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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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energetisch abgesichert. Im vierten - er wirkte gedrungen und plump - schimmerte in der Bugkanzel ein schwaches Licht. Der Biotaster seines SERUNS, auch eine der vielen Sonderanfertigungen, verriet Ellert das Vorhandensein eines lebenden Organismus an Bord.
    Seine Hoffnung bewahrheitete sich. Die Einstiegsluke über der kurzen Leiter ließ sich öffnen.
    Ohne ein Geräusch zu verursachen, stieg er die Leiter empor, nachdem er sich des Umhangs entledigt hatte. Vorsichtig durchschritt er die im Verhältnis zu anderen Schiffen winzige Luftschleuse und gelangte auf den Hauptkorridor.
    Der kleine Raumer ruhte waagerecht auf Landekufen, demnach ließ sich der im Bug befindliche Kontrollraum ohne viel Klettere'i erreichen. Er konnte kaum mehr als zwanzig Meter entfernt sein.
    Ellert bewegte sich so vorsichtig wie möglich, um den Hauri, der sich dort aufhielt, zu überraschen.
    Vielleicht handelte es sich um einen Piloten, dessen Diensteifer keine Grenzen kannte.
    Weit vor ihm schimmerte ein schmaler Lichtstreifen durch die nicht ganz geschlossene Tür zur Zentrale.
    Er hielt den entsicherten Nadler in der Rechten, und mit der Linken tastete er die Korridorwand ab, um nicht gegen ein Hindernis zu stoßen.
    Als er die Tür erreichte, blieb er stehen und lauschte.
    Viel war nicht zu hören, aber vereinzelte Bewegungsgeräusche ließen Ellert vermuten, daß der Pilot, oder was immer er auch war, nicht schlief. Dabei war Mitternacht nicht fern.
    Kurz entschlossen schob Ellert die Tür vorsichtig beiseite, bis er in den Kontrollraum hineinsehen konnte.
    Im ersten Moment entdeckte er den Hauri nicht, aber dann sah er seinen Kopf, der über die Rückenlehne des Sitzes hinausragte. Und vor ihm, auf einem Bildschirm, spielte sich die Szene eines allem Anschein nach unterhaltsamen Schauspiels ab. Es war zu Ellerts totaler Verblüffung eine sehr eindeutige Szene, bei dem die Akteure weibliche und männliche Hauri-Darsteller waren.
    Er räusperte sich, um den tief in das Geschehen versunkenen Piloten aus seinen Wachträumen zu reißen.
    Der Hauri drehte sich nicht um. Über den eingeschalteten Translator vernahm Ellert seine frei übersetzten Worte: „Hast du es dir doch überlegt, Kumpel? Das hier ist billiger als die überzogenen Preise der Beegonen in der Stadt. Komm, setz dich zu mir! Kostet nichts;" Abermals mußte Ellert tief Luft holen. Er hatte an den Hauri einen menschlichen Aspekt entdeckt. Dann aber erinnerte er sich an seine Galgenfrist. Ihm blieben nur noch knapp fünfzehn Minuten. Die Thors mußten sich bereits wieder auf dem Rückzug befinden.
    Er betrat den Raum und blieb hinter dem Hauri stehen. „Ich bedauere es wirklich, dich zu stören, Hauri. Ruhig, keine dumme Bewegung! Steh langsam auf, aber schalte vorher diesen Unsinn ab! Für haurische Pornographie habe ich wenig Verständnis."
    Der Pilot war so verdattert, daß er tatsächlich den Videorecorder desaktivierte, sehr langsam aufstand und sich dabei ebenso langsam umdrehte. Er besaß eine Länge von mindestens zwei Metern. Seine Augen öffneten sich toeit, als er vor sich einen Terraner erblickte. „Bei den letzten sechs Tagen - was soll das bedeuten ...?"
    „Setz dich in den anderen Sessel dort und verhalte dich ruhig! Ich habe nur ein paar Fragen. Wenn du antwortest, geschieht dir nichts. Einverstanden?"
    Der Hauri schwieg, setzte sich aber gehorsam hin. Der Sessel stand weit genug entfernt von irgendwelchen Kontrollen.
    Ellert nahm ihm gegenüber Platz, den Nadler auf ihn gerichtet. „Es dürfte keiij Problem für dich sein, eine Verbindung zu deinem Oberkommandierenden herzustellen.
    Also tue es! Jetzt!"
    Der Hauri zeigte offene Panik. >„Unmöglich! Der Kommandant hält Nachtruhe. Wenn ich ihn aufwecke..."
    „Hier wird es schlimmer für dich, wenn du ihn nicht aufweckst."
    „Es gibt auch keine direkte Verbindung."
    „Laß die dummen Ausreden! Ich weiß auch, daß der Frequenzverteiler dazwischengeschaltet ist. Du erreichst den diensthabenden Funker, der dich weitervermittelt. Kontaktiere ihn und schalte deinen Lautsprecher hinzu, damit ich höre, was er sagt."
    Zuerst zögerte der Hauri, aber dann, als er erneut den Nadler auf sich gerichtet sah, aktivierte er die Geräte. Die Vermittlung im Hafengebäude meldete sich nach einigen Anrufimpulsen. Mürrisch erkundigte sie sich, was los sei.
    Mit einem Seitenblick auf Ellert sagte der Pilot: Jemand ist in meinem Schiff und will den Kommandanten sprechen. Es ist ein Terraner, nehme ich an.
    Und es ist

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