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1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Früchte scheinen auch für die hiesigen Karaponiden nicht ohne Bedeutung zu sein. Noch kann ich diese Bilder nicht deuten, aber mir scheint, du solltest bei deinem Aufbau des Experiments mit der Amimotuo nicht auf sie verzichten."
    „Du versetzt mich in leichte Verwunderung", gab Ellert zu. „Ich habe in der letzten Nacht von Zitronen geträumt. Und auf Daok-Demms Tisch befand sich eine Schale mit Früchten, die wie Zitronen aussahen.
    Hat das etwas zu bedeuten?"
    „Ich wefß es noch nicht, mein neuer Freund. Jedenfalls wäre es besser, wenn du welche anforderst."
    Ellert tat es.
    Als Fhey-Djon kam, übergab er ihm diese erste Teilliste und bat um schnelle Erledigung. Daok-Demm sollte den Eindruck gewinnen, daß er unverzüglich aktiv geworden war.
    Der Kerkerwächter erklärte, daß die beiden Gefangenen sich nun in einem weiteren Bereich des Gefängnistrakts bewegen durften, zu dem auch bessere Hygieneeinrichtungen, sowie zwei Automaten mit reichhaltigen Speisen und Getränken gehörten. Diese durften sie selbst bedienen.
    Dann eilte Fhey-Djon davon, um die Liste abzuliefern, und Ellert war mit Zjumandiok wieder allein. Die beiden holten sich eine kleine Mahlzeit und machten es sich in Ellerts Zelle so bequem, wie es möglich war. Sie aßen eine Weile schweigend, und Ellert beobachtete interessiert, wie Zjumandiok mit einem Hautlappen die Nüsse und Körner faßte und blitzschnell in der kaum erkennbaren Öffnung auf der Körperoberseite verschwinden ließ. Das Wesen war sicher ein für Biologen interessantes Geschöpf, denn es ähnelte keiner Ellert bekannten Lebensform. Aber hier war weder der Ort noch die Zeit, sich mit solchen wissenschaftlichen Überlegungen zu befassen.
    Nach dem Essen kramte der Waistokyer mit einem verlängerten Hautlappen aus einer Körperfalte mehrere kleine Holzstückchen hervor. Er schüttelte sie und warf sie dann in die Luft. Sie fielen durcheinander zu Boden. „Was soll das nun wieder?" fragte Ernst Ellert. „Eine wirkungsvolle Methode, in die Zukunft zu sehen", behauptete Pokerface mit dem Brustton der Überzeugung. „Ich will herausfinden, ob dein Experiment Erfolg haben wird und welche Bedeutung die Zitronen bei..."
    „Moment mal!" unterbrach ihn der Terraner scharf. Er bückte sich, raffte die Holzstückchen schnell zusammen und steckte sie in die Tasche. „Diesen Unsinn mache ich nicht mit."
    „Du verstehst eben nichts von Wahrsagerei", klagte der Waistokyer. „Du willst gar nicht in die Zukunft sehen."
    „So ist es ganz und gar nicht, kleiner Freund." Ellert schüttelte bedauernd den Kopf. „Du kannst mir ruhig glauben, daß ich mehr davon verstehe, als alle Waistokyer zusammen. Ich selbst war einmal vor langer Zeit in der Lage, die wahrscheinliche Zukunft zu erkennen und ... aber lassen wir das. Es führt zu nichts. Und du solltest endlich einsehen, daß deine Wahrsagerei nur Scharlatanerie ist."
    „Du wolltest mir dazu schon gestern etwas sagen", antwortete Zjumandiok. „Egal, was es ist. Ich glaube an meine Fähigkeit. Ich weiß, daß ich manchmal etwas aus der Zukunft erkennen kann. Und meine Hölzchen, die Sternbilder oder andere Hilfsmittel ermöglichen das."
    „Wir haben etwas Zeit, Pokerface." Ellert schluckte den letzten Bissen hinunter und nahm einen Schluck klares Wasser. „Ich werde dir erklären, wie es sich mit der Wahrsagerei verhält."
    „Da bin ich neugierig, denn ich habe in der Zukunft gesehen, daß ich von dir wichtige Dinge erfahren werde."
    „Das hast du gesehen." Der Terraner lächelte etwas mitleidig. „Dann paß gut auf. Alle denkenden Lebewesen stellen sich von Zeit zu Zeit die Frage, wie wohl ihre Zukunft aussehen könnte.
    Staatsmänner tun dies ebenso wie kleine Leute. Irgendwo in ihnen schlummert die Vorstellung, daß sie mit Kenntnis der Zukunft ihr Leben besser gestalten könnten oder größere Erfolge hätten, egal auf welchem Gebiet. Bereits hier liegt der erste Trugschluß."
    „Wieso?"
    „Wenn jemand seine positive Zukunft wirklich kennen würde, dann würde diese doch eintreten, egal ob er sie kennt oder nicht. Und wenn er etwas über eine traurige tatsächliche Zukunft erfährt, wird er diese auch nicht ändern können. Die Kenntnis einer realen Zukunft würde also gar nichts ändern."
    „Das verstehe ich nicht."
    „Es ist ja auch viel komplizierter. Aus jedem Zeitpunkt heraus existieren unzählige verschiedene Möglichkeiten der eigenen Zukunft. Was möglich ist, wäre das Erkennen von Wahrscheinlichkeiten in der

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