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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ordnete der Weißköpfige an.
    Die unverhüllte Frau brachte das Gewand. Es war schwarz, mit allerlei Symbolen bestickt, deren Herkunft und Bedeutung Grabosc unbekannt war. Zu diesem Gewand, das bis auf den Boden fiel, gehörte eine Gesichtsmaske, die einen Totenschädel nachbildete. Der Mann sah bemerkenswert scheußlich aus damit.
    Als Beleuchtung dienten große Messingschalen, in denen Holzkohlenfeuer leise knisternd brannten. Die schwarzhaarige Frau warf eine Handvoll bernsteinfarbene Kiesel hinein, und sofort verbreitete sich ein Geruch, der sich schwer auf die Sinne legte. Grabosc wurde fast schwindlig davon. Volltönend klang die Stimme des Mannes mit der Totenkopfmaske durch den Raum.
    „Wieder einmal haben wir uns zusammengefunden", verkündete er im Tonfall eines Hohenpriesters. „Wir alle leiden an dieser Gesellschaft, an ihren Fehlern und Unzulänglichkeiten. Und wir alle wissen, warum es uns nicht beschieden ist, diese Gesellschaft zu ändern. Es fehlt uns an Macht - und deshalb sind wir hier."
    Er legte eine Pause ein. Grabosc spürte, wie seine Bauchdecke zu flattern begann. Er glaubte diesem Satanspriester kein Wort, dennoch machten diese Sätze starken Eindruck auf ihn. „Zusammengekommen sind wir zur Verehrung der Macht an sich."
    Der Mann stieß ein spöttisches Lächeln aus.
    „Teufel nennt man diese Macht in Kreisen der Unwissenden - wir wissen es besser. Es ist die Macht an sich, der wir uns verschreiben wollen, die uns erfüllen, kräftigen und beseelen wird. Viele gieren nach dieser Macht, vielleicht weil sie dumpf und unwissend ahnen, wozu die Macht imstande ist - daß sie allein unsterblich ist, daß sie allein Unsterblichkeit verleiht."
    Wieder rieselten seltsame Gefühle durch Graboscs Magengrube.
    „Sie gibt Freiheit über Leben und Tod, denen, die an sie glauben."
    Grabosc bemerkte, daß seine Nachbarn schneller atmeten. Nur die Frau neben ihm war eigentümlich ruhig. Vielleicht kannte sie sich hier schon aus.
    „Welche Namen sind uns als groß überliefert, welche Personen haben sich der Ewigkeit eingebrannt? Mächtige Menschen waren es."
    Der Satanspriester hob in feierlicher Gebärde die Hand.
    „Oh, man wird einwerfen, es seien auch Weise, Philosophen, Friedfertige darunter gewesen. Leeres Gerede - sie waren mächtig, das allein hat sie unsterblich gemacht. Buddha war mächtig, sonst hätten seine Worte sich seinen Jüngern nicht eingebrannt. Kleopatras Schönheit und Geist hat ihren Namen durch Jahrtausende bewahrt; zeitweise war ihre Schönheit erfüllt von mehr Macht als Caesars Schwert."
    Wieder wehten Wolken duftenden Rauches durch den Raum. Das von unten kommende Licht gab den Teilnehmern ein gespenstisches Aussehen.
    „Denken wir an die Götter der Menschen zu allen Zeiten! Gepriesen wurden sie nicht aus Liebe - aus Furcht vor ihrer Macht. Eifersüchtig und zornig waren diese Götter, sie vernichteten und töteten, gaben Kraft und Macht, wie es ihnen gefiel. Nun, sie alle waren nur Abbilder jener Macht an sich, in deren Dienst wir treten, deren wir teilhaftig werden wollen. Gerade jetzt wird diese Macht gebraucht, dringender denn je. Chaos bedroht diese Welt, die Macht ist zersplittert. Wir werden sie wieder zusammenfügen, und wir werden belohnt werden dafür mit tausend Freuden."
    Der Satanspriester ließ die Hände sinken. Dort wo er stand, quoll Nebel aus dem Boden und hüllte ihn ein. Vor irgendwoher kam ein glutrotes Leuchten, das den Mann einhüllte, bis er nur noch schemenhaft wahrzunehmen war.
    Er machte eine Handbewegung. Ein von der Decke herabhängender Vorhang teilte sich, ein Dutzend junger Frauen betrat den Raum. Sie hatten keinen Faden am Leib, stellte Grabosc fest. In den Händen trugen sie Tabletts, auf denen Totenschädel lagen. Düsterroter Rauch stieg von diesen Schädeln auf. Die Frauen kamen schweigend näher. Eine blieb unmittelbar vor Grabosc stehen, ihre Augen wirkten glasig, der Blick schien ins Leere zu gehen. Erst jetzt konnte Grabosc sehen, daß die Schädel geöffnet worden waren. Sie dienten als Trinkgefäße. Eine brodelnde, rauchende Flüssigkeit war zu sehen, rot wie frisches Blut. Ein verführerischer Geruch stieg Grabosc in die Nase.
    „So trinkt denn von der fünften Essenz des Lebens. Sie wird auch Kraft und Jugend schenken, euch der Macht näherbringen."
    Der Satanspriester legte eine kleine Pause ein.
    „Es sind zwei Novizen im Saal. Ich ermahne sie, von diesem Trank nur zu nippen. Man muß sich an die Wirkung

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