte. „Eines Tages werden die Hauri dahinterkommen. Dann muß euch etwas anderes einfallen."
    „Bis dahin sind sie abgezogen". hoffte einer der Thors voller Optimismus.
    Ellert teilte sein Wunschdenken nicht, ging aber nicht darauf ein. Er hatte lange genug überlegt, wie er den Thors sein eigenes Anliegen beibringen sollte, ohne sie zu enttäuschen. „Ich kenne mich mit den Schiffen der Hauri aus", begann er sich vorzutasten. „Ihr wollt wieder eins zerstören - gut und schön. Aber wie wäre es, wenn ich indessen ein anderes Schiff zu'kapern versuchte, um den Kommandanten zu einem Gespräch zu zwingen? Vielleicht ließe sich so etwas wie ein Kompromiß erreichen."
    „Mit den Hauri? Niemals! Wenigstens nicht so."
    Aber Ellert gab nicht auf. Er brachte andere und bessere Argumente vor, bis die Thors schließlich einsahen, daß auch sein getrenntes Vorgehen der gemeinsamen Sache nützte. Sie stimmten seinem Plan zu.
    Was die fünf Gefangenen betraf, so zeigte sich die im Unterbewußtsein der Beegonen schlummernde Friedfertigkeit. Sie wollten sie nach einiger Zeit wieder freilassen. Einen Verrat brauchten sie nicht zu befürchten, denn keiner der Hauri wußte, wohin man sie gebracht hatte. Die Freilassung würde außerdem an einem fernen Ort erfolgen.
    Erst als es dunkel geworden war, befahl der Anführer der Thors den Aufbruch. Mit drei unauffälligen Fahrzeugen machten sie sich auf den Weg zum Raumhafen, wobei sie allerdings die üblichen Straßen tunlichst mieden. Feldwege taten es schließlich auch.
    Sie fuhren ohne Licht, und in dieser abgelegenen Gegend waren keine

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