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1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

1490 - Das Rätsel der Leichenvögel

Titel: 1490 - Das Rätsel der Leichenvögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Van.
    Wir fuhren langsam näher. Keiner saß mehr entspannt auf seinem Sitz. Wir gingen davon aus, dass die Sache hier nicht geheuer war.
    Hinzu kam, dass sich kein Vogel mehr in die Luft erhob. Das war schon mehr als komisch. Die Tiere hielten sich versteckt. Auf einen Angriff deutete allerdings nichts hin.
    Ich stoppte den Rover neben dem Van. Wenn jemand aus dem Haus durch das Fenster schaute, musste er uns sehen. Wir warteten auf eine Reaktion, die nicht erfolgte.
    Keine Menschen, keine Vögel.
    Bill schnallte sich los und sagte: »Irgendwo müssen die Tierchen ja sein, verflucht.«
    »Auf dem Dach und an der Rückseite bei den Gewächshäusern.«
    Der Reporter nickte. »Kann sein.«
    Den Namen der Menschen, die hier lebten, kannten wir auch. In großen Buchstaben hatten wir ihn an einer Einfahrt gelesen, die den Zaun unterbrach. Gartencenter Elliot Wells.
    Nichts deutete auf etwas Unnormales hin, und doch lauerten die Vögel in der Nähe. Verstecke gab es genug, aus denen auch wir beobachtet werden konnten.
    »Wie lange willst du noch im Wagen bleiben?« fragte Bill.
    »So gut wie gar nicht mehr.«
    »Okay, packen wir es. Mal schauen, ob man uns öffnet.«
    Die grün gestrichene Haustür zog den Reporter an wie ein Magnet. Er wollte keine Zeit mehr verschwenden, schnallte sich los und drückte dann mit einer schnellen Bewegung die Tür auf.
    Auch ich wollte aus dem Wagen steigen, doch ich verharrte noch und schaute wie gebannt meinem Freund zu, der mit einem langen Schritt die Distanz zur Haustür verkürzte.
    Plötzlich waren sie da!
    Wie aus dem Nichts stießen sie nach unten und jagten wie zwei Pfeile auf den Reporter zu…
    ***
    Elliot Wells und Simone Radmann standen sich im Wohnraum gegenüber und schauten sich an. Simone sprach kein Wort, und ihr Partner hielt sich ebenfalls zurück. Nur sein heftiges Atmen war zu hören. Sie hatten mitbekommen, was geschehen war. Die Krähen waren einen Angriff geflogen, aber die Vögel hatten sie nicht direkt angreifen können, weil sie sich in Sicherheit gebracht hatten. In eine vorläufige, wie Elliot betonte.
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja, Simone, das meine ich so. Wenn uns die Biester haben wollen, dann kriegen sie uns auch.«
    »Aber das Haus ist dicht – oder?«
    »Ich denke schon. Nur können wir uns nicht darauf verlassen. Unsere Fenster bestehen nicht aus Panzerglas.«
    Simone schrak zusammen und zog dabei ihre Schultern hoch, während sie sich gleichzeitig umschaute. »Du meinst, sie durchschlagen hier die Scheiben?«
    »Damit rechne ich. Wenn sie etwas wollen, dann ziehen sie das auch durch.«
    »Und was tun wir?«
    »Uns wehren, wenn es so weit ist.«
    »Klar, sicher.« Simone nickte, was wenig überzeugend wirkte. Danach schaute sie sich um. Sie war auf der Suche nach den Vögeln, aber zu sehen bekam sie nichts. Kein Vogel erschien und hackte mit seinem Schnabel gegen die Scheibe.
    »Aber wir werden schneller sein!« erklärte Elliot. In seinen Augen schimmerte der Wille, etwas zu unternehmen. »Wir werden die Polizei und die Feuerwehr anrufen. Sie sollen uns von der Vogelplage befreien.«
    Simone schaute ihren Freund an. Sie schüttelte den Kopf. »Und die glauben uns?«
    »Das müssen sie.«
    »Nein, die schicken höchstens einen Streifenwagen vorbei, um mal nachzuschauen. Die Vögel werden sich auf dem Gelände versteckt haben. Und sie haben Geduld. Wenn du den Beamten sagst, dass sich hier Vögel herumtreiben, lachen sie dich aus. Das ist für sie doch etwas völlig Normales, Elliot.«
    Wells dachte darüber nach. Nach einer Weile sagte er mit leiser Stimme: »Da könntest du recht haben. Wir können ihnen keinen Beweis für unsere Theorie liefern.«
    »Eben.«
    Elliot überlegte. Schnell hatte er einen Entschluss gefasst. »Tu mir den Gefallen und bleibe hier im Zimmer.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich sehe mich mal vor dem Haus um.«
    »Du willst raus?«
    Er streckte den Arm vor. »Nein, erschrick nicht. Ich will nur sehen, ob ich unsere Freunde irgendwo entdecke.«
    »Ja, ich bleibe hier. Und danach können wir nach oben gehen.«
    »Gut.«
    Elliot lächelte Simone noch mal aufmunternd zu, bevor er sich auf den Weg zur Tür machte. Er betrat die recht geräumige Diele, in der Töpfe standen, aus denen Pflanzen wuchsen, die fast bis zur Decke reichten. Es war ein besonderes Gras, das den Winter über im Warmen stehen musste. Simone liebte diese Gewächse.
    Um genug Tageslicht hereinzulassen, gab es Fenster. Zwei rahmten die Tür ein. Dahinter

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