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148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas

148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas

Titel: 148 - Nosferata - die Blut-Lady des Dr. Satanas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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übersehen.
    Kleine Lampen an den Wänden spendeten
genügend Licht, um alles bestens zu sehen.
    Hier unten gab’s keine Türen. Es gab Wände,
Mauervorsprünge und Durchlässe. Einige hundert Quadratmeter waren auf diese
Weise gestaltet.
    Mannshohe Vasen standen herum, große Truhen
und Statuen. Die vor allen Dingen. Immer wieder Statuen. Nachbildungen
mystischer Gottheiten und hockender Fabeltiere.
    Das Panoptikum war der reinste Irrgarten. In
ihm gab es Sessel und Sofas zum Verweilen, aus dem Mittelalter und noch
fernerer Zeit originalgetreue Nachbildungen wildromantischer Landschaften mit
Tempeln, Pagoden und aus Stoff, Holz, Papier, Leim und Farbe gestaltete Puppen,
die in die Landschaft eingefügt waren.
    Ran Wang Tong, der von seiner Idee besessene
Chinese, hatte in nur wenigen Jahren Erstaunliches geleistet. Er hatte hier
unten in den Hallen und Gewölben geschuftet wie ein Wahnsinniger, um seinen
»Tempel«, den »Tempel des Ran« Wirklichkeit werden zu lassen.
    Ran Wang Tong hatte hier unten angefangen,
ein Land zu gestalten, das einem mystischen Traum glich.
    Am Himmel schwebten fliegende Drachen, neben
einem erloschenen Vulkankrater hockte ein feuerspeiender Drache, eine Gruppe
nachgebildeter Menschen, die einen einsamen Pfad gingen, flohen in panischem
Entsetzen vor der Bestie.
    Dann gab’s Ecken und Winkel, die so luxuriös
und erhaben gestaltet waren, daß man schönere Salons nicht in einem
Fürstenpalast hätte finden können.
    Ran Wang Tong war ein Träumer gewesen. Er
hatte nicht nur mit, sondern auch in seinen Träumen gelebt.
    Doch dann war sein Traum zum Alptraum
geworden.
    Er hatte aufgeben müssen und hatte sich wie
eine Ratte in seine selbstgeschaffene Welt aus Pappe, Stoff und Farbe
zurückgezogen. Nur einen Bruchteil dessen, was er eigentlich im Sinn hatte,
verwirklichte er.
    Den über der Decke sich erhebenden kahlen und
baufälligen Wänden, den verlassenen Gebäuden, in denen sich zum größten Teil
noch Schutt, Steine, Unrat und Abfälle befanden, sah man nicht an, was für eine
farbige, abwechslungsreiche und einmalige Welt wenige Meter tiefer zu finden
war.
    Das Ende seines Alptraumes aber hatte Ran
Wang Tong nicht mehr mitbekommen.
    Eines Tages war ein elegant gekleideter Herr
auf sein Anwesen gekommen und hatte ihm einen Kredit angeboten.
    Wang Tong schöpfte noch mal Hoffnung, denn er
war überzeugt davon, daß seine Zauber- und Spielwelt Millionen von Amerikanern
überall aus dem ganzen Land anlocken würden und Dollars in die Kassen fließen
würden.
    Ran Wang Tong erkannte zu spät, daß der
angebliche »Kreditgeber« ein Betrüger und - sein Mörder war. In der Maske des
Biedermannes war Dr. Satanas hier aufgetaucht und hatte sofort erkannt, welche
Möglichkeiten dieser ungewöhnliche Ort ihm bot. Hier konnte er sich verbergen
und gleichzeitig im Verborgenen seine eigenen Pläne vorantreiben.
    Satanas ließ die Maske des Biedermannes
fallen, ermordete Ran Wang Tong und trat von dieser Stunde an in dessen Maske
auf. Von der trennte er sich erst wieder, nachdem ihm durch einen Archäologen
das mögliche Grab von Nosferata bekannt geworden war. So wurde Dr. Satanas zu
diesem Archäologen, streckte seine Fühler aus und begab sich als interessierter
Forscher nach Europa, wo er schließlich den Absichten des nicht minder
interessierten Museumsdirektors Frederik Kadens zuvorkam.
    Hier unten in diesem Labyrinth von Räumen und
schmalen Wegen kannte er sich inzwischen aus wie in seiner Hosentasche.
    Er steuerte eine bestimmte Ecke an. Sie war
gestaltet als offener Kamin. Wie bei den meisten Dingen hier unten handelte es
sich nur um eine Attrappe.
    Attrappen waren die lebensgroßen Gestalten
mit ihren Porzellanköpfen. Neger und Chinesen standen vor einer Götzenstatue,
die sie um Haupteslänge überragte.
    Hinter dieser Puppen-Gruppe stand ein runder Tisch mit einer dicken Messingplatte, dahinter
wiederum ein weich-gespolstertes Sofa mit vielen bunten Kissen.
    Eine Gestalt lag darauf, die Beine
angewinkelt, die Hände seitlich unter den Kopf gelegt.
    Das war Jane Kelmon. Sie schlief.
    Nosferatas lange Finger öffneten und
schlossen sich vor Erregung, und sie wußte, daß ihr ungeheurer Durst nach Blut
gestillt werden würde.
     
    *
     
    David Gallun alias
X-RAY-1 wirkte abgespannt.
    Er atmete tief durch, nahm die Brille mit den
dunklen Gläsern ab und rieb sich die Augen.
    Seit über zwanzig Stunden war er auf den
Beinen, wertete Informationen aus, ordnete Untersuchungen an und nahm

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