Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er hinterließ, war neben der Macht des Supremrats eine Portion Unsicherheit. Du ähnelst Myrrh, und das macht dich besonders verdächtig. Myrrh hat viel für uns getan, aber wir wissen nicht, warum er das tat. Auch das wirft bei den Wissenden, bei Thoy-Dak oder bei mir, Fragen auf. Wenn du seine Mutter suchst, dann kann ich dir nicht helfen. Myrrh hat sie wohl einige wenige Male erwähnt, aber das ist alles. Sie hat für uns keine Bedeutung. Wen suchst du noch?"
    „Ein weiteres männliches Wesen, den vermutlichen Entführer der Kosmokratin Ghe-Zil. Über ihn weiß ich fast nichts. Ich nenne ihn einfach den Unbekannten oder den Entführer. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, hier mehr über diese Personen zu erfahren."
    Ellert vermutete seit längerem, daß Simed Myrrh mit jenem „Terraner" identisch war, der Kontakt mit Testare gehabt hatte und angeblich über Gesils Schicksal Bescheid wußte. Dieses Wesen hatte Testare nach Conjonk im Ashcan-System gelockt. Und Ellert war dieser Spur ja gefolgt. Aber all dies erwähnte er Daok-Demm gegenüber aus gutem Grund nicht. „Weshalb wolltest du gerade hier etwas über diese Personen erfahren?" hakte der karaponidische Geheimdienstchef nach.
    Nun legte der Terraner geschickt einen weiteren Köder aus. „Die Amimotuo weiß nicht viel über diesen ganzen Sachverhalt und über die Personen, die ich suche.
    Aber sie hat mir schon vor längerer Zeit verraten, daß die Spur der Gesuchten nach Hangay führt. Und hier entweder zu den Karaponiden oder zu den Ingkoom-Hauri. Einige von diesen Personen müssen noch hier in der Nähe sein. Vielleicht sind sie Gefangene der Hauri. Ich hatte nicht die Zeit, das zu klären, denn ihr habt mich zu früh aus der Gewalt der Hauri geholt. Es ist auch möglich, daß sie im Auftrag anderer Mächtiger von den Hauri gefangen und inhaftiert wurden, vielleicht sogar im Auftrag dieses Simed Myrrh."
    „Das ist undenkbar", warf Daok-Demm ein, aber das klang nicht sehr überzeugt. „Dafür gibt es weder Anzeichen noch Gründe."
    „Vielleicht weil der wahre Mächtige zu geschickt ist. Aber lassen wir diesen Gedanken dahingestellt." Ellert winkte ab. „Es gibt etwas viel Wichtigeres. Denn da ist noch etwas, was die Amimotuo mir verraten konnte. Es handelt sich um einen Blick in die Zukunft."
    Daok-Demms Blick bekam etwas Lauerndes. „Es steht zweifelsfrei fest", erklärte der Terraner, „daß das Schicksal Ghe-Zils und damit auch das aller Personen, die mit ihr in persönlichen Kontakt gerieten, wie der Unbekannte, wie Testare oder auch wie Simed Myrrh von Lokvorth, - ja, auch wie der, denn der muß ihr Sohn sein -ganz eng mit den Existenzfragen der großen Völker Hangays verknüpft ist."
    Der Schuß saß!
    Ernst Ellert hatte damit sehr geschickt seine Interessen mit der Geschichte der Völker Hangays und mit der aktuellen Situation der Karaponiden verbunden. Und so übertrieben waren seine Worte nicht einmal gewesen, auch wenn einiges daran vielleicht nur als Spekulation einzustufen war.
    Daok-Demm atmete tief durch. Seine Reaktion zeigte deutlich, daß er den Wahrheitsgehalt des Gehörten nicht anzweifelte.
    Der Karaponide ging unruhig in sei-Zimmer auf und ab. Er holte sich etwas zu trinken und nahm dann wieder Platz. „Viel kann ich dir dazu nicht sagen", begann er dann. „Und eigentlich ist es vertraulich, denn wir meiden die Erinnerung an Simed Myrrh, auch wenn das Volk ihn verehrt. Die wahre Verehrung muß dem Supremrat gelten oder seinem Nachfolger, dem Kaiser von Karapon."
    „Ich bin für jede Information dankbar", sagte Ellert. „Und ich kann sie mit Informationen aus der Amimotuo bezahlen, die für dich lebenswichtig sind, mir aber nichts bedeuten."
    „Simed Myrrh war unser Schutzpatron, ein strategisches Genie, der Berater Thoy-Daks und vieles mehr." Daok-Demm war nachdenklich, als er sprach. „Er hat einiges an Wissen hinterlassen, was nur wenigen Vertrauteri bekannt ist. Er hat stets rriit einer besonderen Verklärung den Ort seiher Herkunft, nämlich Lokvorth, erwähht. Für uns Karaponiden hatte diese Welt natürlich keine Bedeutüng. Ihntnußte aber sehr viel mit ihr verbinden. Lökvorth ist wohl rnehr als eine normale Heimat. Das ist ein Punkt zu Simed Myrrh. Auch machte er eigentlich keih Geheimnis daraus, daß er nicht für immer bei uns verweilen würde, was natürlich dem Supremrat nicht geflel. Gegenüber dem Volk wurde diese Befristung verschwiegen; und die Bedeutung Lokvorths wurde heruntergespielt. Die Wahrheit

Weitere Kostenlose Bücher