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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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die Bewegungen anging, hatte Coco das Gefühl, neben einer männlichen Tonne Dynamit zu stehen.
    Was mochte dieser Mann hier suchen?
    Was die anderen hier bekamen, war ebenfalls nicht zu übersehen. Volltönende Reden mit einem leicht gruseligen Hintergrund, sehr exklusiv und diskret. Die Räucher- und Lichtspiele waren recht geschickt inszeniert, aber ohne den geringsten magischen Gehalt. Das Maskenspiel diente ebenfalls dazu, die Stimmung anzuheizen.
    Daß den Teilnehmern die Bauchdecken vor Ergriffenheit bebten, hatte nichts mit Magie zu tun, sondern war nur ein einfacher technischer Trick. Gebraucht wurde dazu ein erstklassiger Verstärker und ein ebenso guter Baßlautsprecher. Wenn auf eine solche Anlage mit entsprechender Schallstärke ein extrem tiefer Baßton gelegt wurde, konnte die Wirkung nicht ausbleiben. Niederfrequente Schwingungen dieser Art konnten vom Ohr nicht mehr wahrgenommen oder gar geortet werden - statt dessen ließen sie buchstäblich die Zuhörer erbeben. Und die glaubten dann natürlich, daß dieses wohlige Schaudern aus ihnen selbst heraus kam.
    Eine geschickt aufgezogene Gruselshow - zu dieser Einsicht war Coco gekommen. Ebenso sorgfältig waren von Grohner wohl auch die Mädchen ausgesucht worden, deren Aufgabe bei dieser Veranstaltung ebenfalls eindeutig war. Und wenn Grohner sie eingeladen hatte, an dieser Sitzung teilzunehmen, dann vermutlich mit der Absicht, Coco in diese Damenriege einzugliedern.
    Aber damit war es nicht getan.
    Deli, das verschwundene Mädchen, war offenbar auf Grohners Masche hereingefallen, daran ließ sich jetzt wohl nichts mehr ändern. Aber wohin war sie verschwunden? Hatte sie vielleicht einen oder mehrere der männlichen Teilnehmer identifizieren können und sich dann als Erpresserin versucht?
    Coco wußte es nicht.
    Weitaus mehr aber hatte sie etwas anderes verwirrt - Grohner meinte seine gespenstische Satansbeschwörung ernst. Und er war kein Narr, dessen war sich Coco sicher.
    Der Schwindler, der gegen gute Bezahlung dieses Unternehmen betrieb, war nur eine Seite von Grohners Charakter. Dahinter aber saß noch etwas - Grohners Gier nach der Macht war echt, und er glaubte auch daran, sich auf diesem Weg seine Wünsche erfüllen zu können. Bei der offensichtlichen Intelligenz dieses Mannes konnte es für diesen Glauben nur eine Erklärung gaben - in irgendeiner Form hatte Grohner tatsächlich Kontakt zu den Mächten des Bösen hergestellt. Er mußte eine Verbindung zur Schwarzen Familie haben.
    Dafür gab es noch ein weiteres Indiz.
    Mit größter Vorsicht hatte Coco an dem Trank genippt, der ihr kredenzt worden war. In solchen Dingen hatte sie eine geübte Zunge.
    Den Trank hatte sie sehr bald wiedererkannt; er basierte auf einem uralten Hexenrezept aus dem dreizehnten Jahrhundert. Ein Liebestrank zum Anfeuern der Sinne, allerdings ohne besondere Wirksamkeit, wenn man sich nur auf das Original-Rezept verließ.
    Das stammte aus dem dreizehnten Jahrhundert. Die Kunde davon hatte sich nur in Kreisen Eingeweihter erhalten; Kopien und deren Hersteller waren der Inquisition zum Opfer gefallen. Man mußte schon außerordentlich geduldig und findig sein, um in irgendeinem Schloß- oder Klosterarchiv eine vergilbte Urkunde mit diesem Rezept aufzutreiben - wenn man nicht zum weiteren Umfeld der Schwarzen Familie gehörte. In Hexenkreisen war das Rezept wohlbekannt, und wenn eine Hexe ihre magische Macht beim Brauen dieses Tranks. einsetzte, dann bekam der Sud eine ganz andere Durchschlagskraft. Ein Mensch mußte schon außerordentlich willensstark sein, wenn er diesem Liebestrank nicht zum Opfer fallen wollte, und wenn eine Hexe von Format sich ans Brauen machte, gab es dagegen so gut wie keinen Widerstand.
    Der Trank, von dem Coco gekostet hatte, entsprach weitgehend dem alten Kräuterrezept; bei entsprechender Sachkunde hätte ihn in dieser Form jeder destillieren können. Dazu hatte die Flüssigkeit eine gehörige Portion Alkohol enthalten.
    Aber Cocos feine Sinne hatten noch etwas anderes herausgeschmeckt. In diesem Trank gab es eine Zutat, deren magischer Ursprung unverkennbar war. Coco hatte diesen Anteil nicht genau bestimmen können, die Substanz war ihr unbekannt.
    Wieder einmal hatte sie nur eine Ahnung erfahren.
    Versteckt im Hintergrund schmeckte dieser Trank nach Tod und Verwesung, nach Qualen und Schmerz, und die fiebernde Hitze, die Coco in ihrem Körper spüren konnte, ging vornehmlich auf dieses Substanz zurück.
    Coco richtete ihre Aufmerksamkeit

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