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1494 - Hexenhölle

1494 - Hexenhölle

Titel: 1494 - Hexenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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John, ja, ich gehe mit. Ich vertraue dir. Ich glaube jetzt auch, dass es der richtige Weg ist, den wir gehen müssen.«
    »Sehr gut.«
    »Und was machen wir mit Francis? Wir könnten ihn aus dem Weg schaffen. Er ist ein Mörder und Söldner, der seinen Opfern gegen über keine Gnade kennt.«
    »Nein, wir werden ihm nichts tun. Wir sind keine Mörder, und wir stellen uns auch nicht mit ihnen auf eine Stufe. Dieser Mann wird uns begleiten. Er gehört doch in die Hexenhölle, die wird aufsuchen.«
    »Ja, das ist wahr.«
    »Dann sollten wir nicht länger zögern.«
    Mein Vorschlag war auch von Francis gehört und genau verstanden worden. Ich entdeckte den leicht verschlagenen Ausdruck auf seinem Gesicht, und auch ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Wir würden eine Welt oder Zeit betreten, in der er sich auskannte. Dort war er auch nicht mehr allein. Ich brauchte nur einen Blick auf das Bild zu werfen, um zu sehen, dass sich dort einige seiner Kumpane herumtrieben.
    »Wir lassen ihn zuerst gehen«, sagte ich und nickte Cosima zu.
    »Bleib du mit der Lanze hinter ihm.«
    »Das wollte ich auch.«
    Francis hatte uns verstanden. Wir brauchten ihm nichts mehr zu sagen. Er drehte sich von allein herum und hob die Arme an, um zu zeigen, dass er uns keinen Widerstand entgegensetzen würde.
    Cosima bedrohte ihn trotzdem mit der Lanze. Sie wollte auf Nummer Sicher gehen.
    Ich vergaß das Zimmer um mich herum. Jetzt zählte nur noch das Bild. Es war der große Magnet, der uns praktisch ansaugte. Wir hätten gar nicht anders gekonnt, wir mussten einfach diesem Ziel entgegen gehen.
    Ich wusste, dass ich ein Risiko einging. Uns stand eine Zeitreise bevor. Auch wenn ich schon zahlreiche davon hinter mich gebracht hatte, es gab nie eine Sicherheit, dass ich auch unbeschadet wieder in meine Zeit zurückkehren konnte.
    Ich spürte die eigene Unsicherheit, aber in diesem Fall vertraute ich voll und ganz auf den Mann, der mal der Besitzer des Kreuzes gewesen war. Wenn er sich den Plan ausgedacht hatte, dann musste es klappen.
    Die Lampe hatte ich längst ausgeschaltet und wieder in meine Tasche gesteckt. Als wir vor dem Bild stehen blieben, war keine Bewegung innerhalb des Motivs zu entdecken. Das sah ich als normal an.
    Es war mir von anderen Zeitreisen her bekannt. Erst wenn man in einen direkten Kontakt geriet, würde sich alles ändern.
    Meine Finger zeichneten den Umriss des Kreuzes in meiner rechten Tasche nach.
    Noch tat sich nichts. Es gab keine Erwärmung, auch keine direkte Warnung.
    In meinem Hals hatte sich ein Klumpen festgesetzt, der mich beim Luftholen störte. Es war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber nachzudenken. Das Bild selbst hatte ich bisher noch nicht angefasst. Es wäre nicht überraschend für mich gewesen, hätte ich keinen Widerstand gespürt. Das kannte ich schon, und so gab ich mir einen Ruck und trat nach vorn.
    Noch brauchte ich das Kreuz nicht, und auch als ich in einen direkten Kontakt mit dem Bild geriet, konnte ich es stecken lassen, denn es gab keinen Widerstand.
    Ich trat hinein.
    Und plötzlich war alles anders.
    Ein Sog umgab mich vom Kopf bis zu den Füßen. Ich fühlte mich gepackt und weggetragen. Aus eigener Kraft konnte ich nichts mehr verändern, und plötzlich war die Schiene da, auf der ich hinein in die Vergangenheit glitt, die so weit zurücklag…
    ***
    Viel passierte nicht!
    Ich war plötzlich wieder voll da. Das heißt, ich konnte mich wieder auf meine Kräfte und Reaktionen verlassen, und so atmete ich erst mal tief durch und schaffte es auch, den leichten Schwindel zu überwinden.
    Als erste Reaktion öffnete ich die Augen, wobei ich nicht mal sicher gewesen war, sie geschlossen zu haben. Aber ich hielt sie offen und schaute mich in meiner neuen Umgebung um.
    Sie war das glatte Gegenteil zu der Welt, aus der ich kam. Hier gab es kein Haus mehr, erst recht keine Zimmer. Ich befand mich unter freiem Himmel und rechnete damit, Teil des Bildes geworden zu sein. Das Motiv wollte mir nicht aus dem Kopf, denn beim Eintreten in das transzendentale Tor war mir etwas aufgefallen.
    Es gab eine Veränderung auf dem Bild und die war sehr frappierend. Der Pfahl, an den man Cosima gefesselt hatte, war leer. Aber dieses Motiv sah ich nicht vor mir, sondern eine Umgebung, die einem recht lichten Wald glich und nicht einem Friedhof, aus dessen Gräbern die Toten stiegen.
    Es war auch nicht kalt. Nicht mal Wind wehte, der einen anderen Geruch mitgebracht hätte.
    Wo musste ich hin, um

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