148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas
auch durch die Öffnung, um zu seinem Herrchen zu gelangen. Aber die
Öffnung war für den massigen Hund zu klein.
Im abnehmenden Tageslicht näherte sich in
dieser Minute von der Straße her ein Kastenwagen. Es war ein Mietfahrzeug.
Auf der alten, gras- und unkrautbewachsenen
einstigen Zufahrt zu dem Fabrikgelände kam das Auto langsam näher.
Am Steuer saß ein Mann im dunklen Mantel, mit
Hut und Handschuhen. Es war der Museumsdirektor Frederik Kadens aus Amsterdam ...
*
Das Fahrzeug rollte an den alten
Ziegelsteingebäuden entlang. Zwischen den einzelnen Hallen und ehemaligen
Fertigungsstätten befanden sich Gassen.
Auf einem Hof stand noch ein LKW-Wrack.
Mehrere Container, die zum Teil noch mit Holz-, Papier- und Metallabfällen
gefüllt waren, reihten sich wie die Glieder einer Kette an einer schmutzigen
Hinterwand.
Satanas/Kadens parkte den Mietwagen hinter einem Schuppen, in dem sich Tonnen, Metallstreben und
Blech stapelten. Die Wände des Schuppens bestanden aus verwitterten Brettern,
zwischen die der Wind fahren und der Regen dringen konnte. Große Rostflecken zeigten sich auf dem asphaltierten Vorplatz und
sahen aus wie eingetrocknete Blutflecke.
Satanas wollte gerade den Motor abstellen,
als um die Ecke der einen Halle ein großer, schwarzer Hund auf ihn zuschoß.
Er bellte fürchterlich und lief wie ein Löwe
im Käfig aufgeregt hin und her.
Satanas riß die Tür auf. »Hau ab, Köter !« stieß er hervor. »Ich kann hier niemand gebrauchen.
Verschwinde !«
Barry, der sich dem Fremden nähern wollte,
wich plötzlich jaulend zurück.
Das Fell des Tieres sträubte sich, sein
Schwanz wurde buschig.
Barry reagierte, als wäre er von einem Stein
oder Fußtritt getroffen worden und warf sich herum.
»Verschwinde !« zischte Satanas zum zweiten Mal.
Barry sauste davon, noch immer mit
gesträubtem Fell und tauchte zwischen den langgestreckten Ziegelsteingebäuden
der stillgelegten Fabrik unter.
Der Hund fegte mit ausholenden Sprüngen über
das verwilderte Gelände hinweg und überquerte die große, steinige Fläche, auf
dem Unkraut, Gräser und Gestrüpp wucherten.
Weit vorn, kaum in der beginnenden Dämmerung
zu erkennen, zeigten sich die Umrisse einiger einzeln stehender Bäume. Noch
weiter dahinter waren die Alleebäume und die Häuser der Straße, in der Jeff
wohnte. Aber die lagen zu weit entfernt, um sie wahrnehmen zu können.
Barry rannte, als wäre der Leibhaftige hinter
ihm her.
Satanas/Kadens stand an der Ecke eines Gebäudes und blickte dem davoneilenden Hund nach. Auch das
leise Lachen aus dem Mund des Unheimlichen klang wie das Lachen des Leibhaftigen ...
*
Für Satanas war der Zwischenfall mit dem Hund
eine Episode gewesen, ein herrenlos herumstreunender Köder, der vielleicht
irgendwo in einer der vergammelten Hallen oder einem Schuppen seinen
Schlafplatz hatte ...
Satanas öffnete die Tür des Laderaums des Fahrzeuges,
mit dem er vom Kennedy-Airport hierher gefahren war in das Versteck, das er
seit Monaten systematisch ausgebaut und quasi zu seinem Hauptquartier bei der
Bekämpfung der PSA gemacht hatte.
In dem Auto standen die drei langen Kisten,
mit denen der »Museumsdirektor« aus Amsterdam in die Staaten gereist war.
Rote Banderolen waren über den Bretterverhau
geklebt. Sie trugen die Aufschrift »Wissenschaftliches Material« - »Vorsicht,
nicht stürzen !« .
»So meine Liebe!« Satanas rieb sich die
Hände. »Nun wird’s langsam dämmrig, und ich kann dich aus deinem Gefängnis
befreien und dir außerdem zeigen, wie komfortabel du ab sofort untergebracht
sein wirst. Tagsüber kannst du dich in Stille und Dunkelheit verkriechen. Dafür
habe ich gesorgt, unmittelbar danach, als ich hörte, was für ein phantastischer
Fund mich in Amsterdam erwartet. Nachts kannst du umherstreifen und deinen
Wünschen und Begierden freien Lauf lassen.
Nicht weit von hier entfernt gibt es viele
Menschen, deren Blut du trinken kannst. Und hier ist der Ausgangspunkt für die
Herrschaft, die wir antreten. Ratten werden deinen Weg begleiten, und die Pest
wird einziehen in die Häuser, an denen ich vorbeigefahren bin. Verzweifelt wird
man nach dem Grund suchen - und ihn doch nicht entdecken ... Immer mehr
Menschen werden sterben. Und die Organisation, die vielleicht die Ereignisse
noch durchschauen und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten könnte, wird es in der
jetzigen Form nicht mehr geben. Dr. Satanas wird X-RAY-1 sein, wenn es so weit
ist! Und ich werde die
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