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1493 - Höllenschwur der Zwillinge

1493 - Höllenschwur der Zwillinge

Titel: 1493 - Höllenschwur der Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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werden, kam ganz plötzlich. Er hörte sein Herz schneller schlagen und verspürte eine kalte Gänsehaut auf seinem Rücken.
    Das war nicht normal.
    Etwas störte ihn.
    Es war ein Geräusch, das er nicht einzuordnen wusste, aber er war sicher, es gehört zu haben.
    Phil Cusack richtete sich aus seiner gebückten Haltung auf und drehte sich um.
    In der offenen Tür stand jemand.
    Es war eine junge Frau, die ihn kalt anlächelte…
    ***
    Die Schule lag im Südosten von Lambeth. Wir hatten zuvor Erkundigungen eingezogen und erfahren, dass es zwei Bauten gab. In einem waren die normalen Schüler untergebracht, im zweiten Bau wurden Heimkinder unterrichtet, die auch auf dem Gelände wohnten, jenseits einer kahlen Baumreihe.
    Wir konnten bis zu einem Parkplatz durchfahren und stellten dort den Rover ab.
    Es war ein düsterer Tag, und deshalb sah die Schule auch düsterer aus als normal. Die Mauern hätten einen frischen Anstrich vertragen können. Der breite Eingang bestand aus einer zweiflügeligen Tür, die geschlossen war.
    An der rechten Seite des Hofs wuchs eine Mauer hoch. Dahinter lag die zweite Schule. Man hatte sie von der ersten getrennt, was wir nicht verstanden.
    »So etwas nennt man Integration«, sagte Suko und schüttelte den Kopf. »Das ist ja verrückt.«
    »Manche lernen es eben nie.«
    Wir schritten auf den Eingang zu, und als wir die Tür geöffnet hatten, empfing uns eine kahle Halle, in der die Farbe Grau vorherrschte. Die Treppen unterschieden sich kaum von den Wänden. Es war auch recht still im Treppenhaus. Da gab es keinen, der uns empfangen hätte, wie das in einem Krankenhaus der Fall gewesen war.
    Wir hatten mit dem Rektor gesprochen, einem Mann, der Jerry Hill hieß. Nur, wo wir das Sekretariat oder das Lehrerzimmer fanden, war nicht angeschlagen.
    Die Tür einer Toilette wurde von innen geöffnet. Ein Teenager trat heraus. Das Girl war um die vierzehn und trug eine Kleidung, die auch zu ihrer Großmutter gepasst hätte.
    Eine graue Hose und eine kittelähnliche Bluse in blauer Farbe.
    »Pardon«, sagte ich und lächelte. »Wir sind mit dem Rektor verabredet. Kannst du uns sagen, wo wir ihn finden?«
    »Eine Etage höher.«
    Eine andere Antwort erhielten wir nicht. Zwei Treppen führten nach oben, und wir entschieden uns für die linke, da sie uns am nächsten lag. Über Stufen aus Waschbeton erreichten wir die erste Etage. Eine zweite gab es nicht. Wir mussten an einer Reihe von Türen vorbei gehen. Auf einem Schild lasen wir den Namen des Rektors, mussten aber nebenan durch das Sekretariat gehen.
    Wir klopften höflich an, erhielten keine Antwort und betraten dann unaufgefordert den Raum, dessen Schreibtisch verwaist war.
    Dafür stand die Tür zum Nebenzimmer offen. Aus ihm hörten wir die Stimme eines Mannes.
    »Sind Sie wieder zurück, Helen?«
    »Nein«, sagte ich laut und stand zwei Sekunden danach in der offenen Türöffnung.
    Der Rektor saß hinter dem Schreibtisch, der von offenen Regalen umgeben war. Ein Tisch mit sechs Stühlen hatte gerade noch Platz in der Mitte des Büros.
    Jerry Hill trug einen braunen Anzug und ein Hemd mit offenem Kragen. Seine Haare waren ihm verloren gegangen. Nur noch an den Schläfen hingen sie als grauer Kranz.
    Er hatte einen recht runden Kopf und Wangen, die leicht gerötet waren. Die Augen verengten sich leicht, und der Schulleiter wusste nicht, ob er lächeln oder uns rausschmeißen sollte. Er stand halb auf und fragte dann: »Pardon, aber…«
    Ich hob die rechte Hand. »Bevor Sie sich wundern, muss ich uns vorstellen. Mein Name ist John Sinclair, und das ist mein Kollege Inspektor Suko.«
    »Ja, natürlich.« Hill schlug gegen seine breite Stirn. »Sie sind vom Yard.«
    »Und waren angemeldet.«
    Er deutete auf die Stühle am Tisch. »Bitte, nehmen Sie doch Platz, meine Herren.«
    »Danke.«
    »Was zu trinken?«
    »Nein.«
    »Gut.« Jerry Hill setzte sich ebenfalls. »Den Grund Ihres Besuchs haben Sie mir schon am Telefon genannt. Es geht um diese schreckliche Untat, die an der Kollegen Eartha Boone begangen wurde.«
    »Ja, so ist es.«
    Hill schüttelte den Kopf. »Ich begreife das alles nicht. Mrs. Boone war eine gute Lehrerin. Erst der Schlaganfall, dann die allmähliche Erholung und jetzt dieser abscheuliche Mord. Nein, das hat sie wirklich nicht verdient gehabt.«
    »Und doch muss sie jemand sehr gehasst haben«, sagte Suko mit leiser Stimme. »Ihr Mörder hat wie irre auf sie eingestochen. Sie können sich denken, dass Mrs. Boone kein

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