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1491 - Im Schloss der Hexen

1491 - Im Schloss der Hexen

Titel: 1491 - Im Schloss der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesem Tag war Zeit genug, um loszugehen. Vielleicht fand ich in dem Laden auch noch was für Jane Collins und Shao.
    »Sie würde sich über einen Gürtel freuen, den es dort ebenfalls gibt«, erklärte Suko und grinste dabei richtig unverschämt.
    »Toll, wie ihr das alles vorbereitet habt.«
    »Manchmal muss man dir eben helfen.«
    »Klar, so ist das.«
    »Jane…«
    »Ist eine sehr bescheidene Frau. Ich kenne ihr Parfüm, aber das bekomme ich nicht in dem Geschäft.«
    »Du sagst es.«
    Nachdem ich Suko noch einen bösen Blick zugeworfen hatte, machte ich mich vom Acker. Ich hatte zudem Glück, denn Glenda befand sich im Moment nicht im Vorzimmer. So stahl ich mich aus dem Bau und machte mich auf die Suche.
    Den Laden fand ich schnell, er war auch nicht besonders voll, und eine nette dunkelhäutige Verkäuferin schenkte mir permanent ein strahlendes Lächeln, als sie mir die beiden Geschenke brachte und auch weihnachtlich einpackte.
    Eine Parfümerie gab es ein paar Straßen weiter. Dort holte ich das Geschenk für Jane. Da ich noch Zeit hatte, fuhr ich mit der U-Bahn bis in die Nähe meiner Wohnung und verstaute die drei Päckchen.
    Nicht einmal hatte sich mein Handy gemeldet. Ich rief auch nicht im Büro an und gab dem Knurren meines Magens nach. Es war Zeit, eine Kleinigkeit zu mir zu nehmen.
    Ich landete bei einem Italiener und entschied mich für eine kleine Pizza mit einem recht scharfen Belag. Dazu trank ich Wasser und Wein und achtete nicht mal auf die Zeit. Ich kam mir vor wie im Urlaub, schaute den Menschen zu, die vor dem Lokal vorbeigingen, und hatte das Gefühl, dass es alle irgendwie eilig hatten. Nur ich hockte da, aß, trank und ließ meine Gedanken wandern.
    Jetzt konnte keiner mehr meckern. Ich hatte alle Geschenke beisammen, aber wie das Weihnachtsfest genau ablaufen würde, das war mir noch ein Rätsel. Wahrscheinlich landete ich wieder nebenan bei Shao und Suko.
    Als ich schon gehen wollte, traf ich noch einen alten Bekannten aus meiner Studentenzeit.
    Nun ja, da blieb ich erst mal sitzen. Es gab so einiges zu erzählen und ich erfuhr, dass Ernie Texman seine Eltern hier in London besuchte. Er selbst wohnte in Plymouth und arbeitete dort als Anwalt.
    Ich erklärte ihm, dass es mich zu Scotland Yard verschlagen hatte.
    Davon hatte er schon gehört.
    Als wir uns verabschiedeten, lag London bereits im Glanz der weihnachtlichen Lichter. So lange hatten wir uns verquatscht, denn es war mittlerweile später Nachmittag geworden.
    Ich dachte ernsthaft darüber nach, ob ich noch ins Büro fahren sollte, und entschied mich als pflichtbewusstes Mitglied der Gesellschaft dafür.
    Weit war es nicht. Als ich das Vorzimmer betrat, schaute mich Glenda an und legte einen Finger auf die Lippen.
    »Was ist denn los?« flüsterte ich.
    »Suko telefoniert mit Tanner.«
    »Und?«
    Glenda zog die Nase kraus. »Scheint eine ziemlich ernste Sache zu sein.«
    »Du weiß nicht, worum es geht?«
    »Nein.«
    Ich nickte ihr zu und schlich auf Zehenspitzen durch das Vorzimmer in unser Büro. Suko sah mich, deutete auf meinen Stuhl, und ich nahm mit recht steifen Bewegungen Platz.
    »Also gut, Tanner, wir schauen uns das bewusste Hexenhaus mal an. Und es bleibt dabei, dass du nicht mitkommst?« Suko hörte die Antwort, nickte und legte auf.
    Danach schaute er mich an. Bevor ich noch eine Frage stellen konnte, sagte er: »Der Alltag hat uns wieder, glaube ich.«
    »Wieso?«
    Suko legte die Stirn in Falten. »Es gibt da eine Sache, der wir nachgehen sollten.«
    »Welche?«
    »Tanner berichtete von einem bösen Mord an einer Mutter. Das Kind ist verschwunden, der Vater wurde festgenommen und jetzt…«
    »Fang noch mal von vorn an, Suko.«
    »Das wollte ich gerade.«
    Ich setzte mich auf meinen Platz, und dann hörte ich einfach nur zu.
    Es war wirklich eine Tragödie, die Suko mir zu berichten hatte. Ich spürte, wie sich mein Magen verklemmte, und schon jetzt fürchtete ich um das Kind.
    »Warum ist Tanner nicht mit großer Mannschaft angerückt, um diese Evi zu suchen?«
    »Ich weiß es nicht genau. Er wollte wohl kein Aufsehen erregen. Aber wir sind gefordert.«
    »Sicher.«
    Das Lächeln war mir vergangen und erst recht die vorweihnachtliche Stimmung. Egal, zu welcher Zeit, es gab immer wieder Menschen, die ihren perversen Trieben freien Lauf ließen. Hier allerdings fragte ich mich, ob es nicht ein Fall für uns war, denn den Begriff Hexe hatte ich nicht vergessen…
    ***
    Im Sommer bekommt man in Notting Hill und in der

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