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1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Quoas-Dryak, meinen Freund."
    Den letzten Satz konnte man in zweifacher Weise interpretieren, aber der Terraner wählte die positive Deutung, nicht die versteckte Drohung. Quoas-Dryak konnte bei den Fluchtplänen sicher eine wichtige Rolle spielen, denn er war bei der Raumflotte der Karaponiden beschäftigt. „Nun laß mich wissen, was ich an Geräten für die bestellen soll", sagte der Einohrige. „Ich besitze die entsprechenden Vollmachten."
    „Das hat Zeit bis morgen", antwortete Ellert. „Ich möchte erst eine Liste aufstellen und mit Zjumandiok über seine Rolle sprechen. Du kannst gern daran teilhaben, aber wir dürfen nichts überstürzen. Vor allem darf Daok-Demm nicht die Spur von Mißtrauen entwickeln."
    „Dafür sorge ich schon", behauptete Fhey-Djon selbstsicher.
    Danach besichtigte Ernst Ellert gemeinsam mit Zjumandiok den neuen Raum neben ihren Zellen. Hier stand ein gut drei Meter langer Tisch, und der war ideal für den Aufbau der gesamten Vorrichtung, um die Amimotuo in einer Demonstration vorzuführen. Noch während der Waistokyer wieder etwas von seinen wahrsagerischen Fähigkeiten erzählte, entwickelte der Terraner einen weiteren Plan.
    Auf keinen Fall wollte er alle Geheimnisse des Dateienkristalls gegenüber den Karaponiden preisgeben.
    Zu leicht konnte das schlimme Folgen für dieses Volk oder auch für andere Völker Hangays haben. Es kam also dafauf an, die Demonstration so durchzuführen, daß die Feliden zwar überzeugt wurden, aber letztlich die Amimotuo ihnen weitgehend ein Rätsel blieb.
    Dieser Tatsache durften sie sich aber nicht bewußt werden, denn das könnte Ellert den Kopf kosten.
    Die ganze Geschichte war also kein einfaches Spiel, und Pokerface konnte gut dazu benutzt werden, die Dinge in die gewünschte Richtung zu lenken. Konkret bedeutet dies, daß der Waistokyer die Karaponiden vom eigentlichen Geschehen bei der Demonstration ablenken sollte.
    Ellert wußte inzwischen, daß das schwarze Glockenwesen die Hautlappen auf seiner Oberseite sehr weit verlängern und damit ähnlich wie Extremitäten benutzen konnte. Bis auf die Oberseite des Tisches reichten diese knochenlosen Glieder jedoch nicht Der Terraner stellte sich daher vor, daß Zjumandiok seine Geräte über die Unterseite des Tisches bedienen sollte.
    Dafür war das Anbringen von mehreren Löchern zur Durchfuhrung von Sensortasten und Kleindisplays erforderlich, aber das ließ sich sicher leicht realisieren. Die Bedienung von der Unterseite her hatte den Vorteil, daß damit die Zuschauer von den eigentlich wichtigen Vorgängen auf der Oberseite abgelenkt werden würden. Pokerface brauchte dabei nicht zu wissen, daß er gar nicht am eigentlichen Experiment mitwirkte.
    Ellert schloß den ersten Takt seiner Überlegungen ab. Er erläuterte dem Waistokyer ein paar Grundfakten seiner Gedanken, so daß er sich allmählich mit seiner Aufgabe vertraut machen konnte. Dann begann der Terraner mit der Auflistung der Geräte für die Demonstration. Er mischte dabei die wirklich erforderlichen Geräte geschickt mit denen, die allein der Ablenkung dienen sollten.
    Was er tatsächlich benötigte, war nicht viel. Er brauchte einen kleinen Sender für hyperenergetische Impulse, eine Logikschaltung zur Erzeugung der zu sendenden Impulsstrukturen (die die Amimotuo anregten), eine Empfangseinrichtung für die hyperenergetischen Sendungen der Amimotuo selbst, sowie ein Transformgerät, das diese Informationen auf einer Bildwand mit akustischen Einrichtungen zur Darstellung bringen konnte.
    Zjumandiok verfolgte äufmerksam die Tätigkeit des Terraners und bewies dabei, daß er mit seinen kaum erkennbaren Sinnen und seiner andersartigen Mentalität und Intelligenz sogar die schriftlichen Notizen ausgezeichnet verstehen konnte. Er wiederholte leise die Worte, die er lesen konnte. „Es fehlen Zitronen auf deiner Liste", bemerkte er ganz plötzlich. Ernst Ellert starrte verblüfft den Undurchschaubaren an. „Zitronen?" wiederholte er. Jetzt fiel ihm verschwommen ein, daß er von diesen Früchten in der vergangenen Nacht geträumt hatte. Und daß er so etwas wie Zitronen auf dem Arbeitstisch des Geheimdienstchefs gesehen hatte, war ihm noch voll und ganz bewußt. „Wieso Zitronen?"
    „Das weiß ich auch nicht", erklang die seltsame Antwort. „Seit meiner Ankunft hier habe ich keine Zitronen gesehen, und doch tauchen sie immer wieder in meinen Gedanken auf. Das sind erste Hinweise auf Möglichkeiten, in die Zukunft zu sehen. Die

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