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1492 - Vampir-Attacke

1492 - Vampir-Attacke

Titel: 1492 - Vampir-Attacke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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uns sagen, ob sich jemand in der Wohnung aufhält?«
    Sie schwieg, weil sie nachdenken musste. Das tat sie zuerst allein, aber dann schien sie Hilfe zu brauchen und wandte sich an die umstehenden Mieter, die auch nicht viel sagen konnten und nur die Schultern hoben.
    »Es ist also niemand in der Wohnung«, stellte Suko fest.
    »Wir wissen es nicht«, erfolgte die Antwort eines Mannes aus dem Hintergrund.
    Suko trat einen Schritt in seine Richtung. »Was wissen Sie überhaupt über Ihre Nachbarn?«
    Wieder erlebten wir das große Schweigen. Wir glaubten nicht, dass jemand nachdachte.
    »Sind die Leute aufgefallen?«
    »Nein.«
    Ob es stimmte, wollte ich mal dahingestellt sein lassen. Für uns war es wichtig, mehr über diese Laura Willis zu erfahren, und das konnten wir nur in ihrer Wohnung.
    »Gut«, sagte Suko wieder, »dann möchte ich Sie bitten, wieder zurück in Ihre Wohnungen zu gehen. Es kann sein, dass es hier einige Probleme geben wird.«
    Die Menschen taten es. Sie fragten auch nicht danach, wer wir waren. Wahrscheinlich hatten sie schon gerochen, dass wir zur Polizei gehörten. Und damit wollte sich niemand anlegen.
    Wir warteten, bis die Menschen den Flur verlassen hatten. Vor der Tür zur Wohngemeinschaft hielten wir an. Wir klopften nicht an.
    Suko drückte die graue Klinke nach unten, und die Tür ließ sich öffnen. Da hatte sich wohl jemand sehr sicher gefühlt.
    Wenn vier Menschen zusammenlebten, musste es die entsprechende Anzahl von Zimmern geben. Wir stellten uns darauf ein, eine recht große Wohnung zu sehen, aber das traf nicht zu.
    Sie war klein, und man hatte sie noch kleiner gemacht. Aus zwei Zimmern waren vier geworden, und es war einfach gewesen, indem nur billige Trennwände gezogen worden waren. Die Türen sahen aus, als würden sie schon beim leisesten Windhauch aus den Angeln kippen.
    Es erwartete uns weder ein Mensch noch ein Geräusch. Es dudelte keine Musik, wir hörten keine Stimmen und waren trotzdem vorsichtig. In der Enge des Flurs konnten wir kaum nebeneinander stehen, und die Distanz zwischen unseren Köpfen und der Decke war auch nicht besonders hoch. Vier Zimmer, vier Türen. Suko nahm sich die an der rechten Seite vor, ich die beiden an der linken.
    Ich war etwas überrascht. Nicht wegen der Einrichtung der Bude, sondern wegen des Zimmers. Es war größer, weil dazu noch ein Vorbau gehörte. Einfach wie ein Taubenschlag an die Hauswand geklebt, vergleichbar mit einer Dachgaube. Von unten her hatten wir darauf nicht geachtet. Jetzt schaute ich auf das Fenster, das das Ende des Anbaus markierte.
    Der Raum war leer. Er diente als Küche, Schlaf- und zugleich Wohnzimmer. Das Licht konnte man als trübe bezeichnen. Die Decke klebte voller Fliegendreck, und wenn ich mir die Wände anschaute, musste ich feststellen, dass es keine Tapeten gab.
    Gekocht wurde auf einem Gaskocher. Eine Spüle war auch vorhanden. Einen Schrank gab es nicht. Was an Töpfen oder Geschirr benötigt wurde, stapelte sich in den Regalen.
    Hier gab es nichts zu holen. Keinen Hinweis auf Laura Willis. Ich untersuchte das zweite Zimmer auf meiner Seite und stellte das Gleiche fest.
    Suko kam zu mir. Seinem Gesicht sah ich an, dass er ebenfalls nichts gefunden hatte.
    »Das war wohl ein Schuss in den Ofen«, kommentierte er. »Das Zimmer der jungen Frau liegt auf meiner Seite. Man kann sehen, dass dort kein Mann lebt.«
    »Hier sieht es auch nicht besser aus.« Ich drehte mich auf der Stelle. »Vier Menschen hausen hier, und ich frage mich, warum sie alle vier ausgeflogen sind.«
    »Das weiß ich auch nicht. Zumindest nicht bei den männlichen Bewohnern«, schränkte Suko ein. »Über Laura Willis wissen wir ja Bescheid, aber sonst sieht es nicht gut aus.«
    Ich strich über meinen Kopf. »Wo wir ansetzen, ist es ein Schlag ins Leere.«
    »Vergiss die Schüsse nicht, John.«
    »Ich weiß. Aber der Typ ist weg.«
    »Dann müssen wir ihn locken.«
    »Okay. Dann werde ich für ihn den Lockvogel spielen.«
    »Und ich lasse dich nicht aus den Augen.«
    »Gut, dann…« Ich sprach nicht mehr weiter, denn plötzlich sah ich etwas, was praktisch unmöglich war. Mein Blick war auf das Fenster gefallen. Es konnte Zufall sein oder nicht, vielleicht war es auch der berühmte Wink des Schicksals, jedenfalls tauchten plötzlich vor der Scheibe zwei Gestalten auf.
    Es waren ein Mann und eine Frau.
    Beide standen nicht auf dem Dach. Sie waren von unten her in die Höhe gestiegen, und wir beide sahen, dass die Frau ihren Mund

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