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1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das war nach allem, was Fhey-Djon berichtet hatte, fast tödlich. Er durfte den losen Kontakt, den er zu. Daok-Demm bereits geknüpft hatte, unter keinen Umständen abreißen lassen. „Wenn ich einen Vorschlag machen darf, hoher Herr", flehte Ellert gekonnt unterwürfig, „dann möchte ich darum bitten, die weiteren Auswertungen der Dateien der Amimotuo, die sehr zeitraubend und schwierig sein werden, gemeinsam mit dem würdigen Daok-Demm und seinen Spezialisten durchführen zu dürfen. Die Ergebnisse sind natürlich für dich allein bestimmt, aber um die Amimotuo auszuwerten, brauche ich Zeit und technisches Gerät und Helfer von der Qualität Daok-Demms."
    Den Geheimdienstchef zog er damit ganz schnell auf seine Seite. Und eigentlich kam er damit auch den Vorstellungen des Supremrats entgegen.
    Thoy-Dak zögerte nicht lange mit seiner Antwort: „Ein guter Vorschlag, Ernst Ellert. Auch wenn ich dich zum Persönlichen Berater geadelt habe, du bleibst ein Leibeigner und unter ständiger Aufsicht. In deiner Unterkunft wird man dir weitere Vergünstigungen einräumen, und Daok-Demm wird gemeinsam mit dir die weiteren Geheimnisse der Amimotuo ergründen. Ich erwarten wöchentlich einen ausführlichen Bericht über die Fortschritte. Und nun seid ihr alle entlassen."
    Ellert atmete unhörbar auf. Damit hatte er einen wichtigen Schritt in Richtung seiner Ziele getan.
    Thoy-Dak trat auf ihn zu und legte ihm eine dünne Kette um den Hals, an der ein smaragdähnlicher Stein baumelte, der nicht größer war als die Kuppe eines menschlichen Daumens. Die anderen Karaponiden verfolgten die überraschende Prozedur teilnahmslos. „Lege dieses Symbol nicht ab", sagte der Supremrat streng, „bis ich selbst es befohlen habe. Es zeichnet dich als Persönlichen Berater des Herrschers aus. Wenn du dich dieser Anweisung widersetzt, könnte es deinen Tod bedeuten. Denke stets daran!
     
    7.
     
    Die angekündigten Vergünstigungen fielen etwas kärglicher aus, als Ellert erwartet hatte. Er bekam in seiner Zelle eine Bildsprechverbindung eingerichtet, die ihm den direkten Kontakt zu Daok-Demrn oder einem seiner Vertreter erlaubte. Das war aber auch schon alles. Immerhin, einfache Terminabsprachen über die weiteren Arbeiten oder das Anfordern von zusätzlichen technischen Geräten war jetzt einfacher.
    In der ersten stillen Stunde nach der Demonstration vor dem Supremrat untersuchte der Terraner die Kette mit dem dunkelgrünen Stein, aber er konnte nichts Verdächtiges daran erkennen. Auch eine Überprüfung mit den Geräten seines Experimentiertischs, die ihm wieder vollzählig nach der Demonstration zur Verfügung standen, erbrachte kein Resultat. Es schien sich um einen reinen Schmuckstein zu handeln.
    Bei der nächsten Gelegenheit fragte Ellert den Kerkerwächter Fhey-Djon nach dem Sinn des Steins, aber der Einohrige war ratlos. Er hatte weder von einem solchen Symbol bisher etwas gehört, noch sagte ihm der angebliche Rang eines Persönlichen Beraters etwas.
    Ernst Ellert stufte daher das Anhängsel ebenso wie das Gehabe um die zitronenähnlichen Früchte als belanglos ein.
    Zjumandiok wurde auf Ellerts Bitte keinen weiteren Verhören unterzogen. Er fungierte als Helfer bei den Versuchen, aber eigentlich hielt ihn der Terraner in seiner Nähe, weil er sonst fast ständig allein gewesen wäre und weil er etwas Mitleid mit dem entführten Waistokyer hatte.
    In den nächsten Tagen traf der ehemalige Teletemporarier mehrmals mit Daok-Demm zusammen. Auch jetzt ließ ihn der karaponidische Geheimdienstchef stets nur in einer Kiste ohne Sichtmögliehkeit transportieren, so daß er von seiner Umgebung nichts wahrnehmen konnte. Dem Terraner gefiel das nicht, und es bestätigte auch das Mißtrauen, mit dem man ihm unverändert begegnete. Daran ändern konnte er allerdings auch nichts.
    Zunächst vertröstete Ellert Daok-Demm mit neuen Informationen aus der Amimotuo. Er berief sich dabei auf die Sperrzeit von „zwei Zeiteinheiten", die der Kristall von sich aus verkündet hatte. Diese Spanne bedeutete angeblich etwa sieben Standardtage auf Karapon. Daok-Demm gab sich mit dieser Erklärung schnell zufrieden. Und Ellert gewann dabei den Eindruck, daß es dem Geheimdienstchef ganz gut in die persönlichen Pläne paßte, daß der Supremrat nicht zu schnell mit neuen Ergebnissen versorgt wurde.
    Ellert merkte dann sehr bald, daß Daok-Demm weiterhin bemüht war, etwas über die wahren Ziele des Gefangenen in Erfahrung zu bringen. Dabei wählte er

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