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1491 - Im Schloss der Hexen

1491 - Im Schloss der Hexen

Titel: 1491 - Im Schloss der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder zurückkommt, Evi. Außerdem suchen dich deine Eltern. Da ist es besser, wenn du aufmachst.«
    »Meine Mum ist mitgenommen worden.«
    »Von wem?«
    »Von Radmilla. Sie gingen durch das Tor, und da werde ich gleich auch durchgehen.«
    Verstanden hatten wir die Antwort wohl, aber nicht so recht begriffen. Diese Tür hier war kein Tor, das konnte auch ein Kind unterscheiden. In mir wuchs allmählich der Eindruck, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zuging.
    »Du hast doch bestimmt Hunger!« Ich war froh, dass mir dieser Satz eingefallen war.
    »Klar.«
    »Dann können wir doch etwas essen gehen.«
    Evi sagte erst mal nichts. Suko hatte sich abgewandt. Er telefonierte mit Tanner und erklärte ihm zunächst, dass wir das Mädchen Evi gefunden hatten.
    Ich wartete auch weiterhin darauf, dass Evi uns die Tür öffnete.
    Zu viel Druck konnten wir nicht machen, und mit Gewalt erreichten wir ebenfalls nichts. Da standen wir dann in der Hütte, aber Evis Vertrauen in uns war weg.
    Die Sache mit dem Hunger hatte gewirkt. »Gut, dann mache ich auf. Aber nicht lange, denn die Hexe hat von einem Schloss gesprochen, das sie mir noch zeigen will.«
    »Klar, das bekommst du bestimmt zu sehen, denn Versprechen muss man einhalten.«
    »Tanner ist froh«, sagte Suko.
    »Das glaube ich.«
    Dann hörten wir, dass auf der anderen Seite der Tür ein Riegel zur Seite geschoben wurde. Wenig später zog Evi die Tür spaltbreit auf und schaute nach draußen. Ich hatte meinen Fuß so weit vorgestellt, dass sie die Tür nicht mehr schließen konnte, sollte sie sich zu sehr erschrecken. Um Evi zu sehen, musste ich mich nach unten beugen, was ich auch tat und dabei das Lächeln nicht vergaß.
    »Hi, Evi.«
    »Hi. Du bist John?«
    »Ja, und neben mir, das ist mein Freund Suko.«
    Suko lächelte und winkte der Kleinen zu.
    »Kommt der aus China?«
    »Richtig.«
    »Ich habe auch eine Freundin, die Chinesin ist.«
    »Wunderbar«, sagte Suko. »Aber jetzt sei bitte so freundlich und öffne die Tür. Ja, gut. Aber beeilt euch. Ich weiß nicht, ob Radmilla nicht sauer ist, wenn ich Fremde empfange.«
    »Bestimmt nicht.« Ich beschloss, das Vertrauen noch mehr zu vertiefen. »Außerdem sind wir vor der Polizei.«
    »Ah, echt?«
    »Klar.«
    »Aber ihr habt keine dunklen Uniformen an.«
    »Na ja, wir sind auch von Scotland Yard.«
    »Ach so.«
    Das Wort hatte wie ein Zauber gewirkt, denn Evis letztes Misstrauen war verschwunden. Sie zog die Tür auf und ließ uns eintreten.
    Ein Hexenhaus also. Kein Schloss, aber dieses Haus machte auf mich keinen besonders angenehmen Eindruck. Man konnte durchaus von einer dunklen Bude sprechen, in der sich eigentlich kein Kind besonders wohl fühlen konnte.
    Schnell hatten wir uns an das wenige Licht gewöhnt, das es trotzdem gab, und wir sahen in der Wand gegenüber so etwas wie die Andeutung eines Fensters. Es war ein Viereck im Holz und von einem schwachen Lichtschein umgeben, der für mich keine sichtbare Quelle hatte und mir deshalb ein Rätsel aufgab.
    Ansonsten war das kleine Haus recht primitiv eingerichtet. Es gab ein altes Sofa mit einem dunklen Bezug, und zwei Stühle standen auch in der Nähe. Sie waren recht klein und für Kinder gedacht. Auf einem Tisch vor dem Sofa lag ein altes Buch, aber mehr war nicht zu sehen.
    »Hier wohnt Radmilla?« fragte ich.
    »Ja.«
    »Und du hast sie gesehen, Evi?«
    »Klar, habe ich.«
    Ich schaute das Mädchen an. Sein Alter lag vielleicht um die zehn Jahre. Vielleicht auch etwas darunter. In diesem Alter liebten die Kinder ihre Märchen.
    »Wie sah sie denn aus?« Ich lächelte und schaute nach unten.
    »War sie so richtig hässlich? Wie man sich eine alte Hexe vorstellt? Du kennst doch so welche bestimmt.«
    »Nein«, flüsterte die blonde Evi, die einen hellblauen Winteranorak und eine dunkelblaue Hose trug. »Hässlich ist sie nicht.«
    »Dann war es eine schöne Hexe?«
    »Eine tolle, John.«
    »Oh, noch besser.«
    Evi nickte sehr ernst. »Wie eine Prinzessin. Aber sie ist auch eine Zauberin. Sie hat ein schwarzes Kleid angehabt. Das ging bis zu den Füßen. Meine Mutter fand es auch toll.«
    »He, dann war sie hier?« Ich hatte Mühe, die Frage so locker zu stellen, denn ich wusste ja, was mit Mrs. Morton passiert war.
    »Klar, sie ist mit mir ausgegangen. Wir haben die Hexe schon gesehen.«
    »Aber jetzt sind beide nicht mehr da«, sagte Suko. »Sind Sie denn einfach verschwunden?«
    Evi nickte. »Ich sollte hier warten.«
    »Und deine Mutter hat dich allein

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