1480 - Die Verbannten von Maahkora
starrte auf die Anzeigen der Ortung. „Da ist etwas", stieß er plötzlich hervor. „Ein unregelmaßiges Echo!"
„Das einzige Schiff im Orbit verläßt seine Bahn. Noch ist nicht zu erkennen, warum es das tut und wohin es fliegt. Die Störungen in der Atmosphäre sind zu groß", nickte Robbery. „Nähert sich ein Gegner dem Sonnensystem? Sind Widder eingetroffen? Oder ist es nur ein neuer Gefangenentransport?"
Sie warteten schweigend auf neue und klarere Anzeigen. Dornbluth tastete zu seiner Tasche, wo sich der Signalgeber befand. Er hatte noch nicht wieder angesprochen.
Das Buckelschiff setzte zur Landung an. Es ging tiefer und näherte sich dabei dem Horizont.
Robbery sprudelte plötzlich einen Schwall Worte hervor, und ein leises Jaulen im Hintergrund deutete darauf hin, daß die Syntrons die Richtantenne des Hyperfunks in eine neue Position brachten. „Was tust du?" stieß Dornbluth hervor. Gleichzeitig begann es in seiner Tasche zu pfeifen. Dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz. Angelique gab das Notsignal. „Sie sind in Gefahr!" ächzte der Akone. „Sie oder wir!"
Der Terraner rief hastig ein paar Satzfragmente in ein Mikrofon und betätigte einen Sensor. Die Automatik zerhackte den Funkspruch bis zur Unkenntlichkeit. „Das Buckelschiff befmdet sich zwanzig Grad unter dem Horizont!" meldete eine Syntronstimme. „Senden!" rief Robbery. „Entlang des Horizonts. Dreimal und nur im Mikrobereich! Anschließend desaktivieren!"
Er wandte sich um und riß Dornbluth mit sich. „Worauf wartest du noch?" fauchte er ihn an. „Du könntest längst im Schacht stecken!"
Nebeneinander hasteten sie davon, hinauf und durch den Konverter, die Anlage entlang bis in die kleine Kammer. Matsano und Raimond waren so umsichtig gewesen, ihnen das Ding wieder herunterzuschicken. Rückwärts zwängten sie sich hinein, und Robbery betätigte die Armatur. Der „Sarg" schloß sich und brachte sie hinauf in den Tunnel. Mit den Beinen voraus krochen sie unter dem Schrott entiang bis zu dem getarnten Ausgang. Mühsam krümmten sie sich zusammen, drehten sich nacheinander herum und spähten durch die Zwischenräume hinaus. Robbery entdeckte einen Schatten in hellbraunen Stiefeln. „Seid ihr endlich da?" zischte Angelique. „Ihr habt höchstens noch zwanzig Sekunden, um ungesehen herauszukommen."
Sie schob eines der Teile beiseite, und der Terraner zwängte sich durch die Öffnung und riß den Akonen hinter sich her. Gleichzeitig schob die alte Frau das Teil wieder vor die Öffnung und entfernte sich zur Seite. Die beiden Männer gingen etwa zehn Meter in die andere Richtung und ließen sich dann auf dem Boden nieder. Sie begannen ein unverfängliches Gespräch zu führen und beseitigten die Spuren des Sandes von ihren Kombinationen.
Perl war nicht mehr zurückgekehrt. Die Cantaro hatten ihn getötet, daran bestand kein Zweifel. Jetzt wäre der beste Zeitpunkt dafür gewesen, den Alten zu rächeru Alle sechs Cantaro befanden sich innerhalb des Schutzschirmes, und draußen ruhte das Schiff, vermutlich von einer Automatik gesteuert. So nah war es dem Lager noch nie gewesen. „Wir bräuchten Schutzanzüge mit Energieschirmprojektoren", hauchte Matsano, während er mit Raimond um die Container und das „Büro" herumging. „Zwei oder drei Waffen würden ausreichen. Warum ist Robbery nicht früher nach Maahkora gekommen? Es gibt Waffen in der alten WIDDER-Anlage. Sie sind durch den Kode geschützt. Er kennt ihn. Wenn wir jetzt bewaffnet wären, könnten wir die Cantaro überrumpeln. Und mit den Robotern würden wir leichtes Spiel haben. Es sind im Augenblick nur zwanzig Stück. Selbst wenn sie alle hundert auf uns losließen, hätten sie gegen uns keine Chance."
„Vorausgesetzt, wir verfügen über eine größere Anzahl von Strahlern", antwortete Raimond. „Noch wissen wir nicht, wie groß das Arsenal da drunten ist!"
„Still jetzt!" Der Neuarkonide stieß den Raumgeborenen mit dem Ellbogen an und deutete hinauf zum Schirm, wo ein mehrfaches Blinken anzeigte, daß soeben Sonden den energetischen Vorhang durchdrangen. Gleichzeitig näherte sich ein Cantaro in Begleitung von sechs Maschinen dem Platz, an dem die beiden Männer stehengeblieben waren. Der Cantaro schützte sich durch einen Individualschirm, und die Abstrahlraündungen der Strahlwaffen leuchteten in tödlicher Glut. Bei der geringsten verdächtigen Bewegung würden die Maschinen schießen und alles zerstrahlen, was sich in der Nähe befand.
Der Cantaro
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