1476 - Drei gegen Karapon
Gigantschiff NARGA SANT von Tarkan ins Standarduniversum, in dem jetzt alle Kartaninvölker lebten. Die Legenden um dieses Ereignis lebten ebenso wie die sachliche Überlieferung. Diese Datei war vor allem deshalb besonders gut geeignet, weil sie pompös aufgebaut war und damit gut zum Gehabe des Supremrats und der Einrichtung der Prunkhalle paßte. Wohlklingende Kommentatoren und auf die Feliden abgestimmte Musik sorgten für einen ausgezeichneten Effekt.
Den Feliden war schon jetzt anzusehen, daß ein Funke der Begeisterung auf sie übersprang. Nur Thoy-Dak mimte den völlig Beherrschten, aber seine Augen funkelten begierig.
Die Bildwand wechselte zwischen zweidimensionalen Bildern bei eingefügten, verbindenden Kurzkommentaren und ausführlichen dreidimensionalen Büdern, die absolut echt und lebendig wirkten.
Schon sehr bald entstand bei den Betrachtern der Eindruck, daß sie diese Szenen persönlich miterlebten. Auch Thoy-Dak begann, unruhig auf seinem Prunksessel hin und her zu rutschen.
Dieser Teil der Darstellung dauerte fast eine Stunde, und er schlug die Feliden voll in den Bann. Ernst Ellert wechselte dann nach einer kurzen Ankündigung die Szene und blendete Ereignisse ein, die der jüngsten Vergangenheit entstammten.
Viel Material über die Ingkoom-Hauri und ihre Kämpfe mit den Karaponiden hatte er nicht, aber es reichte aus, um auch damit zu überzeugen. Bei den Vorbereitungen zu dieser Datei hatte er dafür gesorgt, daß die Feliden entsprechend positiv in den Vordergrund gestellt wurden. Die Eitelkeit des Diktators hatte Ellert bewußt einkalkuliert.
Auch diese Demonstration der Amimotuo wirkte nachhaltig. Der Supremrat nickte mehrfach wohlwollend.
Dann ergriff Ellert erstmals das Wort. „Zur folgenden Datei muß ich vorweg etwas sagen", erklärte er. „Ich versuche nun, die gegenüber Daok-Demm bereits erwähnten Einblicke in eine wahrscheinliche Zukunft aus der Amimotuo auszulesen.
Ich weiß nicht, ob das zum gegenwärtigen Zeitpunkt gelingt."
„Ein Blick in die Zukunfl?" Der Herrscher schnaubte zufrieden. „Da bin ich aber gespannt."
Ellert tat, als ob er besondere Anstrengungen unternehmen würde, und Zjumandiok wirbelte noch verrfickter mit den Zusatzeinrichtungen herum. In Wirklichkeit las der Terraner eine selbst angelegte Datei aus, deren Inhalt er erst im Zug der Vorbereitungen zur Gänze aufgebaut hatte. Die bildliche Darstellung war unvollkommen und nur zweidimensional, aber das paßte durchaus zu einer Präsentation einer „wahrscheinlichen Zukunft".
Eine hohle Stimme erklang und verkündete, daß der Herrscher der Karaponiden, der Sohn Thoy-Daks und Kaiser sein Volk in eine noch größere Zukunft führen würde, die natürlich auf den Leistungen seines Vaters aufbaute. Simed Myrrh wurde dabei nicht erwähnt. Die Ingkoom-Hauri würden endgültig besiegt werden, das Reich gefestigt. Dazu wurden schemenhafte Bilder der Zukunft gezeigt, hinter denen man alles Mögliche vermuten konnte, die aber insgesamt das untermalten, was der unsichtbare Sprecher verkündete.
Zum Schluß brachte diese angebliche Datei aus der Zukunft einen Satz, den Ellert ganz bewußt hier eingebaut hatte. Der Sprecher sagte nämlich: „Und all diese Erfolge wird der junge Kaiser der Karaponiden im Geist des Simed Myrrh von Lokvorth erzielen, wenngleich der Sohn der Kosmokratin Ghe-Zil nie mehr seinen Fuß auf Karapon setzen wird und fortan nur noch in der Erinnerung aller leben wird. Aber auch die Rätsel, die Simed Myrrh von Lokvorth zu seinem Verschwinden hinterlassen hat, lassen sich lösen."
Das mußte die Gemüter seiner Zuhörer erregen. Und in der Tat war es so.
Die Schrift, die nun auf der Bildwand erschien, wurde kaum noch beachtet. Auch sie hatte der Terraner in weiser Voraussicht an diese Stelle der Demonstration gesetzt: SPERRUNG ALLER DATEIEN FÜR ZWEI ZEITEINHEITEN. „Das war sehr überzeugend, Ernst Ellert!" Der Supremrat war aufgestanden, und mit ihm die anderen Feliden. „Ich bin an den weiteren Informationen der Amimotuo sehr interessiert. Daher erhebe ich dich in den Status eines Persönlichen Beraters, was eine große Ehre für dich bedeutet."
Ellert sah dem Gesicht Daok-Demms an, daß diesem das nicht sehr gefiel. Für seine Ziele brauchte Ellert aber die Gunst des karaponidischen Geheimdienstchefs. Um Informationen über den Sohn der Kosmokratin Ghe-Zil zu bekommen oder Fluchtwege zu finden, nützte ihm der direkte Kontakt mit dem Supremrat wenig. Und Daok-Demm als Gegner,
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