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1488 - Schamanen-Zauber

1488 - Schamanen-Zauber

Titel: 1488 - Schamanen-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist er bekannt.«
    Chang bewegte seine ausgestreckte rechte Hand hin und her. »Im Untergrund, mein Freund, kennt man ihn. Man muss schon über sehr gute Beziehungen verfügen, und die werden die Toten zu ihren Lebzeiten gehabt haben, denn ich weiß, zu wem sie gehörten.«
    »Es war die Mafia«, bestätigte Suko.
    »Ja, sie ist der große Krake.«
    »Ich darf mich bei dir bedanken, weiser Chang, und ich werde deine Ratschläge befolgen.«
    »Tu das, mein Sohn, denn ich sage es dir, das wird dein Überleben garantieren.«
    »Danke.« Suko erhob sich. Er wusste, was er tun musste, und verneigte sich tief vor dem weisen Chang, der ihm zulächelte, was so etwas wie ein Abschiedsgruß war.
    Erleichtert und zugleich von einer inneren Spannung erfüllt verließ Suko den Raum. Im Flur blieb er zunächst stehen und atmete einige Male tief durch. Er spürte das leichte Zittern in seinen Gliedern und war auf der einen Seite froh, dass er es geschafft hatte, an Informationen zu gelangen. Dass sie so präzise sein wurden, damit hatte er nicht rechnen können, umso mehr freute er sich darüber, dass er nun ein Ziel hatte.
    Er ging bis zum Ausgang und nickte den beiden Aufpassern zu, die freundlich zurücklächelten. Es war eine andere Welt, in der sich Suko befand, und das mitten in London. Er war zwar Chinese, aber wenn er ehrlich gegen sich selbst war, dann zählte diese Welt nicht mehr zu der seinen. Er hatte sich im Laufe der Zeit zu sehr an die neue gewöhnt und sah sich als Pendler zwischen den Kulturen an.
    Es war eine weite Strecke, die vor ihm lag. Er musste in den Osten der Stadt fahren, und er wollte es nicht allein tun. Es würde nicht leicht werden, einen Mann wie den Schamanen zu stellen, und da war es schon gut, wenn John Sinclair an seiner Seite stand…
    ***
    Ich wollte es irgendwie nicht glauben, aber ich bildete es mir nicht ein. Es gab Carlo Amado, und ich sah, dass er mit seinen Nerven am Ende war. Wie er in die Lage geraten war, das war mir persönlich ein Rätsel, aber er hatte es nicht mehr geschafft, auf den Beinen zu bleiben. Er war in sich zusammengesunken. Er hockte mit angezogenen Knien auf dem Boden und drückte seinen Rücken gegen die Wand, während Tränen aus seinen Augen liefen.
    Nicht weit von ihm entfernt befand sich die Schlange. Ein grünes schuppiges Tier, das mehr als die Hälfte seines Körpers zusammengerollt hatte. Das vordere Ende war aufgerichtet, und der schmale Kopf mit der züngelnden Zunge befand sich nicht weit vom Gesicht des Mannes entfernt.
    Carlo Amado war in Schweiß gebadet und erwartete jeden Augenblick den Stoß und den tödlichen Giftbiss der Schlange.
    Dann bewegte er seine Augen, denn er hatte mich gesehen. Es wäre normal gewesen, wenn er auf mein Erscheinen reagiert hätte, doch selbst das schaffte er nicht. Ein kurzes Zusammenzucken, das war alles. Ansonsten blieb er wie eine Statue hocken. Er sprach allerdings noch meinen Namen aus. Die Stimme war so leise, dass wohl nur er selbst es hörte. Ich musste ihm die Worte von den Lippen ablesen.
    John Sinclair…
    Okay, er hatte auf mich gesetzt. Ich war auch gekommen, aber ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte. Er befand sich in einer verdammten Klemme, die für ihn lebensbedrohend war. Machte er nur eine falsche Bewegung, die der Schlange nicht gefiel, war es aus mit ihm. Ich glaubte fest daran, dass ihr Gift töten konnte.
    Er schielte zu mir rüber. Den Kopf normal zu drehen traute er sich nicht. Die Bewegung hätte das Tier zum Angriff verleiten können. In den Augen von Carlo Amado las ich eine hündische Angst.
    Was konnte ich tun, um ihn aus dieser verdammten Lage zu befreien? Es gab nur eine Möglichkeit. Ich musste die Aufmerksamkeit der Schlange auf mich lenken.
    Schnelle Bewegungen auch von meiner Seite konnten für Amado tödlich sein. Und so riss ich mich hart zusammen, auch wenn es mir schwer fiel. Nur nichts überstürzen. Einfach die Nerven behalten und im richtigen Moment das Richtige tun.
    Es hörte sich alles leichter an, als es zu realisieren war. Wenn ich meine Beretta zog, musste ich mich bewegen, und das konnte die Schlange unter Umständen falsch auffassen. Aber ich konnte die Waffe auch nicht hervorzaubern. Ich riskierte es mit einer ersten Bewegung. Anders ging es einfach nicht. Entweder klappte es oder…
    An das Weitere wollte ich erst mal nicht denken, und als ich meinen rechten Arm ein wenig anhob, da reagierte auch die Schlange.
    Ich hatte Glück, denn sie tat genau das, was ich von

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