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1493 - Höllenschwur der Zwillinge

1493 - Höllenschwur der Zwillinge

Titel: 1493 - Höllenschwur der Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufräumen. Im Laufe der Zeit hatte sich einfach zu viel angesammelt, mit dem er nichts mehr anfangen konnte. Sogar noch alter Kram von seiner geschiedenen Frau befand sich darunter.
    Er trank seine Tasse leer und wollte aufstehen, als das Telefon anschlug. Es stand in seiner Reichweite, und er sah auf dem Display, dass aus dem Haus angerufen wurde.
    »Ja, Cusack…«, sagte er.
    Er hörte ein Lachen, und die Muskeln in seinem Gesicht verkrampften sich.
    »Was ist los?«
    »Hast du die Zeitung gelesen, Arschloch?«
    Der Hausmeister schwieg. Er hatte jedes Wort verstanden. Normalerweise hätte er entsprechend hart reagiert, aber in diesem Fall sagte er nichts und erlebte nur einen Schweißausbruch.
    Er hörte die Stimme erneut.
    »Bist du noch dran?«
    »Ja…«
    »Gut, Cusack, gut…«
    Der Mann überlegte und zerbrach sich den Kopf darüber, wo er die Stimme schon mal gehört hatte. Er kam nicht darauf, und es war auch nicht leicht für ihn, denn sie war verstellt. So wusste er nicht mal, ob eine Frau oder ein Mann ihn angerufen hatte.
    »Was soll das? Wer bist du?«
    »Hast du heute schon die Zeitung gelesen?« wiederholte die gehässige Stimme.
    »Warum?«
    »Lies sie, Cusack, lies sie. Ich melde mich wieder.«
    Der Hausmeister wollte etwas sagen, doch der Anrufer hatte bereits aufgelegt und ließ den Mann mit seinen Gedanken allein.
    Cusack starrte ins Leere. Er stöhnte leise auf. Er zählte nicht zu den besonders ängstlichen Menschen, denn wer bei den Schülern Angst zeigte, der hatte schon verloren.
    Hier saß er allein in der Küche und brütete vor sich hin. Dieser Anruf hatte etwas mit dem Mord an Eartha Boone zu tun, das stand für ihn fest, und nun hatte sich jemand bei ihm gemeldet, über den er nicht Bescheid wusste, wobei sich jedoch ein Verdacht in ihm ausbreitete und ihn auch deshalb so schwitzen ließ.
    Der Mörder hatte angerufen!
    Earthas Mörder! Das musste so sein. Er konnte sich keine andere Erklärung vorstellen.
    Und weil dies so war, ging er davon aus, dass er als Nächster auf der Liste stand.
    Neben dem Ascher stand die kleine Dose mit den Selbstgedrehten.
    Er klaubte eine Zigarette hervor, zündete sie an und sah, dass seine Hand zitterte. Darüber ärgerte er sich. Er war ansonsten kein Mensch, der sich leicht ins Bockshornjagen ließ. In diesem Fall allerdings verspürte er schon eine gewisse Angst.
    Würde der Unbekannte noch mal anrufen?
    Er ging davon aus, und mit jeder Sekunde, die verflog, steigerte sich seine Nervosität. Er saugte den Rauch tief in die Lunge und ließ ihn durch die Nasenlöcher wieder ausströmen. Sein Gesicht hatte er dem Fenster zugedreht, um nach draußen zu schauen. Da die Wohnung fast auf dem gleichen Niveau mit dem Erdboden lag, gab es nicht viel zu sehen. Das Stück Wiese, an deren Ende kahle Büsche wuchsen. Dahinter ragten die Bäume in die Höhe, die in einigen Wochen wieder voll im Saft stehen würden. Jetzt sahen sie aus, als wären sie abgestorben.
    Er drückte die Zigarette aus. Es war kein Anruf erfolgt, und schon fragte er sich, ob man ihn hatte auf den Arm nehmen wollen. So recht konnte er daran nicht glauben.
    Und wieder meldete sich der Apparat!
    Cusack schrak zusammen, obwohl er sich innerlich darauf eingestellt hatte.
    Nach dem dritten Läuten hob er ab. Er kam nicht dazu, sich zu melden, die andere Stimme war schneller.
    »Na, hast du die Zeitung gelesen?«
    Cusack riss sich zusammen und sagte mit normaler Stimme: »Ja, das habe ich.«
    »Gut so.«
    »Und was soll das?«
    Das schrille Lachen stach in sein rechtes Ohr. »Wie kommst du nur auf diese dämliche Frage, du Hundesohn? Ich will es dir sagen. Die Boone war der Anfang, andere werden folgen, und richte dich darauf ein, dass auch du an die Reihe kommst.«
    Der Hausmeister sagte nichts. Mit der freien Hand schob er seine Zigarettendose auf der Tischplatte hin und her.
    »He, was ist?«
    »Wer bist du?«
    »Jemand, den du kennst. Aber du hast mich vergessen. Und genau das habe ich nicht getan, mein Freund. Ich erinnere mich sehr gut an dich. Ich konnte dich gar nicht vergessen. Und denk daran, was der Boone passiert ist.«
    »Ja, verdammt, sie wurde bestialisch umgebracht.«
    »Genau.«
    »Soll das heißen, dass auch ich…«
    Das harte Lachen unterbrach ihn. »Ja, das könnte passieren. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Du musst dich einfach nur überraschen lassen.«
    »Ich scheiß darauf!« brüllte er los. »Komm zu mir, wenn du was willst! Aber rede nicht so einen verdammten

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