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1493 - Höllenschwur der Zwillinge

1493 - Höllenschwur der Zwillinge

Titel: 1493 - Höllenschwur der Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gepasst haben, umzubringen.«
    Maureen deutete ein Kopfschütteln an. »Das hat damit nichts zu tun. Viele haben uns nicht gepasst, aber das war uns egal. Aber einige haben uns angefasst und uns Wunden zugefügt. Die sind bis heute nicht geheilt. Wir wollen aber, dass sie heilen, deshalb müssen wir etwas tun, und wir werden es richten…«
    Richten war das richtige Wort. Der Hausmeister fühlte sich inzwischen wie vor einem Richter stehend. Er empfand die Bluttat an der Lehrerin ebenfalls wie eine Hinrichtung.
    »Niemand von uns hat einen Schüler getötet.« Cusack startete einen erneuten Versuch. »Ihr braucht euch nicht zu rächen. Es wäre keinem eingefallen, einen anderen zu töten. Das wäre der blanke Wahnsinn gewesen, verdammt.«
    »Es ist beschlossen, Cusack. Du bist der Zweite – und andere werden folgen.«
    Der Hausmeister reckte sich. »Dann habe ich dich richtig verstanden, dass du hier erschienen bist, um mich zu töten?«
    »Ja.«
    »Gut, Maureen Manson, gut. Komm her. Aber ich verspreche dir, dass ich es dir nicht so leicht machen werde wie Eartha Boone. Ich sitze nicht in einem Rollstuhl.«
    »Das sehe ich.« Maureen Manson lächelte eisig, und so lächelte sie auch, als sie unter ihren Mantel griff und den Dolch mit der langen Klinge hervorholte…
    ***
    Sie hieß Elena Black, aber die Haare standen in einem krassen Gegensatz zu diesem Namen, denn sie waren schon mehr als blond.
    Man konnte sie als strohgelb ansehen, und sie standen nach allen Seiten hin ab. Wären sie rot gewesen, hätte Elena auch als Pumuckel durchgehen können.
    Der Schulleiter und seine Sekretärin hielten sich nicht lange in unserer Nähe auf. Wir hatten darauf bestanden, ein leeres Schulzimmer zu bekommen, und das war uns auch zähneknirschend zugebilligt worden.
    Jetzt saßen wir uns gegenüber. Elena Black nuckelte hin und wieder an dem Strohhalm, der aus dem Flaschenhals hervorschaute. Sie trank die Cola in kleinen Schlucken. Auch sie trug die Schulkleidung, die wir bei dem Mädchen im Flur gesehen hatten.
    Wir gingen davon aus, dass sie mit dem Mord nichts zu tun hatte, und hatten deshalb mit offenen Karten gespielt. Dass wir von der Polizei waren, störte sie nicht weiter. Vom Mord an ihrer ehemaligen Lehrerin hatte sich noch nichts bis zu den Schülern herumgesprochen. Wir berichteten ihr davon und sagten ihr, dass wir deswegen hier waren.
    »Damit habe ich nichts zu tun.«
    »Das wissen wir.«
    »Was soll ich denn sagen?«
    »Für jede Tat gibt es ein Motiv«, erklärte ich. »Und genau das möchten wir herausfinden. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Bei mir?«
    »Zum Bespiel.«
    »Das können Sie vergessen. Bei mir gibt es nichts herauszufinden. Ich habe damit nichts zu tun.«
    »Das wissen wir. Aber es geht um die Vergangenheit. Wer könnte diese Lehrerin denn so gehasst haben, dass er sie umbringt?«
    »Keine Ahnung.«
    Wir glaubten ihr nicht und nahmen ihr auch die Lässigkeit nicht ab. Suko nickte ihr zu. »Lass mal die coole Fassade fallen, Elena. Hier geht es um eine verdammt ernste Sache. Eure Lehrerin ist auf eine grauenvolle Art und Weise gestorben, und ich möchte lieber nicht auf Einzelheiten eingehen. Wir haben ein furchtbares Verbrechen aufzuklären und suchen einen Menschen, der wirklich fähig ist, so etwas zu tun.« Er lächelte ihr zu. »Verstehst du das, Elena?«
    »Klar.«
    »Und kannst du was darauf antworten?«
    Sie schaute sich um, als wären irgendwelche Lauscher in der Nähe. Da die Luft rein war, konnte sie reden, und das tat sie auch.
    Sie sprach mit zischender Stimme, und wir hörten, dass hier in der Schule alles nur Tünche war.
    »Wieso?«
    »Das sind doch keine Lehrer. Das sind Sadisten. Und diese Boone gehörte zu den Schlimmsten. Sie konnte sich alles herausnehmen. Sie konnte mit den Schülern machen, was sie wollte. Sie nahm sich stets die Schülerinnen vor. Sie hat sie bestraft mit Peitschenhieben oder mit einer Reitgerte. Und dann gab es wieder welche, die hat sie hinterher mit zu sich in die Wohnung genommen, um sie zu verwöhnen.«
    »Eine Wiedergutmachung?« fragte ich.
    Elena sah aus, als wollte sie ausspucken. »Von wegen Wiedergutmachung. Kann sein, dass es für einige Schülerinnen das war. Aber ich hätte nicht als Wiedergutmachung oder Belohnung mit der Alten ins Bett gewollt. So sah das nämlich aus.«
    »Das ist uns neu.«
    »Es weiß ja auch keiner. Man hält hier dicht. Wer redet, der fliegt. Bei den Chancen, die wir haben, können wir dann nur in der Gosse

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