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1493 - Höllenschwur der Zwillinge

1493 - Höllenschwur der Zwillinge

Titel: 1493 - Höllenschwur der Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es besser, wenn wir mit dem Hausmeister reden. Schon allein zu seinem eigenen Schutz.«
    Der Schulleiter schwieg. Er senkte den Blick. Einiges ging ihm jetzt bestimmt durch den Kopf, und wenn er atmete, hörte es sich schnaufend an.
    »Ich denke, dass Mr. Sinclair mit seinem Vorschlag gar nicht so falsch liegt«, sagte Helen Slater. »Ich möchte nicht, dass ein zweites Verbrechen passiert.«
    »Ich ja auch nicht.«
    »Dann springen Sie über Ihren eigenen Schatten«, sagte ich. »Vielleicht ist das der richtige Zeitpunkt, um die Vergangenheit aufzuarbeiten, in der doch verdammt viel vertuscht worden ist.«
    Jerry Hill überlegte. Er knetete dabei seine Hände. Hier drinnen war es noch ruhig, aber draußen nicht mehr. Eine Schulstunde war um. Die Schüler hatten eine kurze Pause. Die meisten blieben in den Klassenräumen, einige liefen auch im Flur hin und her.
    Jemand klopfte an die Tür, worauf Helen Slater sofort reagierte.
    Sie lief hin, öffnete und erklärte, dass das Sekretariat in der nächsten Stunde geschlossen blieb.
    »Sag das auch den anderen.«
    Bisher war sie vernünftiger gewesen als ihr Chef. Aber auch der sah ein, dass er das Ende der Fahnenstange erreicht hatte.
    »Also gut, meine Herren. Ich werde Phil Cusack anrufen und ihn bitten, hierher zu uns zu kommen.«
    »Tun Sie das«, sagte Suko.
    Nur blieb es zunächst bei dem Vorhaben, denn das Telefon auf dem Schreibtisch meldete sich. Jerry Hill zuckte leicht zusammen, als er den Hörer abhob.
    Er lauschte und wurde blass.
    Wir beobachteten ihn, und wir wussten, dass die Nachricht keine gute war. Hill drückte auf einen bestimmten Knopf und schaltete somit den Lautsprecher ein.
    Zuerst hörten wir das harte Lachen einer Frauenstimme. Danach kam die Frage.
    »Na, was sagst du nun, Jerry?«
    Er bemühte sich um eine Antwort, die allerdings keine war.
    Höchstens eine halbe.
    »Ich – ich – weiß nicht…«
    »Doch, Jerry. Denk daran: Mein ist die Rache. Und einmal habe ich schon bewiesen, zu was ich fähig bin.«
    »Wieso?«
    »Deine Lehrerin, die widerliche Schlampe Boone, ist an ihrem eigenen Blut erstickt. Sie war die Erste, aber sie wird nicht die Letzte sein, das verspreche ich dir. Weitere werden folgen, das verspreche ich dir, Jerry.«
    »Hören Sie auf!«
    »Nein, wir fangen erst an.«
    »Wer sind Sie?« schrie der Schulleiter.
    »Rate mal. Ich bin in eurem Heim und in eurer Schule gewesen. Ich habe viel gelernt, aber ich habe auch das Grauen erlebt, und das war so prägnant, dass ich es bis zum heutigen Tag nicht vergessen habe. Deshalb werde ich abrechnen. Die Tage der Rache sind gekommen, und auch du kannst dir nicht sicher sein, denn du verfluchter Hundesohn hast alle Schandtaten gedeckt. Das habe ich nicht vergessen. Warte ab…«
    Es folgte kein Lachen mehr. Die Anruferin legte auf, und als Hill den Hörer fallen ließ, da landete er neben der Telefonanlage.
    Helen legte ihn wieder normal auf und drückte ihren totenblassen Chef auch zurück auf den Stuhl.
    Suko und ich hatten aufmerksam zugehört und beobachtet. Wir reagierten, wie wir es mussten, und ich fragte: »Haben Sie die Stimme erkannt, Mr. Hill?«
    Er sagte nichts. Wahrscheinlich hatte er den Schock noch längst nicht überwunden.
    »Sie denn, Mrs. Slater?« wollte Suko wissen.
    Auch die Sekretärin enthielt sich einer Antwort. Sie wirkte mehr wie jemand, der nachdachte, auch wenn sie ziemlich fertig war, weil der Anruf sie mitgenommen hatte.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte sie nach einer Weile. »Ich weiß es wirklich nicht, meine Herren.«
    »Denken Sie nach!« drängte ich.
    »Ja, ja, das tue ich bereits. Aber es ist nicht einfach, Mr. Sinclair.«
    »Kam Ihnen die Stimme denn bekannt vor? Können Sie sich daran erinnern, sie schon mal gehört zu haben?«
    Sie schluckte und leckte über ihre Lippen. »Ja, schon…« Sie nickte.
    »Ich glaube, dass ich sie schon mal gehört habe.«
    »Glauben oder wissen Sie das?«
    Sie schaute hoch und forschte in meinem Gesicht. »Ich denke, dass ich es weiß.«
    »Umso besser«, sagte Suko. »Und wer hat angerufen? Können Sie uns einen Namen sagen?«
    Helen Slater schlug die Hände vor ihr Gesicht. Dann schüttelte sie den Kopf, und erst danach konnte sie sprechen. »Das ist alles lange her. Es war wohl jemand hier von der Schule. Aber ich glaube nicht, dass diese Person jetzt noch zu den Schülern gehört. Das muss schon einige Jahre zurückliegen. Da verändert sich die Stimme eines Menschen auch.«
    Da mussten wir ihr zustimmen.

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