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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kontrollierenden Streifen zu befürchten. Der Anführer hatte Ellert gebeten, im ersten Wagen neben ihm Platz zu nehmen. „Das alles ist neu für uns". gab er zu, als die Farm hinter ihnen in der Finsternis verschwunden war. „Aber ich glaube, wir lernen schnell. Wir mußten etwas unternehmen und konnten nicht länger untätig zuschauen."
    „Die Hauri sind noch nicht lange hier."
    „Ein Tag nur wäre zuviel, Ellert. Wir sind immer frei gewesen und wollen es auch wieder sein. Kennst du das Gefühl, von Fremden beherrscht zu werden? Aha, du nickst - also kennst du es. Dann wirst du uns auch verstehen. Alle paar Tage ein Schiff, und bald haben sie keine Flotte mehr auf Conjonk."
    Ganz so rosig sah Ellert die Aussichten zwar nicht, aber er stimmte zu, um den Thors die Zuversicht nicht zu nehmen. Im Grunde genommen handelten sie ja auch richtig.
    Die alte Einfriedung des Raumhafengeländes, die wohl mehr symbolischen Charakter gehabt hatte, war durch die Hauri verstärkt worden. Eine Berührung des neuen Zauns löste den sofortigen Großalarm aus.
    Um das Hindernis zu umgehen, wählten die Thors den unterirdischen Weg.
    Als die drei Fahrzeuge anhielten, konnte Ellert nicht weit vor sich die Scheinwerfer sehen, die das Gelände abgrenzten. Wachttürme oder Posten schien es nicht zu geben.
    Er blickte sich um. Sie befanden sich am Rand eines kleinen Wäldchens, das den Fahrzeugen Schutz bot. Hier würde man sie kaum entdekken, bei Nacht schon gar nicht. Der Anführer der Thors nahm seinen Arm. „Komm mit! Du kennst den Weg nicht, und es ist dunkel. Die anderen wissen Bescheid."
    Zehn Thors waren es, die sie begleiteten. Zwei blieben bei den Fahrzeugen zurück. Ellert wußte nicht, was sie in den Beuteln mit sich nahmen, aber er konnte es sich denken. Auch einige Strahler waren vorhanden, die sie gefangenen Hauri abgenommen hatten.
    Der Eingang zum Tunnel war so gut getarnt, daß man schon hineinfallen mußte, um ihn zu bemerken. Mit ein paar Handgriffen wurde die Tarnung beseitigt. Der Gang führte mit geringer Neigung nach unten.
    Ellert schätzte, daß die Decke des dann waagerecht verlaufenden Ganges etwa' fünf Meter unter der Oberfläche lag. Mit entsprechenden Suchgeräten wäre er leicht gefunden worden.
    Einmal unter der Erde, wurden Lampen angezündet. Es gab keine Abstützungen. Auch wenn es sich nicht um Felsen handelte, so war das Erdreich fest und stabil.
    Nach etwa dreihundert Metern hielten sie an. „Wir nähern uns dem Ausgang, und von nun an müssen wir vorsichtig sein. Manchmal gehen Patrouillen dort oben ihre Streife. Von hier unten aus können wir das nicht feststellen, also hängt alles von jener Sekunde ab, in der wir die Tarnung des Ausgangs beiseite schieben."
    Einer der Beegonen ging vor. Der Gang führte nun schräg nach oben. Er wurde niedriger. Ellert hatte den ganzen Weg ohnehin schon gebückt zurücklegen müssen, da er größer als die Beegonen war.
    Nach kurzer Zeit fiel ein schwacher Lichtschimmer in die Dunkelheit. Dann teilte eine leise Stimme mit, daß kein Hauri in Sicht sei. Wenig später standen sie alle auf der Betonfläche des Landefelds. Als Ellert nach unten blickte, konnte er keine Spur des Ausstiegs mehr erkennen, so perfekt war die Tarnung.
    Neun Großraumer der Hauri hoben sich als dunkle Schatten gegen das diffuse Licht der Scheinwerfer ab.
    Man hatte sie zum Glück so unfachmännisch postiert, daß breite fmstere Lücken entstanden.
    Als Ellerts Augen sich an das Zwielicht gewöhnt hatten, nahm er die Nachtsichtscheibe seines SERUNS zu Hilfe, denn an den Großraumern war er nicht interessiert. Weiter links, mehr in Richtung der Verwaltungsgebäude, fand er genau das, was er suchte. Abseits der Raumer standen dort die kleineren Schiffe und Beiboote. „Die Sprengung wird in einer halben Stunde erfolgen", machte ihn der Thor aufmerksam. „Wir befmden uns dann bereits wieder im Tunnel. Und was ist mit dir?"
    Er schien sich damit abgefunden zu haben, daß der neue Verbündete eigene Wege gehen wollte. „Ich hoffe, bis dahin an Bord eines der kleinen Schiffe dort drüben zu sein. Nehmt also keine Rücksicht auf mich. Vielleicht bin ich auch vorher schon wieder zurück und komme mit euch."
    „Eine halbe Stunde also", erinnerte ihn der Thor noch einmal.
    Ellert nickte ihm zu und schlich davon.
    Er hatte nur dreißig Minuten, bis der Alarm ausgelöst wurde, und das störte ihn gewaltig.
     
    *
     
    Die Luken der ersten drei Kleinraumer wären hermetisch verschlossen und

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