Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ellert, um Zeit zu gewinnen.
    Der Kommandant ging nicht darauf ein. „Ich muß noch überprüfen lassen, ob du mit den beegonischen Rebellen zuäammenarbeitest oder nicht.
    Wenn das Ergebnis positiv ist, wird die Strafe hart ausfallen. Wenn nicht, wirst du die Gefangenschaft leichter ertragen dürfen."
    „Ich habe mich also als Gefangener der Hauri zu betrachten? Warum eigentlich?"
    „Da ließen sich gut ein Dutzend Gründe finden, Ellert. Aber nun verrate mir, wie es dir gelungen ist, in das abgesperrte Gelände zu kommen - dazu noch genau zu dem Zeitpunkt, an dem die Rebellen ein Schiff zerstörten. An so einen Zufall glaube ich nicht."
    „Es muß aber ein Zufall sein, denn auch ich wurde von der Explosion überrascht. Das könntest du eigentlich der Bildaufzeichnung entnehmen."
    „Wie hast du den Alarmzaun überwunden?" wiederholte der Hauri seine Frage. „Trägst du einen flugfähigen Anzug?"
    „Ja", gab Ellert zu, weil er auf keinen Fall die Thors verraten wollte. „Er würde mir zu klein sein, schade", bedauerte der Kommandant. „Du kannst ihn behalten. Ich sorge schon dafür, daß du uns nicht davonfliegst." Er sah auf, als sich die Tür öffnete und ein Hauri den Kopf hereinstreckte. „Ja, was ist denn?"
    „Wir fanden keine Spur der Saboteure. Kann der Alarm aufgehoben werden?"
    „Ja. Aber die Posten werden verdoppelt. Ist die Zelle für den Gefangenen bereit? Gut, dann schicke vier Soldaten, damit sie ihn abholen." Er wandte sich wieder Ellert zu. „Wir können uns morgen weiter unterhalten. Es ist spät, und ich bin müde."
    „Ich hätte gern gewußt...", begann Ellert, aber der Hauri schnitt ihm das Wortab: „Morgen!"
    Das klang endgültig. Sekunden später kamen vier bewaffnete Hauri und führten Ellert in den Keller hinab, wo sich ausbruchsichere Räume befanden. Wahrscheinlich hatten die Beegonen manchmal Probleme mit illegalen Einwanderern gehabt.
    Die Tür wurde zugeschlagen und verschlossen.
    Ellert setzte sich auf das primitive Bett, starrte in das trüb brennende Deckenlicht und fragte sich, was er falsch gemacht hatte.
    Als sie ihn aus dem Kellerraum hol'ten, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Es mußte gegen Mittag sein.
    Der Kommandant der Hauri hatte seine beste Uniform angelegt und war offensichtlich in besserer Laune als in der Nacht. „Ich erhielt den Auftrag", begann er ohne jede Einleitung, „dich zur Hauptwelt des Ingkoom-Imperiums zu bringen. Wie du daran erkennen magst, bist du eine wichtige Persönlichkeit, aber immer noch ein Gefangener. Das wird sich auch kaum ändern."
    Ellert hatte nichts anderes erwartet.
    Seine größte Sorge war jedoch, Testares Spur zu verlieren. Eigentlich hatte er sie bereits verloren, und er konnte nicht ahnen, daß er sie in genau zehn Sekunden wiederfand. „Was wird mit mir geschehen?" fragte er.
    Und die knappe Antwort lautete: „Dasselbe wie mit dem anderen."
    Mit „dem anderen" konnte nur Testare gemeint sein. Doch warum hieß es nicht: mit den anderen?
    Warum wurde der Unbekannte, der auf Conjonk mit Testare zusammengetroffen war, nicht erwähnt?
    Doch für weitere Fragen blieb keine Zeit. Unter Bewachung brachte man Ellert an Bord eines haürischen Großraumers und sperrte ihn in einer Kabine ein, die zum Glück einigen Luxus aufzuweisen hatte. Sogar ein sanitärer Nebenraum war vorhanden.
    Obwohl ein Gefangener, erfüllte Ellert neue Hoffnung. Man würde ihn zu einem Ort bringen, an dem Testare bereits eingetroffen war. Es hätte alles viel schlimmer kommen können, aber nun nahmen ihm die Hauri die schwierige Aufgabe ab, den Freund zu fmden. Daß sie beide Gefangene der Hauri waren, störte Ellert im Augenblick weniger.
    Immerhin behandelte man ihn einigermaßen human.
    Er trat an die Sichtluke heran, um festzustellen, was draußen geschah. Die Hauri bereiteten den Start des Großraumers vor. Auf dem Feld zwischen dem Schiff und den Gebäuden herrschte reger Verkehr. Der Kommandant war noch nicht an Bord gegangen. Wahrscheinlich war er damit beschäftigt, seinem Nachfolger die Geschäfte zu übergeben.
    Ellert blickte hinüber zu der Stelle, an der die Beegonen in der Nacht das Schiff zerstört hatten. Immer noch schwelten die Trümmer, die weit verstreut herumlagen.
    Er mußte an die tapferen Thors denken und machte sich Sorgen um sie. Den unterirdischen Gang hatten die Hauri noch nicht entdeckt, also konnte es gut möglich sein, daß in der kommenden Nacht wieder eins der Schiffe in die Luft flog.
    Wenn das so weiterging,

Weitere Kostenlose Bücher